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·26 de octubre de 2025

Analyse: Warum Döring in Wiesbaden gehen musste

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Nils Döring ist nicht länger Trainer des SV Wehen Wiesbaden. Einen Tag nach der 1:2-Niederlage gegen Aachen ist der 45-Jährige am Samstag freigestellt worden. liga3-online.de nennt die Gründe dafür.

Keine Entwicklung

"Wir wollen oben mitspielen, und dafür müssen wir als eine Top-Mannschaft auftreten. Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir das können", hatte Döring vor dem Spiel gegen Aachen gesagt. Doch vom Anspruch, ein Topteam zu sein, sind die Wiesbadener derzeit deutlich entfernt. Von den letzten sechs Partien konnte der SVWW nur eine gewinnen, zuletzt setzte es zwei Niederlagen in Folge. Auch gegen Aachen blieben die Hessen gerade in der ersten Halbzeit einiges schuldig, schon in Rostock war die Leistung wenig ansprechend.


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Eine Entwicklung war nicht mehr zu sehen, eher ging diese sogar in die falsche Richtung. Das lässt sich auch in der Tabelle ablesen. Während der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf noch drei Punkte geschmolzen ist, fehlen zum Relegationsplatz schon sechs Zähler. Rang zwei ist sogar schon acht Zähler weg. Auch individuelle Fortschritte waren kaum erkennbar. Spieler, die in der Vorsaison noch Leistungsträger waren – wie etwa Top-Torjäger Fatih Kaya -, stagnierten oder verloren an Form. Dabei verfügt der SVWW mit dem fünftwertvollsten Kader der 3. Liga über deutlich mehr Potenzial, als das aktuelle Tabellenbild vermuten lässt.

Kopfproblem

Darüber hinaus fand der 45-Jährige auch keine Lösung, das Kopfproblem bei vielen seiner Spieler zu lösen. Dass es ein solches gibt, lässt sich allein mit Blick auf die Elfmeterstatistik erkennen. So haben die Hessen die letzten vier Strafstöße allesamt vergeben. Allein Fatih Kaya scheiterte zweimal, zudem vergaben auch Lukas Schleimer und Nikolas Agrafiotis. Auch generell ist Kaya noch nicht wieder auf dem Niveau der Vorsaison, als er sich die Torjägerkanone sichern konnte, angekommen. Gerade mal zwei Treffer stehen bislang in seiner Bilanz.

Überhaupt ist die schwache Offensive ein Knackpunkt. Erst 15 Mal brachte der SVW den Ball über die Linie, darunter nur dreimal in den letzten sechs Partien. Auch hier fand Döring keine Ansatzpunkte, um die auf dem Papier vorhandene Offensivpower mit Spielern wie Kaya, Flotho, Schleimer und Agrafiotis auf den Platz zu bringen. Der Mannschaft fehlte in kritischen Phasen Führung, Mut und Selbstvertrauen.

Hohe Ansprüche

Einen Trainer nach gerade mal zwei Niederlagen in Folge zu entlassen, mutet auf den ersten Blick ein bisschen seltsam an, allerdings sind die Ansprüche beim SV Wehen Wiesbaden sehr hoch. Im kommenden Jahr feiert der Klub sein 100-jähriges Jubiläum und hatte sich schon vor einiger Zeit das Ziel gesetzt, bis dahin wieder in der 2. Bundesliga spielen zu wollen. Derzeit sind die Rot-Schwarzen vom Aufstieg jedoch ein gutes Stück entfernt.

Und der Glaube daran, dass Döring den SVWW in den nächsten Wochen und Monaten wieder an die Spitzenplätze heranführt, war nach der aktuellen Negativserie schlicht nicht mehr vorhanden: " Wir waren lange davon überzeugt, mit ihm unsere sportlichen Ziele erreichen zu können. Letztlich sind wir jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass eine Veränderung auf der Trainerposition notwendig ist, um eine Trendwende herbeizuführen", hatte Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver am Samstag gesagt.

Fazit

Nils Döring steht sinnbildlich für die schwierige Gratwanderung zwischen interner Förderung und einer hohen Erwartungshaltung. Trotz Engagement, Vereinsnähe und klarer Idee fehlten am Ende die Resultate, die Stabilität – und die Wirkung seiner Ansprache. Die Freistellung ist daher weniger Ausdruck von Ungeduld als eine logische Konsequenz aus stagnierender Entwicklung, mentaler Instabilität und dem Druck eines ambitionierten Vereins, der sein Jubiläumsziel nicht gefährden will.

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