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·26 de diciembre de 2024

FC Bayern München vs. Bayer Leverkusen: Die Zahlen zeigen einen besonders großen Unterschied

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Die Meisterschaft wird in der Bundesliga voraussichtlich zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen entschieden. Doch wie schlagen sich beide im direkten Statistikvergleich?

Bayer Leverkusen ist zurück im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Mit einem beeindruckenden 5:1 gegen den SC Freiburg senden sie ein mindestens kleines Signal an den FC Bayern München: Uns werdet ihr nicht so schnell los.


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Nur haben die Münchner ihrerseits bereits am Freitag vorlegen können. 5:1 besiegte man RaBa Leipzig. Vieles deutet darauf hin, dass es einen Zweikampf um die Deutsche Meisterschaft geben wird – möglicherweise bis kurz vor dem Ende der Saison.

Doch wie lassen sich die beiden Teams statistisch vergleichen? Wer ist in welchen Bereichen besser? Und was lässt sich daraus schließen? Miasanrot macht den Meistercheck.

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FC Bayern vs. Bayer Leverkusen: FCB gewinnt den Basis-Vergleich

Die für viele wichtigste Statistik ist natürlich der Punktevergleich. 36 Zähler haben die Bayern, 32 sammelte Leverkusen. Damit können wir den Artikel dann auch beenden.

Aber Spaß beiseite: Auch bei anderen Basis-Statistiken liegen die Bayern laut WhoScored (klar) vorne. 47 Tore im Vergleich zu 37 Treffern der Werkself und mit 13 Gegentoren auch acht weniger als Leverkusen (21). Die Bayern kommen zudem pro Partie auf 19,3 Abschlüsse, die Mannschaft von Xabi Alonso hingegen auf 17,1.

Am deutlichsten ist der Unterschied bei den zugelassenen Schüssen. Unter Kompany kommen Gegner des FCB nur zu 5,1 Abschlüssen pro Partie. Ein extrem niedriger Wert, den in der Bundesliga zumindest in den Spielzeiten, für die es Daten gibt, noch nie jemand über 34 Spiele hinweg erreicht hat. 7,5 ist der Tiefswert (Bayern 2014/15 und 2015/16). Leverkusen kommt derzeit auf 10,3.

Beim Ballbesitz und der Passquote macht den beiden Teams ebenfalls niemand etwas vor – wobei die Bayern auch hier deutlich vorn liegen. 72,3 Prozent Ballbesitz für die Kompany-Elf, 62,5 Prozent für Leverkusen. 90,3 Prozent Passquote der Münchner stehen 88,5 Prozent beim Konkurrenten gegenüber.

Wie Bayern und Leverkusen ihre Tore erzielen

Bei der Art und Weise, wie die beiden Mannschaften ihre Tore erzielen, gibt es nur kleinere Unterschiede. 33 Tore haben die Bayern laut WhoScored aus dem Spiel heraus erzielt, Leverkusen kommt auf 23. Das passt auch dazu, dass sie beispiellos sind, wenn es darum geht, den Gegner in dessen Hälfte zu drücken. Die Bayern spielen 36 Prozent einer Partie im gegnerischen Drittel, Leverkusen 34 Prozent. Stuttgart folgt mit 30 Prozent.

Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn man auf ihr eigenes Defensivdrittel schaut. Nur 19 Prozent (Bayern) beziehungsweise 21 Prozent (Bayer) eines Spiels finden dort durchschnittlich statt. Also auch leichte Vorteile für den FCB. Dafür hat die Werkself viermal häufiger nach Kontersituationen getroffen: Nämlich viermal im Vergleich zu einem bayerischen Kontertreffer.

Standards gehen ebenfalls an Leverkusen, wenn man Elfmeter abzieht. Die Bayern haben nämlich fünfmal vom Punkt getroffen und sechs weitere Tore nach anderen Standards. Leverkusen kommt auf nur ein Elfmetertor und acht weitere Standardtreffer. Zweimal verhalfen Eigentore den Münchnern zum Torerfolg, einmal den Leverkusenern.

