6-Tore-Spektakel gegen Flamengo! FC Bayern bucht Viertelfinale | OneFootball

Der FC Bayern steht im Viertelfinale der Klub-WM. In einer unterhaltsamen Partie im Hard Rock Stadium von Miami bezwangen die Münchner Flamengo mit 4:2.

Gegenüber ihren jeweils letzten Gruppenspielen setzten sowohl Vincent Kompany als auch Flamengo-Coach und Ex-Atlético-Verteidiger Felipe Luis auf ihre beste Elf. Bei Flamengo bedeutete das sechs Wechsel in der Startelf, beim FC Bayern waren es gar derer sieben.

Früher Doppelschlag bringt den FC Bayern auf die Siegerstraße

Der deutsche Rekordmeister begann forsch und traf schon nach sechs Minuten, weil Erick Pulgar eine gut getretene Ecke von Joshua Kimmich unglücklich in die eigenen Maschen beförderte. Flamengo hatte extreme Probleme mit dem Münchner Pressing, was vier Minuten nach dem frühen Treffer exemplarisch verdeutlicht wurde: Dayot Upamecano eroberte die Kugel robust in der gegnerischen Hälfte, woraufhin sich Harry Kane ein Herz fasste und die Kugel aus rund 20 Metern mithilfe des Innenpfosten links unten verwandelte.

Die Brasilianer liefen also früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, sammelten sich dann aber schnell und hatten nach 15 Minuten eine erste Großchance durch Stürmer Gonzalo Plata, der Manuel Neuer zu einem starken Reflex zwang. In der Folge entwickelte sich eine nach Spielanteilen weitestgehend ausgeglichene Partie, in der Flamengo aber noch zu wenig aus vielversprechenden Kontern rausholte. Chancen gab es auf beiden Seiten: Bei Bayern zog Laimer drüber (25.), bei Flamengo Luiz Araujo rechts vorbei (29.). Dass sich die Kompany-Elf nach etwa einer halben Stunde etwas zurückzog, spielte den ballsicheren Brasilianern in die Karten. Nach einer Ballstafette legte Giorgian de Arrascaeta für Rechtsaußen Gerson auf, der aus 15 Metern zentraler Position wuchtig abzog und den Anschlusstreffer erzielte (33.).

Die Minuten vor der Pause verliefen dann aber wieder bitter aus Sicht der Südamerikaner. Nach einer missglückten Rettungsaktion fiel die Kugel vor die Füße von Leon Goretzka, der sich aus 22 Metern ein Herz fasste und wuchtig zum 3:1 für Bayern verwandelte (41.). Bei einem Foul an Kane verletzte sich zudem Eigentorschütze Pulgar, musste vom Platz getragen und ausgewechselt werden (45.+1). So gingen die Münchner in einem hochklassigen und unterhaltsamen Achtelfinale mit einer 3:1-Führung in die Pause.

Jorginho vom Punkt – Kane macht alles klar

Das Achtelfinale im von Flamengo-Anhängern klar dominierten Hard Rock Stadium zu Miami machte auch deswegen so viel Spaß, weil sich Flamengo trotz des wiederholten Zwei-Tore-Rückstands nicht aufgab, das Spiel teilweise sogar an sich riss und munter nach vorne spielte. De Arrascaeta traf mit einem Distanzschuss den abgespreizten Arm von Michael Olise, woraufhin Schiedsrichter Michael Oliver auf den Punkt zeigte. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Ex-Chelsea- und -Arsenal-Star Jorginho souverän unten links (55.) – nur noch 2:3!

Nach 60 Minuten wechselte Kompany doppelt, brachte neben Aleksandar Pavlovic auch Leroy Sané, der damit seine letzten Minuten im Bayern-Trikot absolvierte. Nach Kane-Vorlage trat der Türkei-Auswanderer über den Ball (69.), auf der anderen Spielfeldseite war Neuer bei einem langen Ball rechtzeitig gegen Ex-Wolfsburger Bruno Henrique zur Stelle (65.). Es war eine Spielphase, in der in beide Richtungen hin alles möglich schien. Doch mit Anbruch der Schlussphase setzten die Münchner dem zumindest vorerst ein Ende: Weit in der gegnerischen Hälfte eroberte Konrad Laimer die Kugel, Joshua Kimmich bediente Kane, der zum 4:2 verwandelte und damit die alte Zwei-Tore-Führung wiederherstellte (73.).

Bis auf einige Wechsel und die eine oder andere Gelbe Karte – ganze neun waren es insgesamt – passierte in der Schlussphase nicht mehr viel. Sané scheiterte, wie schon mehrfach gegen Benfica, im Eins-gegen eins am Torhüter (90.+7), kurz darauf war Schluss. Der FC Bayern zieht damit ins Viertelfinale der Klub-WM ein, wo es am kommenden Samstag (18 Uhr) gegen Champions-League-Sieger Paris St. Germain geht. Flamengo indes tritt erhobenen Hauptes die Rückreise nach Rio de Janeiro an.