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·29 April 2025

Weidauer und Werder: "Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben"

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Sophie Weidauer hat die Frauen des SV Werder Bremen mit zwei Toren beim 3:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Hamburger SV ins DFB-Pokalfinale geschossen. An diesem Donnerstag (ab 16 Uhr) steht nun im Rhein-Energie-Stadion in Köln das große Duell gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Im DFB.de-Interview spricht die 23 Jahre alte Angreiferin über die Chancen gegen den alten und neuen Deutschen Meister, ihr erstes DFB-Pokalfinale vor drei Jahren und eine Stadt, die am liebsten Grün und Weiß trägt.

DFB.de: Wir haben unmittelbar nach Ihren beiden Toren gegen den HSV im Halbfinale gesprochen. Damals sagten Sie, dass Sie das Geschehene noch gar nicht richtig fassen konnten. Hat sich jetzt alles etwas gelegt?


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Sophie Weidauer: Ja, auf jeden Fall. Es ist jetzt etwas Zeit vergangen, die ich nutzen konnte, um das alles etwas sacken zu lassen. Aber irgendwie ist das ja auch schon wieder Vergangenheit. Denn wir stehen hier gerade auf der Tribüne des Rhein-Energie-Stadions in Köln. In ein paar Tagen werde ich mit meinen Teamkolleginnen dort unten auf dem Rasen gegen den FC Bayern München um den DFB-Pokal spielen. Das ist einfach großartig. Wir alle freuen uns riesig darauf.

DFB.de: Wie blicken Sie auf den Weg ins DFB-Pokalfinale zurück?

Weidauer: Wir haben es gut gemacht. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass wir etwas Losglück hatten. Aber die Spiele gegen vermeintlich schwächere Gegner muss man ebenfalls erstmal gewinnen. Allerdings haben wir im Viertelfinale auch in Leverkusen gewonnen, die eine sehr stabile Runde spielen. Und dann kam natürlich das Halbfinale in Hamburg vor 57.000 Zuschauerinnen und Zuschauern, das einfach in jeder Hinsicht außergewöhnlich war. Wir haben konsequent darauf hingearbeitet, den Weg nach Köln zu gehen. Und jetzt stehen wir hier. Es ist einfach großartig.

DFB.de: Sie waren 2022 mit Turbine Potsdam bereits in Köln beim DFB-Pokalfinale dabei und haben mit 0:4 gegen den VfL Wolfsburg verloren. Wie denken Sie daran zurück?

Weidauer: Das Spiel und das Ergebnis waren nicht so schön. Alles andere war unbeschreiblich. Es war meine erste Begegnung vor so vielen Zuschauerinnen und Zuschauern. Für solche Erlebnisse stehen wir doch gerne jeden Tag auf dem Trainingsplatz und investieren viel Zeit in den Fußball. Dass ich das jetzt mit dem SV Werder noch einmal erleben darf, ist kaum mit Worten zu beschreiben. Das macht es für mich sehr besonders. Wir sollten alles genießen und uns von der Kulisse tragen lassen.

DFB.de: Mit dem FC Bayern wartet nun die derzeit vermutlich größte Herausforderung…

Weidauer: Ja, natürlich. Uns ist völlig bewusst, dass wir die klaren Außenseiterinnen sind und einen perfekten Tag brauchen. Klar ist aber auch, dass wir in diesen mindestens 90 Minuten alles auf dem Platz lassen werden. Was dann für uns möglich ist, werden wir sehen. Auch auf die Gefahr, dass es eine Floskel ist: In einem Spiel ist immer alles möglich – und vor allem im DFB-Pokal. Wir haben alle einen Traum. Und ich bin sicher, dass wir für diesen Traum über uns hinauswachsen werden. Wir werden uns nicht einfach geschlagen geben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Bayern maximal fordern und vielleicht sogar ärgern können. Unsere Pokalgeschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben.

DFB.de: Ihr Trainer Thomas Horsch wird zum Saisonenden bei den Werder-Frauen aufhören. Wollen Sie auch für ihn unbedingt den Titel holen?

Weidauer: Das wäre natürlich großartig. Aber wir wollen nicht nur für Thomas Horsch gewinnen. Wir wollen auch für uns gewinnen, vor allem aber für den Verein, die Stadt und für alle Bremerinnen und Bremer wollen wir den Titel holen. Die ganze Stadt fiebert mit dem SV Werder. Alles ist Grün und Weiß. Wir wollen diese Farben vertreten und als Mannschaft rausgehen und einfach alles geben, was wir können.

DFB.de: Sie haben ebenfalls vor wenigen Tagen bekannt gegeben, Ihren im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Wieso diese Entscheidung?

Weidauer: Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, bin nach vielen Überlegungen aber zu dem Entschluss gekommen, ab Sommer eine neue Herausforderung anzunehmen. Ich bedanke mich jetzt schon einmal für zwei tolle Jahre in Grün und Weiß und das Vertrauen, das mir in dieser Zeit vom Verein entgegengebracht worden ist. Es war mir auch mit den Fans auf der Tribüne und der Mannschaft auf dem Platz immer eine Freude. In den verbleibenden Spielen und bei unserem gemeinsamen Highlight in Köln werde ich nochmal alles geben.

DFB.de: Unabhängig von den personellen Entwicklungen: Wie wichtig ist dieser DFB-Pokaleinzug auch für den Frauenfußball beim SV Werder?

Weidauer: Ich denke, dass es ein wichtiges Zeichen ist, dass es inzwischen über einen längeren Zeitraum kontinuierlich in die richtige Richtung geht. Wer hätte vor ein paar Jahren schon gedacht, dass wir im Frühjahr 2025 im DFB-Pokalfinale stehen? Es ist noch nicht lange her, da waren die Werder-Frauen noch in der 2. Bundesliga. Und jetzt haben wir uns in der Google Pixel Frauen-Bundesliga etabliert und freuen uns auf diesen absoluten Höhepunkt. Alle Beteiligten können darauf unfassbar stolz sein.

Sichtbarkeit auf allen Kanälen: Vom 25. April bis 5. Mai 2025 findet zum dritten Mal die DFB Women‘s Week statt. Rund um das DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln am 1. Mai sind wieder zahlreiche und vielfältige Aktionen, Maßnahmen und Veranstaltungen über alle Ebenen geplant. Vom DFB über Vereine, Verbände, Partner und Fans bis hin zu Aktiven in ganz Deutschland eint alle ein Ziel: den Fokus auf Frauen im Fußball zu richten. Die DFB Women’s Week ist eine Maßnahme der Strategie FF 27 Frauen im Fußball.

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