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·19 de marzo de 2025

Deniz im Interview: "Eine Portion Eigensinnigkeit gehört dazu"

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Wer im Drittliga-Lexikon unter "Schlitzohr" nachschlägt, stößt auf einen Löwen: Tunay Deniz! Im Interview mit liga3-online.de spricht der für seine Kunstschüsse gefeierte Mittelfeldmann vom TSV 1860 München über sein "Der-sitzt"-Gefühl im Fuß, seine häufigen Positionswechsel sowie die zweifelhafte 45 Punkte-Marke.

"Defensiv einige Schritte nach vorne gemacht"

liga3-online.de: Länderspiel-Pause in der 3. Liga: Wie verbringen Sie die anstehenden Tage und das Wochenende – außer die Traumtore der zurückliegenden Wochen in Dauerschleife laufen zu lassen, Herr Deniz?


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Tunay Deniz: Zunächst absolvieren wir ein Testspiel gegen den SSV Ulm 1846, um im Rhythmus zu bleiben. Die Zeit danach gehört auf jeden Fall meiner Frau und den beiden Kindern. Hier hat sich eher Kochen als Familien-Hobby durchgesetzt, wo auch die Kleinen mit einbezogen werden. Entsprechend kann die Tor-Show im TV erstmal warten.

Wissen Sie bei solchen Treffer denn schon beim bzw. nach dem Schuss: Der geht rein!?

Beim 2:1-Derbysieg gegen die SpVgg Unterhaching war dieses 'Der-sitzt'-Gefühl da direkt, nachdem Ball den Fuß verlassen hatte. Ähnlich bei der Freistoß-Situation im Hannover-Spiel (3:1; d. Red.). Am Ende bleibt es situativ. Manchmal hast du ein gutes Gefühl, aber der Torwart hat ein noch besseres.

Von Bogenlampen über direkte Freistöße bis zu Schlitzohr-Toren hinter der Mittellinie durch Ihren Mitspieler Thore Jacobsen war bei den Löwen diese Saison gefühlt alles dabei. Gibt es einen Team-internen Wettbewerb um das Tor des Jahres?

Das fragen sich wohl viele (lächelt). Um es klar zu sagen: Keiner geht da raus und hält drauf, nur um den anderen zu übertrumpfen. Ist es wiederum alles Zufall und pures Glück? Auch da sage ich nein. Selbst feile ich seit zwölf Jahren an meiner Schusstechnik: Meist nach dem Training mit zwei maximal zwei Kontakten außerhalb des Strafraums. Es gehört auch eine Portion Eigensinnigkeit dazu, den mir die Jungs durch den Flow glücklicherweise auch zugestehen.

Umso wichtiger, wenn sehenswerte Treffer auch Punkte und Siege einbringen. Woran machen Sie den Aufschwung von vier Spielen ohne Niederlage, darunter Big Points gegen die Teams aus dem unteren Drittel, fest?

Wer uns nur auf die besagten Tore und individuelle Qualität reduziert, liegt auf jeden Fall falsch. Defensiv haben wir einige Schritte nach vorne gemacht. Die Serie steht im Zeichen dieser Stabilität sowie der Überzeugung, ein Spiel nach einer schwächeren Phase jederzeit drehen zu können.

"Hilft mir durchaus, wenn ich das Spiel vor mir habe"

Hält die Serie noch zwei, drei Wochen an, wäre auch die Ziellinie im Abstiegskampf in Sicht!

Vor zwei, drei Wochen habe ich ähnlich gedacht und mich an die 45 Punkte-Marke geklammert. Jetzt, wo ich nochmal Eindrücke aus den Spielen gegen bestimmte Mannschaft gewinnen konnte, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Es könnte am 37. oder 38. Spieltag ein ganz wildes Szenario da unten geben. Auf Platz elf sind wir in der Situation, die Lage frühzeitig entschärfen zu können, aber denken über die 45 Punkte hinaus.

Die Saison glich für Sie – auch dem Trainerwechsel von Argirios Giannikis zu Patrick Glöckner – lange einer Suche nach der bestmöglichen Position. Woran liegt das?

Auf meinen früheren Stationen wurde ich meist als Achter eingesetzt. Nach dem Wechsel zu 1860 München war ich als Spielmacher vorgesehen und und sollte gegebenenfalls ein Stück weiter nach vorne rücken. Vielleicht geht mir diese Quirligkeit dafür etwas ab. Durch diverse Systemwechsel und Ausfälle wie den von Thore Jacobsen war ich mal weiter vorne und mal auf der Sechs. Es hilft mir durchaus, wenn ich das Spiel vor mir habe. Genauso weiß ich, dass Trainer Patrick Glöckner auf dieser Position einfach sehr viele Optionen hat, wenn der gesamte Kader fit ist.

Unabhängig von der Rolle im Mittelfeld ist klar: Sie laufen auch in der kommenden Spielzeit im 1860-Trikot auf. Wohin geht die Blickrichtung im Alter von 31 Jahren?

Sportlich fühle ich mich so wohl, dass ich mir noch weitere Jahre hier vorstellen kann. Gleiches gilt mit Blick auf München für meine Familie. Aber klar: In diesem Alter gibt es wenig Raum für Experimente. Nächstes Jahr um diese Zeit muss ich genau abwägen, wie es weitergeht und welche Möglichkeiten sich ergeben, ein zweites Standbein aufzubauen.

Neue Indoor-Fußball-Formate (Baller League, Icon League) sind auf dem Vormarsch und ein Sammelbecken für Filigrantechniker. Für Sie mittelfristig auch eine Option?

Da einige Freunde und frühere Weggefährten in diesen Ligen aktiv sind, schaue ich dort gelegentlich als Zuschauer rein. Ob mehr daraus wird, sehen wir dann in vier, fünf Jahren. Ich fühle mich nach wie vor als Profi-Fußballer mit sportlichen Ambitionen

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