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·24 de julio de 2025
Doktor Werner: "1860? Es braucht Diplomatie und ein ruhiges Händchen"

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·24 de julio de 2025
VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Genau das wollte Dr. Christian Werner (44) eigentlich vermeiden: Dass die Nebenkriegsschauplätze wieder einmal den Fußball überlagern. Doch dieses Mal ist allles anders - und schlimmer: Der geplatzte Anteilsverkauf wirft ein verheerendes Licht auf die Grünwaldder Straße 114. Beinahe täglich kommen neue Details ans Licht. Jüngstes Beispiel: Die "Süddeutsche Zeitung" enthüllte gestern, dass eine Briefkastenfirma aus Genf als möglicher Käufer der Ismaik-Anteile gehandelt wird - nachdem Matthias Thoma zuvor db24 exklusiv verraten hat, dass er nur der Vermittler sei.
Sollte nicht bald volle Transparenz in diese schmutzige Soap einkehren, droht dem Klub eine nachhaltige Belastung - mit ungewissem Ausgang. Aktuell macht es den Eindruck, als hätten sich sämtliche Verantwortungsträger in Schweigen gehüllt.
Was Werner in den letzten Monaten mit akribischer Arbeit mühsam aufgebaut hat, gerät durch das Chaos auf Gesellschafterebene ins Wanken - nicht wegen den Kommentarspalten im Internet, sondern aufgrund von eklatanter Inkompetenz im Innersten des Konstrukts.
Werner zieht sein Ding trotz aller Widerstände durch. Am vergangenen Montag bekam der Hesse, der in den letzten sechs Monaten einen positiven Wandel vollzogen hat, zwei Seiten im Fachmagazin “Kicker” spendiert - der Titel: “Groß denken, groß handeln.” Das Thema: Mit Rückkehrern wie Florian Niederlechner und Kevin Volland hat 1860 seine Ambitionen unterstrichen. Doktor Werner will das schaffen, was seinen Vorgängern misslungen war. Die Voraussetzungen dazu hat der Sportchef geschaffen. Nein, er hat nicht mit Geld um sich geworfen, sondern konsequent seinen eigenen Plan verfolgt - und nicht nur hungrige, sondern auch vier Spieler mit regionalen Wurzeln verpflichtet.
Auf seinem LinkedIn-Profil schreibt Werner: “Der TSV 1860 München ist kein gewöhnlicher Klub – und das macht die Arbeit hier so besonders. Im aktuellen kicker-Interview habe ich über genau das gesprochen: über Entscheidungsprozesse, Verantwortung, Kommunikationsstil und darüber, wie wir Transfers wie Volland, Niederlechner oder Voet realisieren konnten. Derartige Transfers sind kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis klarer Gespräche, verlässlicher Planung und intensiver Vorbereitung. Solche Entwicklungen brauchen Substanz – und ein Team, das intern wie extern zusammenarbeitet. In einem Umfeld wie dem unseren braucht es Diplomatie, Entscheidungsfreude und ein ruhiges Händchen. Ich wäge ab, bevor ich spreche – nicht aus Kalkül, sondern aus Verantwortung.”
Werner, der alleiniger Geschäftsführer bei 1860 ist, geht an seine Belastungsgrenze. Manchmal auch drüber, denn an der Grünwalder Straße zu arbeiten, ist nicht vergnügungssteuerpflichtig: “Seit 1,5 Jahren bin ich Teil der Löwen. Und auch wenn das Tempo hoch und die Erwartungen groß sind: Mir ist wichtig, dass wir uns nicht nur sportlich entwickeln, sondern auch strukturell gefestigt auftreten. Dass das Team, das Umfeld und die handelnden Personen diesen Weg mitgehen – das ist keine Selbstverständlichkeit. Aber es macht vieles möglich.”
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