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·2 de junio de 2025
Die höchsten Siege im Finale der Champions League

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München sah ein äußerst einseitiges Champions League-Finale. Das 5:0 von PSG über Inter Mailand markiert ein Rekordergebnis für ein Finale in der Königsklasse, inklusive der Spiele im vorherigen Landesmeister-Cup (1955 bis 1992) gab es kein höheres. Das waren die souveränsten Champions vor dem PSG-Triumph.
Die „Königlichen“ hatten den 1955 eingeführten Wettbewerb schon zuvor immer gewonnen, gegen den Deutschen Meister Eintracht Frankfurt schafften sie es ein fünftes Mal in Folge. Für ein paar Minuten träumten aber die Hessen am 17. Mai 1960 im Glasgower Hampdenpark vor 135.000 Zuschauern vom Henkel-Pott. Denn die Eintracht ging durch Richard Kreß in Führung (16.) und hatte davor noch einen Lattenschuss. „Was gewesen wäre, wenn wir 2:0 geführt hätten, darf man ja mal diskutieren“, sagte Kapitän Dieter Lindner noch Jahrzehnte später schelmisch und doch ahnte er, „dass es auch dann nicht zum Sieg gereicht hätte.“
Nach knapp einer halben Stunde wurde Real munter und seine besten Spieler, die wohl damals auch das beste Sturmduo der Welt waren, teilten sich die Torausbeute.
Alfredo Di Stefano sorgte mit einem Doppelschlag für die Wende und dann zog Ferenc Puskas nach. Der Ungar nahm seine ganz persönliche Rache für die WM-Niederlage von Bern und schoss zwischen der 45. und 63. Minute vier Tore zum 6:1-Zwischenstand. Am Ende hieß es nach zwei Gegentoren von Stein und einem dritten Di-Stefano-Treffer 7:3!
Ein auf den ersten Blick blamables Resultat, aber entschuldbar gegen eine solche Wunder-Mannschaft. Das Sport Magazin schrieb: „Ein Glück, dass Millionen am Fernsehschirm miterleben konnten, mit welcher Mannschaft es unser tapferer Meister zu tun hatte. Selbst in der beinahe zur Katastrophe ausartenden Niederlage genoss die Elf auch die Sympathien der 135.000, die wohl alle noch nie in ihrem Leben – auch die 2000 Schlachtenbummler – einen solchen Fußball gesehen haben.“ Das Finale wurde von Journalisten in einer Fifa-Wahl zum „Spiel des Jahrhunderts gewählt“, ehe es bei der WM 1970 vom Halbfinale Deutschland-Italien übertroffen wurde.
In letzter Minute hatte Bayern-Vorstopper Katsche Schwarzenbeck am 15. Mai 1974 in Brüssel mit seinem Fernschuss ein Wiederholungsspiel gegen Atletico Madrid bewirkt, dem einzigen in der Geschichte des Wettbewerbs, der heute zur Not im Elfmeterschießen entschieden wird. Nichts deutete darauf hin, dass es zwei Tage später zu einem einseitigen Finale kommen würde.
Nur noch 40.000 Menschen waren damals Zeuge der Münchner Sternstunde im Schatten des Atomiums. Diesmal war es kein Zitterspiel, diesmal lief der Bayern-Motor wie geschmiert. Sie waren in identischer Besetzung aufgelaufen, die Spanier hatten zwei Wechsel vorgenommen. Zur Pause führte der Deutsche Meister durch Uli Hoeneß, der Keeper Reina tunnelte, mit 1:0 (28.) und Trainer Udo Lattek brüllte seine Spieler in der Kabine an: „Nicht locker lassen, geht raus und sucht die Entscheidung!“ Sie suchten und fanden sie. 4:0 hieß es nach 90 grandiosen Minuten im wohl besten Münchner Europapokalspiel überhaupt. So sah es jedenfalls die Münchner Abendzeitung noch im April 2013, als sie nach dem 4:0 der Bayern über Barcelona ein Ranking aufstellte. Nichts aber ging über diesen Frühsommer-Abend von Brüssel. Die weiteren Tore spendeten der überragende Hoeneß (83.) nach herrlichem Solo und Gerd Müller (57., 70.) mit prachtvollen Kunstschüssen zu gleichen Teilen.
Allzu hoch waren die Erwartungen vor diesem Finale in Barcelona zwar nicht, aber etwas mehr Spannung hatten sich die 97.000 Zuschauer in Camp Nou doch nicht. Aber Favorit AC Mailand machte mit Rumäniens in 94 Ligaspielen ungeschlagenen Serienmeister Steaua Bukarest kurzen Prozess. Milan stand am Anfang seiner großen Ära, die von den niederländischen Topstars Ruud Gullit und Marco van Basten, beide frisch gekürte Europameister, geprägt war. Sie alleine zeichneten für die Tore verantwortlich. Gullit (18., 39.) und van Basten (27.) sorgten schon in der ersten Hälfte für die Entscheidung und die höchste Halbzeitführung im Kampf um den Henkelpott (die die Nachfolger 2005 einstellten und gegen Liverpool noch verspielten). Sollte Bukarest sich in der Pause noch mal etwas vorgenommen haben, so wurde der kleine Hoffnungsfunke von van Basten gleich nach Wiederanpfiff (47.) ausgeblasen. Der Rest war Langeweile, auch wenn Milan durch gelegentliche Kabinettstückchen die 85.000 Tifosi unter den 97.000 begeisterte, und der Kicker schrieb: „Ein Traumspiel des AC Mailand und doch kein Traumfinale! Selbst ohne Torwart hätte Mailand gewonnen.“
Johan Cruyff war nie ein Ausbund an Bescheidenheit, aber einmal hätte der Niederländer doch besser kleinere Töne gespuckt. Vor dem Finale seines FC Barcelona gegen Milan am 18. Mai 1994 in Athen sagte der Trainer der gerade wieder Meister gewordenen Katalanen, die Zuschauer bekämen „Fußball 2000“ zu sehen, aber vor allem von seinem Team. Milan nannte er verächtlich eine „Defensivmaschine“.
