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Jule Stolpe·18 de octubre de 2025

Bayern war seine Spezialität: Zeigt dieser Dortmunder wieder sein Boss-Gen?

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Rebić nutzt einen frühen Abwehrpatzer der Bayern, kontert den Lewandowski-Ausgleich in der Halbzeit mit seinem zweiten Tor zur erneuten Führung – in der Nachspielzeit macht Gaćinović mit dem 3:1 alles klar, und Frankfurt krönt sich 30 Jahre nach dem letzten Pokalerfolg zum Sieger des DFB-Pokals. Halb Berlin jubelt, und einer kriegt sich vor Freude gar nicht mehr ein: Niko Kovač.

Wir können uns alle daran erinnern, wie er mit seinen Frankfurtern als Underdog den Bayern das Double vermieste – und Jupp Heynckes gleich auch noch das Karriereende. Dieser Pokalerfolg, für viele damals „die Sensation der Saison“, war aber vor allem das glorreiche Happy End der Liebesgeschichte zwischen Kovač und der Eintracht.


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Der Kroate hatte die Elf vom Main in höchster Abstiegsnot übernommen, ohne die ganz großen Stars ein bemerkenswertes Kollektiv geschaffen, sie wieder in stabilere Gefilde der Tabelle geführt und am Ende den ersten großen Titel seit Ewigkeiten geholt.

Auf dem bis dato Höhepunkt seiner Karriere verließ Kovač die Mainmetropole und wollte höher hinaus.

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📸 Alexander Hassenstein - 2018 Getty Images

Wer hoch fliegt, ...

Vielleicht wollte er damals zu viel. Klar ist: Seine Zeit bei Bayern München begann zwar mit Meisterschaft und Pokalsieg, endete jedoch schnell – und vor allem lieblos.

In seinen knapp anderthalb Jahren beim deutschen Rekordmeister eckte er nicht nur mit seiner defensiven, so gar nicht bayern-liken Spielweise an, auch den Umgang mit Topstars schien er in der Sommerpause damals nicht allzu ausführlich geübt zu haben.

Immer wieder wurde gemunkelt, er würde sich mit Hummels, Lewandowski und Co. nicht verstehen – außerdem verbannte er Fanliebling Thomas Müller auf die Bank und ritt sich vor allem bei den Fans so richtig rein, als er ihn sogar öffentlich mit dem „Wenn Not am Mann sein sollte, bekommt er seine Minuten“-Spruch diskreditierte. So mit Müller umzugehen? Fanden die Münchener Anhänger gar nicht witzig.

Insgesamt sparte er auch mit Kritik am Kader und seinen Spielern nicht, als der Kroate sein Team mit Liverpool verglich und sagte: „Man kann nicht versuchen, 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn man nur 100 schafft. Man muss das anpassen, was man hat. Wir haben andere Spielertypen. Wir müssen einen guten Mix finden.“ So hört sich das wohl eher nicht an, wenn ein Trainer an seine Spieler glaubt.

Dabei hatte er doch gerade in Frankfurt gezeigt, dass er sehr wohl in der Lage war, mehr PS aus einem Fahrzeug herauszuholen, als man auf den ersten Blick erwarten konnte.

In München zeigte er diese Fähigkeit jedoch nicht mehr. Nach einer bitteren 1:5-Pleite gegen – na klar, ausgerechnet – Frankfurt entließ man Kovač aus seinem Amt.

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📸 Alexander Hassenstein - 2019 Getty Images

Favoritenschreck verlernt?

Verlor Niko Kovač in seiner Bayern-Zeit also den Nimbus als berüchtigter Schrecken der ganz Großen? Auch in Monaco und schließlich zurück in der Bundesliga bei Wolfsburg gelang es ihm keineswegs, den Zauber um seine Person wiederzufinden.

Das könnte sich in Dortmund zweifellos ändern. Bei seiner Verpflichtung als BVB-Coach nach Sahins Entlassung wurde er aufgrund seiner eher glanzlosen und erfolglosen jüngeren Vergangenheit noch ablehnend empfangen, coachte sich allerdings mittlerweile in die Herzen der BVB-Fans.

Nicht ohne Grund: Letztes Jahr gelang noch die von vielen schon längst abgeschriebene Qualifikation für die Königsklasse. Mit 13 Siegen aus 20 Spielen ist er aktuell mit 2,1 Punkten pro Bundesligaspiel der erfolgreichste BVB-Trainer ever. Der Start in die aktuelle Saison ist der erfolgreichste in Dortmund seit fünf Jahren. Außerdem habe er sich laut Berichten persönlich weiterentwickelt: mehr taktische Flexibilität, mehr Nahbarkeit – und auch mit Stars gerate er nicht mehr aneinander.

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Ist Kovač "der Eine" für den BVB?

Um sich endgültig von seinen Vorgängern abzusetzen, braucht er im heutigen Spitzenspiel gegen Bayern aber einen Sieg. Dann wäre er der erste BVB-Coach seit langer Zeit, der neben konstantem Erfolg auch dafür steht, in einzelnen Spielen die ganz Großen packen zu können.

Kovač saß bislang nur bei einem Deutschen Klassiker auf der Trainerbank des BVB (2:2 in der vergangenen Saison) und hätte nun die Chance, seinen ganz persönlichen Erlösungskreis zu schließen. Nach dem Pokaltriumph könnte er die Bayern jetzt erneut ärgern und zeigen, dass sich das Boss-Gen aus Frankfurt nicht in Luft aufgelöst, sondern nur zwischenzeitlich verabschiedet hat – und nun wieder zurück ist.


📸 SASCHA SCHUERMANN - AFP or licensors