90min
·24 de agosto de 2025
DFB bestätigt VAR-Fehler: Muss FC Bayern gegen RB Leipzig jetzt wiederholt werden?

In partnership with
Yahoo sports90min
·24 de agosto de 2025
In einem doch recht einseitigen Spiel, das der FC Bayern München am Ende verdient und mehr als deutlich mit 6:0 gegen RB Leipzig gewann, war das zurückgenommene Tor von Leipzig-Angreifer Antonio Nusa der vermeintlich größte Aufreger des Bundesligaauftaktspiels am Freitagabend. Erst nach einigen Minuten und vehementen Protesten von Kimmich realisierte Schiedsrichter Badstübner, dass bei der Entstehung des Treffers zum zwischenzeitlichen 1:4 aus Leipziger Sicht etwas nicht stimmen musste. Nach Rücksprache mit dem VAR und dem Linienrichter bestätigte sich dies auch bei Betrachtung der TV-Bilder. Können die Roten Bullen nun Einspruch gegen das Spiel einlegen und damit eine Wiederholung der Partie hervorrufen?
Ausgangspunkt für den Leipziger Treffer war ein Freistoß, bei dem RB-Verteidiger Lukeba den Ball nicht aus ruhendem Zustand spielte, sondern andribbelte und ihn dann lang in Richtung des Münchner Strafraums schlug. Dort setzte sich die Szene schließlich bis hin zum Tor durch Nusa fort. Dies führte im Anschluss zu hartnäckigen Beschwerden von Bayern-Star Joshua Kimmich, der sich lautstark und intensiv beim Schiedsrichter beschwerte und dafür die gelbe Karte erhielt. Doch allmählich zeichnete sich in Badstübners Gesicht ab, dass hier etwas falsch gelaufen sein musste. Nach dem Austausch mit den Schiedsrichterkollegen vor Ort und über das Headset nahm der Schiedsrichter den Leipziger Treffer zurück, bevor das Spiel nach einigen Minuten und zahlreichen Münchener Auswechslungen fortgesetzt wurde.
Soweit, so gut. Doch im Anschluss an das Spiel analysierte der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe im neuen BILD-Format "Gräfes VARheit” die Situation und legte vermeintliche Fehler des Schiedsrichtergespanns dar. Für Gräfe selbst war schnell klar, "dass nach fünf Minuten nicht plötzlich dem Assistenten aufgefallen war, dass der Ball nicht ruhte, sondern da hat sicherlich Köln interveniert.“ Gräfe kritiserte dieses Einschalten des Kölner Kellers und ordnete diesen als nicht zulässig ein. "Da aber bei dieser Szene Köln nicht intervenieren darf (...), haben sie es ein wenig umgangen. Regeltechnisch nicht sauber“, mahnte der Ex-Bundesligaschiedsrichter an.
Sein Treffer zählte nicht: Antonio Nusa / Alex Grimm/GettyImages
"Die Art der Ausführung eines Freistoßes im Vorfeld eines Tores zu überprüfen, gehört streng genommen nicht zu seinen Aufgaben."- Alex Feuerherdt über VAR
Alex Feuerherdt, Leiter der Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH bestätigte diese Einschätzung nun gegenüber dem kicker: "Die anschließende Torerzielung ist vom VAR gecheckt worden, aber die Art der Ausführung eines Freistoßes im Vorfeld eines Tores zu überprüfen, gehört streng genommen nicht zu seinen Aufgaben.“ Diese Handlung sei nach Ansicht Feuerherdts vor allem aufgrund der vehementen Beschwerden von u.a. Joshua Kimmich zustande gekommen: "Aufgrund der ungewöhnlich heftigen Proteste der Bayern sah sich der Schiedsrichter dennoch veranlasst, diesbezüglich beim VAR nachzufragen. Der VAR hat sich daraufhin im Sinne des Fußballs ausnahmsweise zu einem kurzen Hinweis auf die irreguläre Freistoßausführung entschlossen, weil es niemand verstanden hätte, wenn dieses Tor gezählt hätte“, so Feuerhardt.
Manuel Gräfe äußerte sich gegenüber der BILD mit einem berechtigen Einwand: "Sicherlich war es schon im Interesse des Fußballs, dass so ein Kids-Mistake, sich den Ball selber mehrmals vorzulegen, nicht zu einem Tor führt. Aber regeltechnisch eben nicht sauber. Und da stellt sich natürlich anschließend immer die Frage: Wie würde es sich nun mit einem Einspruch verhalten?“
Ex-Bundesliga-Schiri Manuel Gräfe / INA FASSBENDER/GettyImages
RB Leipzig hätte somit offenbar die Grundlage, gegen die Spielwertung vorzugehen und Einspruch einzulegen. Dies könnte am langen Ende womöglich zu einer Überprüfung durch das Sportgericht und einer Wiederholung des Spiels führen. Dass die Sachsen diesen Weg einschlagen, daran glaubt Gräfe aber nicht. "RB wird sicher besonnen sein, das jetzt auf sich beruhen zu lassen, und das Schiedsrichterteam sowie Lukeba haben sicherlich ihre Lektion daraus gelernt“, so Gräfe. Nach Ansicht des Ex-Schiris sei es nicht wünschenswert, "dass spitzfindige Juristen", sondern "die Fußballer über den Ausgang eines solchen Spiels entscheiden.“
Weitere Bundesliga-News lesen:
En vivo
En vivo