Beeindruckend, und hier hat Leverkusen einen kleinen Vorteil gegenüber den Bayern, ist, wie oft das Team von Alonso innerhalb des Fünfmeterraums zum Abschluss kommt. 13 Prozent aller Schüsse kommen von dort, immerhin 55 Prozent vom restlichen Bereich im Strafraum und 32 Prozent von außerhalb. Bayern wiederum kommt „nur“ auf zehn Prozent aller Abschlüsse im Fünfmeterraum – genauso wie Mainz, Gladbach, Stuttgart und Wolfsburg. Immerhin 59 Prozent kommen aus dem restlichen Strafraumbereich und 31 Prozent von außerhalb.

Dafür haben die Münchner die zentraleren Abschlusspositionen. 70 Prozent aller Versuche kommen aus der „Spielfeldmitte“, die von WhoScored nicht genauer definiert wird, 16 Prozent von links und 14 Prozent von rechts. Bei Leverkusen sind es nur 63 Prozent der Abschlüsse, die aus der Mitte kommen, 22 Prozent von links und 15 Prozent von rechts.

Wie Bayern und Leverkusen ihre Tore kassieren

Die Werkself scheint etwas stabiler bei Kontern zu sein. Wobei auch hier die Frage gestellt werden muss, was WhoScored als Konter bezeichnet und was nicht. Leverkusen hat nämlich laut dieser Statistik keinen einzigen Kontertreffer kassiert, die Bayern zwei. Gut möglich, dass die Kriterien dafür aber sehr scharf sind. So hat Leverkusen im Spiel gegen Freiburg einen Treffer direkt nach Ballverlust kassiert. Laut WhoScored offenbar kein Konter. Bayern wiederum traf mehrfach nach hohen Ballgewinnen, kommt aber nur auf ein Kontertor. Vermutlich geht es hier auch um die überbrückte Distanz beim Gegenstoß.

Aus dem Spiel heraus fielen sonst noch neun weitere Bayern-Gegentore und 15 bei Leverkusen. Die Werkself kassierte zudem fünf Tore nach Standardsituationen (zwei Elfmeter), Bayern nur zwei (ein Elfmeter). Ein Eigentor komplettiert die 21 Gegentore von Bayer 04.

Beide lassen im Ligavergleich nur wenige Chancen aus dem Zentrum zu. 65 Prozent der Abschlüsse sind es bei Leverkusen (Platz drei in der Liga), 66 Prozent bei den Bayern (Platz vier mit Frankfurt). Mit 13 Prozent aller Abschlüsse hat Leverkusen den höchsten Wert der Liga bei den im Fünfmeterraum zugelassenen Möglichkeiten, Bayern steht mit zehn Prozent mit vier anderen Teams auf dem zweiten Rang.

Das dürfte zwei Gründe haben: Hohe Verteidigungslinie und der Versuch, die Außenbahnen in Kontersituationen zu bespielen, um von dort die Bälle in den Strafraum zu bringen.

FC Bayern vs. Bayer Leverkusen: Der Blick auf die Advanced Stats

Doch was machen diese Unterschiede mit den Advanced Stats? Der Unterschied bei den Expected Goals (xG) ist relativ groß. Laut FBref haben die Bayern 34,5 xG und 9,6 Expected Goals against (xGa). Leverkusen liegt bei der absoluten Erspielung von hochwertigen Torchancen leicht hinter den Bayern (28,6 xG), beim Zulassen von Chancen deutlich hinter ihnen (16,6 xGa).

Für die Bayern bedeutet das: 0,12 xG pro eigenem Abschluss und 0,13 xG pro gegnerischem Abschluss. Interessant Leverkusen lässt pro gegnerischem Abschluss weniger Qualität zu (0,11 xG), liegt bei den eigenen Chancen mit 0,11 xG pro Schuss aber auch leicht hinter den Bayern. Ganz große Unterschiede gibt es hier also auch nicht.

