REAL TOTAL
·27 de diciembre de 2024
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An der Außenfassade des Bernabéus hängt noch kein Schriftzug – Foto: Angel Martinez/Getty Images
Estadio Santiago Bernabéu. Ist dieser Name bald Geschichte, zumindest teilweise? Nachdem Real Madrid vor einigen Jahren gescheitert war, einen Beinamen für das Stadion zu finden (unter anderem mit Microsoft waren Verhandlungen gescheitert), so könnte es nun dennoch zu einer leichten Umbenennung des Bernabéus kommen – wenn auch aus eher anderen Gründen.
So hat die MARCA berichtet, dass das Bernabéu bald offiziell nur noch Bernabéu heißen könnte – ohne Santiago. Der königliche Fußballtempel würde zwar weiter den Namen des legendären Präsidenten, Santiago Bernabéu Yeste, tragen, aber nicht mehr dessen Vornamen. Wenn das Gerücht denn stimmt. Fraglich ist auch, ob das spanische Wort für Stadion, Estadio, weiter verwendet würde, oder ob es Real Madrid noch internationaler will, und beispielsweise ein „The“ vor Bernabéu setzt. Das Bernabéu.
Offiziell ist hierzu natürlich noch nichts, ohnehin müssten eigentlich erst die Mitglieder einer derart elementaren Änderung zu stimmen, und die alljährliche Mitgliederversammlung war erst im November.
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Und trotzdem verdichten sich die Anzeichen, dass der spanische Rekordmeister etwas vorhat. Denn bei den so gut wie abgeschlossenen Umbauarbeiten ist der seit Monaten fehlende Schriftzug an der Westseite ein Indiz, dass es hier nicht zur alten Benennung Estadio Santiago Bernabéu kommen könnte. Auch generell vermarktet der Klub sein Stadion schon länger nur mit Bernabéu, so auch auf sozialen Netzwerken, allein schon, um einen kürzeren Namen zu verwenden. Generell stehen bei den Blancos schon länger Internationalisierung und Globalisierung im Vordergrund, um weniger spanisch, sondern eher global rüberzukommen für eine weltweite Fan-Community – spanische Flaggen sieht man rund um Real Madrid kaum noch. An Feiertage wie das Chinese New Year wird regelmäßig gedacht, nicht aber an den spanischen Nationalfeiertag am 12. Oktober. So wie Real Madrid mehr als nur ein Fußballklub ist (das zugehörige „C.F.“-Mosaik auf den Sitzen der Osttribüne wurde ebenfalls im Zuge des Umbaus entfernt), soll auch das Bernabéu mehr als ein Fußballstadion sein. Eine Messe- und Konzerthalle, eine Eventarena, und ein Platz für andere Sportarten. Auch Fanartikel tragen aus Platzgründen teilweise nur den Namen Bernabéu. Und auch der Fakt, dass seit einigen Monaten nach Abpfiff nicht mehr die klassische Hymne gespielt wird, sondern die jüngere und international deutlich einprägsamere Hymne, zeigt, wie Real Madrid „einfacher“ werden will, schlichter. Internationaler eben. Und das ist traditionellen Fans, darunter viele Socios, denen der Klub gehört, mehr als ein Dorn im Auge. Denn die sehen schon länger gewisse Werte und Traditionen nach und nach abgeschafft – Weltoffenheit ja, aber nicht auf Kosten der eigenen Wurzeln.
So wäre das Umtaufen vom Estadio Santiago Bernabéu zu The Bernabéu, oder zumindest zu El Bernabéu zwar nur ein weiterer, aber dennoch ein großer, noch öffentlichkeitswirksamer Schritt. So wie das Verstecken, der alten, historischen Betonfassade des Stadions hinter die neue, avantgardistische Lamellen-Optik. So einprägsam nur acht Buchstaben auch sein mögen, für Gänsehaut bei Fans wie gegnerischen Spielern sorgt der königliche Fußballtempel auch durch Hören und Lesen seines eigentlichen Namens. Und den will Real Madrid nun scheinbar trotzdem aus diversen Gründen kürzen.
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