Besiktas schockt Fenerbahce im Pokal-Derby: Cerny trifft doppelt und entscheidet Kadiköy in der Nachspielzeit | OneFootball

Das letzte Derby in der Türkei vor dem Jahreswechsel hatte direkt Gewicht: Zum Auftakt der Gruppenphase im türkischen Pokal empfing Fenerbahce den Erzrivalen Besiktas – und wurde im Chobani-Stadion in Kadiköy spät getroffen. Die Gäste setzten sich mit 2:1 durch, weil Vaclav Cerny in der Nachspielzeit ein zweites Mal zuschlug. Der Tscheche wurde mit seinem Doppelpack zum Matchwinner – ein Ergebnis, das für Besiktas nicht nur Punkte im Pokal bedeutet, sondern auch Prestige und Selbstvertrauen vor dem Winter-Transferfenster und der Rückrunde.

Frühe Aktivität, erste Warnschüsse – Besiktas setzt die Nadelstiche

Besiktas begann zielstrebig. Schon in der zweiten Minute wurde ein Angriff über rechts zur linken Seite verlagert, wo David Jurasek mit einem flachen Abschluss auf sich aufmerksam machte. Danach wurde das Spiel intensiver, die Zweikämpfe wurden härter, und beide Teams suchten nach Momenten, um das Derby zu kippen.

Sebastian Szymanski hatte in der 18. Minute eine Szene, die in Kadiköy kurz Luft holen ließ: Sein Abschluss aus halbrechter Position rauschte jedoch am Tor vorbei. Fenerbahce blieb dran, Besiktas lauerte weiterhin auf die offene Linie in Umschaltmomenten.

Werbung – Eigener WhatsApp-Kanal von GazeteFutbol

Cerny nutzt die Lücke: Besiktas geht in Führung

In der 33. Minute zog Cerny das Derby erstmals auf seine Seite. Nach einem Zuspiel von Tammy Abraham bekam der Tscheche im Strafraum rechts die Chance – und blieb eiskalt. Sein Abschluss rutschte ins Netz: 1:0. Besiktas jubelte, Fenerbahce musste reagieren.

VAR greift ein, Asensio gleicht aus

Die Antwort folgte kurz vor der Pause – mithilfe des Videoassistenten. Schiedsrichter Oguzhan Cakir sah sich nach VAR-Hinweis eine Szene in der 42. Minute noch einmal an und entschied auf Elfmeter für Fenerbahce, nachdem Mert Müldur im Duell mit Abraham und dessen Zupfen am Trikot zu Boden gegangen war.

Marco Asensio übernahm in der 43. Minute die Verantwortung, trat an – und verwandelte kraftvoll: 1:1. Mit dem Ausgleich ging es in die Kabinen, das Derby war wieder offen.

Nach der Pause wächst der Druck – Torhüter im Fokus

Die zweite Halbzeit begann mit Tempo. In der 54. Minute landete ein Ball nach einer Ecke am Strafraumrand, der Abschluss ging nur knapp über das Tor. Fenerbahce suchte die Entscheidung, Besiktas verteidigte kompakt und blieb über schnelle Aktionen gefährlich.

In der 55. und 56. Minute rückte Orkun Kökcü in den Mittelpunkt: Erst prüfte er Torhüter Tarik Cetin mit einem Schuss aus der Distanz, wenig später folgte der nächste Versuch aus dem linken Halbraum. Cetin war jeweils auf dem Posten und hielt Fenerbahce im Spiel.

Auf der anderen Seite musste auch Besiktas-Torwart Ersin Destanoglu eingreifen: In der 65. Minute parierte er einen Abschluss von Szymanski aus kurzer Distanz und verhinderte den Rückstand.

Nachspielzeit-Drama: Cerny entscheidet Kadiköy

Als vieles auf eine Punkteteilung hinauslief, kam der Moment des Matchwinners. In der 90.+1. Minute nahm Cerny auf der rechten Seite ein Zuspiel von Milot Rashica auf, setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und schloss präzise ab. Der Ball schlug ein – 2:1. Kadiköy verstummte, Besiktas riss die Arme hoch.

Ein Derby-Sieg mit Wirkung in beide Richtungen

Besiktas nimmt aus diesem Pokalauftakt mehr mit als drei Punkte: Der Sieg im letzten Derby vor dem Jahreswechsel stärkt das Selbstbild, liefert Argumente für die Rückrunde und setzt ein Signal vor der Winter-Transferphase. Fenerbahce dagegen muss das späte Gegentor verarbeiten – und steht vor der Aufgabe, die eigene Stabilität in den entscheidenden Momenten wiederzufinden und diesen Dämpfer sofort abzuschütteln.

Aufstellungen

Fenerbahce: Cetin – Müldür, Skriniar, Oosterwolde, Mercan – Yüksek, Elmaz (75. Demir), Szymanski, Asensio, Aydin (86. Karatas) – Aktürkoglu (89. Ekici)

Besiktas: Destanoglu – Sazdagi, Djalo, Topcu (85. Paulista), Jurasek (72. Yilmaz) – Ucan (85. Tiknaz), Kökcü, Rashica, Cerny, Sahin (72. Yilmaz) – Abraham