Der größte Unterschied: FC Bayern ist eine Pressingmaschine

Will man diesen finden, muss man auf Pressing schauen. So ähnlich die Spielanlagen beider Teams ist, so gnadenloser laufen die Bayern an. Pro Spiel haben sie genau ein Tackling mehr als Leverkusen im gegnerischen Angriffsdrittel: 3,33 zu 2,33.

Laut Understat erlauben die Bayern ihrem Gegner zudem nur im Schnitt 7,73 Pässe, bis eine Defensivaktion erfolgt (Höchstwert). Leverkusen steht bei 12,09 (Platz sieben in der Liga). Bayern verlässt sich stark auf sein Gegenpressing als spielmachende Komponente, Leverkusen probiert es mehr aus strukturierten Ballbesitzphasen heraus.

Wobei klar sein muss, dass beide Teams beides sehr gut beherrschen, nur den Fokus etwas anders legen. Wie gut beide Teams mit dem Ball sind, zeigt sich auch daran, dass sie mit Abstand die meisten Pässe spielen, ehe eine gegnerische Defensivaktion erfolgt: 21,25 bei den Bayern, 18,96 bei Leverkusen. Dortmund folgt mit 15,86 auf dem dritten Rang.

FC Bayern hat Jamal Musiala, Bayer Leverkusen hat Florian Wirtz

Und auch wenn es darum geht, wie viele absolute Fußball-Genies die beiden Clubs in ihren Reihen haben, lautet die Antwort: Je eins. Jamal Musiala verzaubert den FC Bayern in dieser Saison mit neun Toren und drei Vorlagen in 13 Bundesliga-Partien, Florian Wirtz kommt auf sieben Tore und sieben Assists in 15 Partien.

Beide sind unverschämt gut, beide haben enorme Qualitäten im Offensiven Mittelfeld – und beide lassen sich dennoch nur schwer vergleichen. Bei Wirtz hat alles eine kaum zu greifende Präzision. Jeder Pass, jeder Laufweg, jedes kurze Dribbling ergeben zu einhundertprozent Sinn. Das macht ihn in seinen Aktionen manchmal etwas weniger überraschend, aber nicht genug, um ihn zu stoppen.

Ähnlich wie einst bei Arjen Robben ahnt man, was Wirtz vor hat, kann es aber nicht verhindern. Musiala hingegen ist unvorhersehbarer, noch überraschender und manchmal auch ein wenig magischer. Seine Dribblings sind einzigartig und wie der Ball selbst in ausweglos erscheinenden Situationen an seinem Fuß klebt, ist mit Worten nicht ausreichend zu würdigen.

Beide sind jetzt schon Weltklasse.

Keinen Bock, die ganzen Zahlen zu lesen: Was bedeutet das nun?

Beim Blick auf die Zahlen wird nochmal deutlicher, dass es sich hier um zwei absolute Top-Mannschaften handelt. Rechnet man bei Leverkusen noch mit ein, dass die Anfangsphase der Saison holpriger lief als die letzten Wochen, dann kann man davon ausgehen, dass beide sich ungefähr auf Augenhöhe begegnen – im Moment aber mit teils deutlicheren, meist kleineren Vorteilen für die Bayern.

In nahezu allen Statistiken ist Leverkusen gut, der FCB aber nochmal besser. Dominanter, torgefährlicher, defensivstärker, letztendlich auch konstanter – all das trifft auf die Münchner zu. Während es viele Gemeinsamkeiten in der Herangehensweise gibt, dürfte das Pressing der größte Unterschied zwischen beiden Teams sein.

Hier sind die Bayern deutlich rücksichts- und gnadenloser. Kritik gab es zwischenzeitlich daran, dass man damit hinten zu offen wäre. Doch bisher geben alle Statistiken dem FCB recht. Das Schöne am Fußball ist aber, dass sich all das in der Rückrunde noch drehen kann. Denn letztlich hat Karl-Heinz Rummenigge zumindest einen Punkt mit seiner berühmten Aussage, dass Fußball keine Mathematik sei.

Aber ein wenig Mathematik ist Fußball dann doch.

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