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·3 de enero de 2025
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Thibaut Courtois nimmt selten ein Blatt vor den Mund – Foto: Denis Doyle/Getty Images
Beim Blick auf den Spielplan hat sich der eine oder andere Spieler im vergangenen Sommer wohl die Augen gerieben: Im sportlich besten Fall drohen Real Madrid in der laufenden Saison bis zu 72 Pflichtspiele, beginnend mit dem UEFA Super Cup am 14. August 2024 und endend mit dem Finale der Klub-Weltmeisterschaft am 13. Juli 2025 in den USA. Neben dieser neuen Klub-WM wurde auch die Champions League reformiert – brauchte ein Champions-League-Sieger bisher 13 Spiele bis zum Titel, so wären es nun, aufgrund der beiden zusätzlichen Gruppenspiele, mindestens 15 Partien respektive 17 durch zwei potenzielle Playoff-Duelle. Als sei das noch nicht genug wurden in den vergangenen Jahren ebenfalls die Teilnehmerfelder und Spielanzahlen der Nationalmannschaftsturniere aufgebläht. Die Krone wird dem Ganzen durch zusätzliche Reisestrapazen aufgesetzt, da die Austragung internationaler und nationaler Wettbewerbe in diversen Wüstenstaaten mittlerweile gang und gäbe ist. Zumindest in der Copa del Rey gibt es seit ein paar Jahren kleine Lichtblicke – die Runde der letzten 32 sowie das Achtel- und Viertelfinale werden seit der Saison 2019/20 in nur einer Partie, statt des gewohnten Hin- und Rückspiels, ausgetragen.
Reals maximaler Spielplan 2024/25
Doch nicht die Anzahl der Spiele sind Thibaut Courtois der größte Dorn im Auge, viel mehr noch sind es die fehlenden Regenerationszeiten: „Wir müssen der Ausrede, dass man viel Geld verdiene, ein Ende setzen. Man kann auch Geld verdienen, indem man zehn Spiele weniger spielt. Es ist nicht so, dass es zu viele Spiele gibt. Ich denke das Problem ist, dass uns die Ruhe fehlt“, versicherte der Belgier und fügte gegenüber CNN hinzu: „FIFPRO versucht die Spieler zu schützen, aber ich denke, dass andere Regulierungsbehörden nicht darüber nachdenken. Diese Klub-Weltmeisterschaft ist etwas, dass existieren muss, aber es ist schwierig, den richtigen Weg zur Teilnahme zu finden. Ich denke, dass die Vereine helfen wollen, aber wir alle halten uns an die Regeln und den Zeitplan, den sie uns geben.“
Beispiele für die starke Belastung findet der 32-Jährige in den eigenen Reihen zu Genüge: „Jude Bellingham und Dani Carvajal spielten bis zum 14. Juli bei der Europameisterschaft und dann, am 1. August, waren sie im Training in Madrid und am 8. August spielten sie im Super Cup.“ Erst kürzlich witzelte er mit Teamkollege Federico Valverde: „Dein nächster Urlaub wird 2027 sein! Du weißt, wie verrückt das klingt!“, und ergänzt: „Dieses Jahr ist die Klub-Weltmeisterschaft, nächstes Jahr ist die Weltmeisterschaft, im darauffolgenden Jahr etwas anderes, es gibt also keine Ruhe…“
Im Mittelpunkt der Kritik steht explizit der Mangel an Pausen für die Elite-Fußballer: „Wenn man in einer Mannschaft spielt, die einmal pro Woche spielt, versteht man dieses Kalenderproblem nicht, weil man jeden Samstag spielt und über die Runden kommt. Für uns, die besten Spieler, ist es anders.“ Daher zieht Courtois den Vergleich zum amerikanischen Sport: „Wenn man im Sommer zwei Monate Ruhe hat, wie in der NBA, kann man seinen Körper einen Monat lang ausruhen und einen weiteren Monat trainieren. Die Spieler werden besser darauf vorbereitet, neun volle Monate zu spielen. Wenn man sich nicht ausruht, häufen sich die Verletzungen. Ich glaube nicht, dass es den Fußballern etwas ausmacht neun Monate am Stück zu spielen, wenn sie sich richtig vorbereiten und die Belastung steuern können.“
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