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Moritz Oppermann·5 de octubre de 2024

Chancentod endeckt Torriecher: Wird dieser Buli-Profi doch noch zum Star?

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Einen Dreierpack in der Bundesliga zu schießen – dieses Kunststück gelingt im Laufe einer Profikarriere nur den wenigsten defensiv ausgerichteten Mittelfeldspielern. Jens Stage kann diesen Punkt seit dem vergangenen Wochenende und dem verrückten Comeback-Sieg gegen Hoffenheim abhaken.

Innerhalb von nur 29 Minuten, verteilt über beide Halbzeiten, schoss der 27-Jährige, der bis dato bei Bremen eher als Chancentod galt, den 4:3-Auswärtssieg für Werder. Stichwort verrückt: Der Däne hat in seiner Karriere schon einiges geleistet, aber das Toreschießen gehörte bislang nicht zu seinen Stärken. Und doch ist Werders Mittelfeldsäule einer der wichtigsten Spieler der Hanseaten und dabei, seine Karriere in ganz neue Dimensionen zu heben.


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„Jens plagt sich schon etwas länger mit Knieproblemen herum. Deshalb kam die Länderspielpause wie gerufen“, erklärte Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer gegenüber der ‚Deichstube‘ noch vor gut einem Monat. Was der Ex-Profi damals wohl noch nicht ahnte: In der kommenden Länderspielpause (ab dem 7. Oktober) wird er sich nicht über eine Verschnaufpause seines Schützlings freuen können. Nach fast drei Jahren nominierte Lars Knudsen den 27-Jährigen erstmals wieder für die Nationalmannschaft Dänemarks. Überraschend?

Seit seinem Wechsel von Kopenhagen an die Weser absolvierte der Mittelfeldspieler 68 von 74 möglichen Pflichtspielen für Bremen. Fünf verpasste er gesperrt, nur einmal blieb er auf der Bank. Mehr Stammspieler geht also nicht. „Er ist viel unterwegs und zweikampfstark, ein absoluter Motor der Mannschaft“, so Niemeyer angesprochen auf den Dauerbrenner. Auch in dieser Saison hat Stage bereits wieder über 55 Kilometer in der Bundesliga abgerissen.

Laut dem ‚kicker‘ landet der Aarhus-Jung im ligaweiten Vergleich auf dem 15. Platz. Zudem war der eher defensiv orientierte Mittelfeldmann mit über 52 Prozent in der vergangenen Saison einer der besten Bremer in dieser Kategorie. Also wird man mit viel Laufarbeit und guter Zweikampfquote direkt zum Nationalspieler?

Niemeyer hat da dann doch die passendere Erklärung parat: „Jens ist zu einem Führungsspieler gereift, und genau das ist auch sein Anspruch an sich selbst. Er übernimmt nicht nur sportlich, sondern auch neben dem Platz Verantwortung.“ So rückte der Däne vor der laufenden Saison etwa in den sechsköpfigen Mannschaftsrat auf. Neue Qualitäten also, die sich womöglich auch Knudsen für Dänemark erhofft. Dass es Stage überhaupt mal so weit bringt, war nicht zwingend zu erwarten.

Bundesliga lange in weiter Ferne

„Wenn man mich das vor zehn Jahren gefragt hätte, dann wäre ich sicherlich überrascht. Aber jetzt zeigt es mir einfach, dass wenn du etwas unbedingt willst und den richtigen Fokus hast, du weit kommen kannst. Ich war nie das größte Talent, war nie der beste Fußballer in meinem Alter“, erzählte Stage der ‚Deichstube‘.

In der Jugend lehnte Aarhus den Wahl-Bremer im Probetraining sogar noch ab, ehe er über den dänischen Drittligisten Brabrand IF und dessen Jugendabteilung doch noch den Weg zurück in seine Heimatstadt und die erste dänische Liga fand. Doch weg von der Vergangenheit, hin zur rosigen Zukunft. Erst Bundesliga-Stammspieler, dann Nationalspieler und bald auch Goalgetter? So unwahrscheinlich ist das gar nicht.

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Cheftrainer Ole Werner betonte nach dem Dreierpack gegenüber dem ‚kicker‘, dass Stage ein sehr intelligenter Spieler sei, der oft die richtigen Wege gehe, um sich in eine gute Abschlussposition zu bringen, und bereits seit Monaten daran arbeite, mehr Torgefahr zu entwickeln. Auch Niemeyer attestierte ihm im selben Atemzug „enormes Potenzial vor dem Tor“. Gegen Hoffenheim spiegelte sich dieses Potenzial in einem Dreierpack wider.

Natürlich können wir nicht erwarten, dass Stage jede Woche drei Tore schießt, aber es könnte der Ausdruck harter Arbeit über Monate und der erste Schritt zu einem noch besseren Fußballer sein. Wenn er diesen Weg konsequent weitergeht, könnte der oft als „Chancentod“ deklarierte Arbeiter tatsächlich zu einem kleinen, aber feinen Bundesliga-Star aufsteigen und Dimensionen erreichen, die ihm vor allem in seiner Jugend niemand zugetraut hätte.