
Miasanrot
·21 de agosto de 2025
FC Bayern: Ausverkauf? Auch Paul Wanner geht!

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·21 de agosto de 2025
Was der Wechsel für den Spieler bedeutet, welche Folgen er für den dünn besetzten Bayern-Kader hat und ob der Deal wirklich Sinn ergibt, analysiert Miasanrot.
Das Kapitel FC Bayern ist für Paul Wanner vorerst beendet. Wie Sky berichtet, wechselt das 19-jährige Mittelfeldtalent fest zur PSV Eindhoven. Die Münchner kassieren eine Ablöse von 15 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen, zudem haben sie sich eine Rückkaufoption gesichert. Der Medizincheck soll kurzfristig erfolgen, Max Eberl bestätigte dies auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auftakt.
Wanner, seit 2018 im Bayern-Nachwuchs und zuletzt an Heidenheim verliehen, wagt damit den Schritt ins Ausland – und wird mit PSV künftig auch in der Champions League auflaufen.
Nach den Abgängen von Thomas Müller, Leroy Sané, Kingsley Coman und Mathys Tel verliert der FC Bayern damit die nächste Offensivkraft. Gleichzeitig könnte Wanner in Eindhoven jene Spielpraxis erhalten, die ihm in München bislang verwehrt blieb.
Was dieser Transfer für den Spieler bedeutet, welche Folgen er für den FC Bayern hat und ob der Deal sportlich wirklich Sinn ergibt, analysiert Miasanrot.
Für Paul Wanner ist der Schritt nach Eindhoven sportlich eine gute Entscheidung. Zwar wirkt der Kader des FC Bayern nach den vielen Abgängen derzeit so dünn, dass der 19-Jährige eigentlich auf Einsatzminuten hätte hoffen können. Doch der Supercup hat gezeigt: Vincent Kompany setzt nicht auf die Jugend. Wanner wäre in München wohl eher Bankdrücker geblieben, anstatt eine echte Rolle zu spielen.
Die PSV Eindhoven bietet ihm nun die Chance auf regelmäßige Spielzeit und das auf hohem Niveau. Unter Peter Bosz wird er nicht nur in der Eredivisie, sondern auch im Pokal und in der Champions League gefordert sein. Es ist eine Bühne, die einem Spieler seiner Veranlagung entgegenkommt, auch wenn er sich zunächst beweisen muss.
Konkret geht es darum, ob er in Eindhoven die Lücke schließen kann, die der Abgang von Malik Tillman hinterlässt. Wanner ist kein klassischer Flügelspieler oder Tempodribbler, wie ihn Bosz auf den Außen gerne einsetzt. So wäre seine Position im zentralen Mittelfeld, im linken Halbraum, wo er mit Technik, Übersicht und kreativen Pässen das Spiel gestalten kann.
Gesetzt in der Zentrale ist Joey Veerman als Taktgeber und Ballverteiler. Für die zweite Achterposition aber hat Wanner mit Ismael Saibari einen starken Konkurrenten. Der Marokkaner überzeugt mit Dynamik, Pressingstärke und Torgefahr.
Attribute, bei denen Wanner noch nachlegen muss. Gelingt es ihm jedoch, diese Lücke zu schließen, könnte er genau jene Rolle einnehmen, die er beim FC Bayern nie bekam: als zentraler Kreativspieler mit Verantwortung in einem offensiv denkenden Team – und damit womöglich die Grundlage für eine spätere Rückkehr legen.
Aus Münchner Sicht wirkt der Abgang von Paul Wanner widersprüchlich. Der Kader ist offensiv ohnehin dünn besetzt, statt einer Verstärkung verliert man nun auch noch einen Spieler, der zumindest Bundesligaminuten mitgebracht hätte. Hinter dem wohl gesetzten Quartett Kane – Díaz – Olise – Gnabry stehen aktuell nur Talente, die noch nicht auf Topniveau getestet wurden, und ein verletzter Jamal Musiala. Wanner war der Einzige, der bereits Erfahrung sammeln konnte und genau er verlässt den Klub.
Wenn die sportliche Führung ihm keine relevanten Einsatzminuten zutraut, mag dieser Schritt nachvollziehbar sein. Doch bleibt die Frage: Was braucht es eigentlich, damit ein Spieler aus dem Campus eine echte Chance erhält? War es wirklich unmöglich, Wanner punktuell ins Team einzubauen, gerade in einer Phase, in der die Kaderdecke so dünn ist? Nachwuchsförderung lebt auch davon, Vertrauen zu schenken.
Hinzu kommt die Unklarheit auf dem Transfermarkt. Uli Hoeneß hat zuletzt betont, dass nur Leihen infrage kommen. Doch das Leihgeschäft ist in der Regel kein Ort für gezielte Verstärkung, sondern für Restlösungen. Wenn der FC Bayern jetzt einen festen Transfer wie den von Wanner tätigt, verbunden mit einer ordentlichen Ablösesumme, könnte das durchaus als Signal gewertet werden: Vielleicht ist der Weg doch frei, noch einmal einen Kauf zu tätigen.
Genau das wäre sinnvoll, denn aktuell braucht der Rekordmeister dringend Verstärkung in der Offensive. Mindestens ein neuer Spieler muss kommen, möglicherweise sogar zwei. Und dieser Transfer muss sitzen. Ob Max Eberl dafür die Wanner-Millionen nutzt, um doch noch einmal beim VfB Stuttgart wegen Nick Woltemade anzuklopfen, scheint unwahrscheinlich. Klar ist: Eine Lösung darf nicht erst 2026 gesucht werden, sondern wird im Hier und Jetzt gebraucht.
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