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·10 November 2025
Wettvorwürfe gegen Destanoglu und Uysal – Besiktas: „Wir glauben, dass unsere beiden Fußballer unschuldig sind“

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·10 November 2025

Besiktas sieht sich mitten in einer heiklen Affäre um angebliche Wettverstöße zweier eigener Profis – und reagiert mit einer klaren Frontstellung. Nachdem der türkische Fußballverband (TFF) im Rahmen einer groß angelegten Wettuntersuchung insgesamt 1024 Fußballer identifiziert und an den Disziplinarausschuss des türkischen Profi-Fußballs (PFDK) verwiesen hat, gab der Istanbuler Klub eine ausführliche Stellungnahme ab. Darin betont der Verein ausdrücklich: „Wir glauben, dass unsere beiden Fußballer unschuldig sind.“ Parallel meldeten sich Torhüter Ersin Destanoglu und Ex-Kapitän Necip Uysal persönlich zu Wort – und wiesen alle Vorwürfe entschieden zurück.
Über seine offiziellen Social-Media-Kanäle machte Besiktas zunächst deutlich, wie sensibel man den gesamten Vorgang einschätzt. Man beobachte den Prozess der Überweisung der beiden eigenen Fußballer an den PFDK „mit großer Sorgfalt„. Im Zentrum der Erklärung stand der Hinweis, dass es bei einer derart schwerwiegenden Angelegenheit nicht nur um Sport, sondern auch um „Persönlichkeitsrechte und Familien unserer Fußballspieler und unserer Gemeinschaft“ gehe.
Gerade deshalb, so der Klub, sei es essenziell, dass das Verfahren „unter Berücksichtigung der Unschuldsvermutung, die eine universelle Rechtsnorm darstellt„, geführt werde. Besiktas stellte klar: „Wir glauben, dass unsere beiden Fußballer unschuldig sind.“ Man werde „umgehend Initiativen mit dem TFF starten„, um die eigene Sichtweise einzubringen und eine sorgfältige Aufklärung zu unterstützen.
Laut Vereinsangaben wollen die betroffenen Spieler bereits am nächsten Morgen „ihre rechtlichen Einwände erheben„, indem sie sich an die Generalstaatsanwaltschaft Istanbul der Republik Türkei wenden. Besiktas verspricht, das Thema nicht aus den Augen zu verlieren: Man sei „ein Anhänger des Themas“ und stehe „mit dem türkischen Fußballverband in Kontakt„, um den weiteren Verlauf zu begleiten.
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Zu den namentlich genannten Spielern gehört auch Ersin Destanoglu. Der Torhüter wurde in der TFF-Mitteilung als einer der Profis geführt, bei denen festgestellt worden sein soll, dass sie gewettet haben. Auf seinem eigenen Social-Media-Account reagierte Ersin mit einer ausführlichen Klarstellung und wies die Vorwürfe entschieden zurück.
„In der Erklärung ‚Disziplinliebhaber‘ des türkischen Fußballverbands vom 10.11.2025 hieß es, dass einige Fußballspieler gewettet hätten und mein Name in dieser Liste aufgeführt sei„, begann der Keeper seine Stellungnahme. Die gegen ihn erhobenen Behauptungen bezeichnete er als „völlig unangemessen, unbegründet und widersprechend der Realität„. Er betonte, er habe „während meiner gesamten Profikarriere stets im Einklang mit den ethischen Werten des Fußballs und den gesetzlichen Anforderungen gehandelt„.
Besonders störend für Destanoglu ist die öffentliche Wirkung der Anschuldigungen. „Angesichts dieser Vorwürfe der Rufschädigung werde ich es nicht zulassen, dass ich wegen unverbindlicher Anschuldigungen öffentlich vor Gericht gestellt werde„, erklärte er. Deshalb werde er „alle mir gesetzlich zustehenden Rechte wahrnehmen„, um sich zu verteidigen. Der Torhüter zeigte sich zuversichtlich, dass die Öffentlichkeit die Situation richtig einordnen wird: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die öffentliche Meinung angesichts unbegründeter Behauptungen diskret handeln wird und dass so schnell wie möglich Gerechtigkeit herrschen wird„, so Destanoglu.
Auch Necip Uysal, einer der langjährigen Mannschaftskapitäne von Besiktas, findet sich auf der TFF-Liste wieder – und reagierte mit deutlichen Worten. In seiner eigenen Erklärung stellte er seine persönliche Haltung zum Thema Wetten unmissverständlich klar: „Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie etwas mit Wetten zu tun„, schrieb Necip.
Er präzisierte: „Ich habe nicht gespielt, ich hatte kein Wettkonto. Seine Idee kam mir gar nicht in den Sinn.“ Für den defensiven Allrounder, der seit Jahren als Musterprofi im Verein gilt, ist es vor allem die Nennung seines Namens, die ihn trifft. „Ich werde meinen gesamten rechtlichen Kampf gegen die Erhebung meines Namens führen, den ich seit Jahren mit meiner Arbeit und Schweiß auf der Stirn sauber zu halten versuche„, kündigte er an.
Necip richtete sich auch direkt an die Anhänger. „Zunächst sollten die Anhänger von Besiktas und alle Sportfans keine Zweifel haben„, appellierte er. In seinen Augen ist die Loyalität und das Vertrauen der Fans ein zentraler Wert, den er sich über Jahre erarbeitet hat und nun umso vehementer schützen möchte.
Die Wettuntersuchung des TFF und die Überweisung von insgesamt 1024 Spielern an den PFDK sind für den türkischen Fußball ein Vorgang mit Sprengkraft. Für Besiktas steht dabei weit mehr als nur ein sportliches Thema auf dem Spiel. Klub, Spieler und Fans sehen nicht nur mögliche Sperren, sondern auch das Image der Betroffenen und des Vereins gefährdet.
Mit der klaren Botschaft „Wir glauben, dass unsere beiden Fußballer unschuldig sind“ signalisiert der Klub, dass man Ersin Destanoglu und Necip Uysal nicht fallen lässt, sondern sich aktiv für sie einsetzt. Die angekündigten Initiativen beim TFF und die von den Spielern selbst angestoßenen rechtlichen Schritte zeigen, dass Besiktas den Kampf um Aufklärung und Reputation in die juristische Arena verlagert.
Wie der Fall am Ende ausgehen wird, ist offen. Doch bereits jetzt steht fest: Für Ersin Destanoglu und Necip Uysal ist es mehr als nur ein Disziplinarverfahren – es ist ein Test ihrer Glaubwürdigkeit und ein Kampf um einen Namen, den beide nach eigener Aussage „seit Jahren mit Arbeit und Schweiß auf der Stirn sauber zu halten versuchen„.
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