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·14 de noviembre de 2024

Der Giesinger Staat ist am Ende

Imagen del artículo:Der Giesinger Staat ist am Ende

Ein bisschen muss ich jetzt doch mal aus dem Nähkästchen plaudern. Es war der offizielle Wiesn-Besuch vor einem Jahr im Hacker-Zelt "Himmel der Bayern", als ein aktueller 1860-Funktionsträger mir zuflüsterte: "Wenn mich die anderen jetzt mit dir sehen würden, hätte ich ein Problem." Wir schauten uns kurz an, lachten beide. Ehrlich? Manchmal komme ich mir vor wie im falschen Film.

Seit über 35 Jahren darf ich meinen Herzensverein journalistisch begleiten. Früher waren meine Gesprächspartner bei solchen Anlässen Theo Waigel, Christian Ude, Hans Zehetmair, Otti Fischer, Josef Brauner, Ernst Prost oder Karl-Heinz Wildmoser. Worauf ich hinaus will? Es ist belegbar, dass diese Menschen in ihrem Leben schon etwas erreicht hatten, bevor sie mit den Löwen in Kontakt kamen. Profilieren mussten sich die Genannten über die Giesinger nicht.


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Heute wird 1860 von der grün-goldenen “Wir sind der Verein”-Fraktion regiert, die vermutlich alles im Sinn hat, nur nicht den sportlichen Erfolg dieses wunderbaren Klubs. Zumindest wird nichts dafür getan, dass das Elend irgendwann ein Ende findet. Und nein, der “böse” Onkel aus Abu Dhabi ist es nicht, der diesen Verein seit 7,5 Jahren lächerlich macht, sondern die vermeintlichen 9:0-Sieger-Strategen, die die Löwen als Spiel- und Streitwiese für ihre Machtgeilheit, Unfähigkeit und Erfolglosigkeit benutzen. Zurecht zeigen immer mehr Helden von einst den Löwen die kalter Schulter. Warum das so ist? Weil 1860 eben nicht Bamboleo, Grünspitz und Panini-Album in einem ist, sondern eine deutsche Fußball-Edelmarke, die seit Jahren gestiefelt wird.

Der neueste Krach zwischen Präsidium und Verwaltungsrat zeigt, wie kaputt der Giesinger Staat eigentlich ist. Die gestrige Stellungnahme der KGaA entlarvt das e.V.-Kontrollgremium völlig. Der e.V. befindet sich in einer schweren Regierungskrise. Er ist nicht nur gespalten, sondern auch total zerrüttet. Man spricht nicht mehr mit einer Stimme im Kampf gegen Ismaik. Fatal für die 50+1-Helden, gut für die Fans des TSV 1860. Hoffnung auf einen baldigen Wandel ist in Sicht.

Wer hat nochmal Oliver Mueller und Dr. Christian Werner per 50+1 bei den Löwen als Doppel-Spitze auf Geschäftsführer-Ebene eingesetzt? Wer hat dies zu verantworten? Nein, ihr könnt Ismaik viel nachsagen, aber damit hat er definitiv nichts zu tun. Auch nicht mit der schmutzigen Demission von Marc Pfeifer. Und doch soll Hasan Ismaik jetzt wieder als Prellbock herhalten, um der Ultra-Fußballwelt zu erzählen, wie schlimm dieser gemeine Araber ist? Nein, Freunde! So funktioniert das nicht! Ihr wollt nur von eurem eigenen Unvermögen ablenken! Dass Ismaik für seine millionenschwere Finanzspritze eine “Gegenleistung” verlangt und mit in die Aktivitäten einbezogen werden will, ist bei allen Personalflops in den letzten Jahren allzu verständlich.

Und wenn wir schon beim Thema sind: Wo war eigentlich die Aufsichts- und Kontrollpflicht des Verwaltungsrats in den letzten Jahren? Oder findet ihr, dass sich die Fußballfirma, um die ihr euch plötzlich so große Sorgen macht, gut entwickelt hat? Ist vielleicht dieses veranwortungsvolle Amt für den ein oder anderen Kontrolleur doch ein paar Nummern zu groß? Ergo: 1860 ist ein Wirtschaftsunternehmen und keine Giesinger Boazn oder Pommesbude.

Um einen kleinen Einblick in diese für 1860-Verhältnisse große Welt zu bekommen, sollten Sascha Königsberg, Sebastian Seeböck, Nicolai Walch & Co. bei KGaA-Aufsichtsrat Saki Stimoniaris, dem ehemaligen VW- und Rheinmetall-Aufsichtsrat, in die Lehre gehen. VW und Rheinmetall sollte man auch in Giesing kennen. Sollte die Nase bei Stimoniaris möglicherweise aber nicht genehm sein, würde sich bestimmt auch Martin Gräfer, Vorstand von Hauptsponsor “Die Bayerische”, für einen Crashkurs zum Thema Unternehmensführung zur Verfügung stellen.

Die jahrelange Giesinger Schönfärberei, nur um sich selbst ins richtige Licht zu stellen, muss ein Ende haben. Es ist keine Leistung, mit Hilfe der aktiven (und lauten) Fanszene die Satzung zu verändern, aber 1860 als Ganzes auf der Strecke zu lassen. Und 1860 ist in erster Linie die erste Fußball-Mannschaft - und nicht die peinliche Selbstinszenierung.

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