Die Defensive der Italiener um den legendären Paolo Maldini machte trotz der Ausfälle von Franco Baresi und Alessandro Costacurta ihrem Ruf in der Tat alle Ehre, aber auch die Offensive der Rot-Schwarzen trumpfte wider Erwarten stark auf. Vier Tore einer italienischen Mannschaft waren in jenen Tagen eine Rarität, meist reichte ihnen eines zum Sieg.
Doch die Elf von Fabio Capello demonstrierte einen großen Torhunger an diesem Tag stellte die Weichen durch einen Doppelschlag von Daniele Massaro (22., 45.) frühzeitig auf Sieg. Dejan Savicevic sorgte für die Vorentscheidung (47.), das 4:0 von Marcel Desailly (58.) machte die Barca-Niederlage zur Blamage, danach schalteten sie einen Gang zurück. Im Dress der Verlierer standen so große Namen wie Ronald Koeman, Pep Guardiola und Hristo Stoitchkov. Über sie alle ergoss sich die Häme der Fachwelt. Tuttosport schrieb: „Milan hat Cruyff und Barcelona wie eine Apokalypse vernichtet. Milan bestraft Cruyff für seine Polemik.“
Und für seine falsche Taktik, hatte er doch ein Pressing angeordnet mit Mittelfeldspielern, denen es an Schnelligkeit und/oder Zweikampfstärke fehlte. Cruyff gestand zerknirscht: „Wir haben uns vor der ganzen Welt lächerlich gemacht. Milan brachte 200 Prozent, wir spielten überhaupt keinen Fußball.“
Am 24. Mai 2000 reisten zwei Fußballmannschaften und rund 50.000 Fußballanhänger aus Spanien in die französische Hauptstadt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Champions League und ihres Vorgängers kam es zu einem Finale zweier Mannschaften aus einem Land. Schon das minderte das Interesse an diesem Spiel, an dem auch der FC Barcelona hätte teilnehmen können als drittes spanisches Team, das im Halbfinale gestanden hatte. Doch Valencia verhinderte den Clasico auf europäischer Bühne. Dennoch ging das Team von Hector Cuper nur als Außenseiter in die Partie, obwohl der ruhmreichste Klub des Kontinents schon bessere Zeiten gesehen und sich über die Liga nicht mal für die Champions League qualifiziert hatte. Um sie doch zu erreichen, musste man also den Henkelpott holen.
Noch waren sie nicht „die Galaktischen“, Beckham, Figo und Zidane noch Zukunft. Aber mit Iker Casillas, raul oder Fernando Morientes standen drei der größten spanischen Spieler im Team, mit Roberto Carlos ein gefürchteter Scharfschütze aus Brasilien. Kurios übrigens, dass auf dem Weg zum Finale Bayern München Real dreimal geschlagen (in Zwischenrunde und Halbfinale), aber der einzige Sieg der Königlichen zum Weiterkommen gereicht hatte. Real strotzte also nicht vor Selbstvertrauen und Trainer Vicente del Bosque warnte vor dem „angsteinflößenden Mittelfeld und einem hervorragenden Kollektivgeist“ des Gegners. Aber dann nahmen die Dinge ihren Lauf und del Bosque durfte nach Abpfiff ungestraft behaupten: „Real hat das Spiel von Anfang an kontrolliert.“
Zur Pause führten sie nur 1:0 durch Morientes (39.) per Kopf, aber schon da hatte niemand das Gefühl dass Valencia ein Tor würde erzielen können. Nach Steven McManamans artistischem 2:0 (69.) per Scherenschlag war die Sache gelaufen, Raul setzte noch einen drauf (75.) und unter den rund 78.800 auf den Rängen setzten erste Absetzbewegungen ein. Hector Cuper jammerte nach Abpfiff: „Wir haben nicht viel richtig gemacht.“ Aber ihre Lehren gezogen. Im Jahr darauf standen sie wieder im Finale und wurden erst nach Elfmeterschießen von den Bayern bezwungen,,,
Ebenfalls mit drei Toren Abstand triumphierten 2003 der FC Porto (3:0 gegen AS Monaco) und Real Madrid 2017 (4:1 gegen Atletico Madrid), doch waren diese Spiele länger offen, erst recht das erste rein madrilenische Finale 2014, das Real erst in der Verlängerung 4:1 gewann.