Miasanrot
·29 de noviembre de 2024
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Wie Vincent Kompany das Beste aus Minjae Kim herausholt. Außerdem: Dem BVB könnte im Duell mit dem FC Bayern München ein wichtiger Spieler ausfallen, Kim ist offenbar schon länger angeschlagen und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Minjae Kim ist in dieser Saison zu einem der wichtigsten Spieler beim FC Bayern München geworden. Nach seinem schwachen Auftakt in Wolfsburg steigerte sich der Südkoreaner nahezu von Woche zu Woche. Mittlerweile bildet er mit Dayot Upamecano eine Innenverteidigung, die seit sieben Pflichtspielen in Serie kein Gegentor mehr kassiert hat.
Es ist beeindruckend, wie sehr sich der 28-Jährige in dieser Saison entwickelt hat. Wobei er sich vielleicht weniger entwickelt hat, als dass er schlicht sein Potenzial auf den Rasen bringt. Kim ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie wichtig es sein kann, wenn ein Trainer Empathie zeigt.
Nun ist es von außen nahezu unmöglich, die alltägliche Trainingsarbeit zu bewerten. Aber es gibt Indizien. Bayern-Bosse, die am Tegernsee von einer ganz anderen Umgangsweise mit den Spielern schwärmen. Oder Manuel Neuer, der jüngst erklärt hat, dass das Team enger zusammengerückt sei. Oder eben Interviews, die Vorgänger Thomas Tuchel letztes Jahr gegeben hat. Ehrlich, authentisch, aber sicher nicht immer förderlich für das Wohl der Spieler.
„Er war zweimal zu gierig“, sagte der Trainer beispielsweise über Kim nach dem Remis gegen Real Madrid in der Champions League: „Die Gegenbewegung darf Minjae so nicht machen. Er war im vollen Sprint vor dem Pass von Kroos. Das ist zu einfach.“ Und dann legte er nach: „Beim zweiten Fehler hat er keine Not, das so aggressiv zu verteidigen. Er will zu viel in den Aktionen und wir werden von Reals Qualität bestraft.“
Fachlich richtig. Zwischenmenschlich eher nicht. Tuchel präsentierte den Medien ein Bauernopfer auf dem Silbertablett – und letztlich auch den Fans. Schonungslose Analysen wie diese müssen intern passieren. Verwundert es wirklich, wenn ein Neuzugang, der es nach Asiencup und einer durchwachsenen Rückrunde schwer hatte, nicht performt, wenn er öffentlich derart angezählt wird?
Verunsicherung statt Ermutigung. Es war nicht das erste Mal, dass Tuchel seinen Spieler so angriff. Auch nach dem Pokal-Aus gegen Saarbrücken stellte er Kim für seinen Pass auf Frans Krätzig und seine anschließende Zweikampfführung öffentlich bloß. Kompany ist anders in der Außendarstellung. Man könnte fast sagen, er ist langweiliger. Doch das trifft es nicht.
Denn der Job des Belgiers ist es nicht, den Medien Themen zu servieren, sondern sein Team bei Laune zu halten. Als Kim zum Auftakt in Wolfsburg schwer patzte, erklärte Kompany bei Sky: „Ich will nicht über den Fehler von Minjae reden.“ Stattdessen wollte er „über die Reaktion reden. Und die war gut. Von allen“.
Kompany ist der Ärger anzusehen, wenn er auf einzelne Spieler angesprochen wird. Hier und da gibt es mal ein Lob, aber stets gefolgt von einer Aussage über die gesamte Mannschaft. Kritik? Fehlanzeige. Die äußert der Trainer intern. Jüngst kursierte ein Video in den sozialen Netzwerken, in dem der Trainer mit Dayot Upamecano zu sehen war. Beide bewegten sich ohne Ball neben einem Spielfeld, auf dem die restliche Mannschaft trainierte.
Es schien, als würde Kompany seinem Innenverteidiger zeigen, wie er sich bewegen muss, wenn er sich im Verteidigen rückwärts bewegt. Detailarbeit, die sicher nicht sein Alleinstellungsmerkmal ist. Trotzdem wird in solchen Momenten das Gesamtbild klarer: Kompany baut seine Mannschaft auf, statt sie öffentlich an den Pranger zu stellen. Keine Ratlosigkeit nach Fehlern, keine den Spieler bloßstellenden Analysen.
„Ich habe das schon in der ersten Woche im Training beobachtet“, sagte der 38-Jährige jüngst beispielsweise über seine Innenverteidiger: „Da hatten unsere Stürmer keinen Spaß gehabt und wenn es für unsere Stürmer keinen Spaß macht, dann hast du etwas in der Hand.“
Alle Spieler danken es ihm mit Leistung – vor allem aber Kim. Der Südkoreaner ist so selbstbewusst, wie er es lange nicht war. Als die Partie gegen Paris Saint-Germain abgepfiffen wurde, eilten zahlreiche Bayern-Spieler zu ihm, um ihn zu feiern. Selbst mit dem Ball macht er große Fortschritte. Laut FBref hat er die meisten Pässe pro 90 Minuten ins Angriffsdrittel unter allen Innenverteidigern der Bundesliga (10,86) und mit rund 617 Metern progressiver Distanz pro 90 Minuten ebenfalls den Topwert der Liga.
Und auch seine „gierige“ Art im Verteidigen bekommt er immer besser ausbalanciert. Es wäre verfrüht, Kim in den Fußballolymp zu erheben. Dafür ist die Saison immer noch zu jung. Dennoch ist er einer der Spieler, die unterstreichen, wie wichtig ein empathischer Führungsstil sein kann.
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Minjae Kim plagt sich seit dem Frankfurt-Spiel mit einer leichten Verletzung herum. Das berichtete der Südkoreaner laut der tz nach dem Sieg gegen PSG: „Ich habe seit dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt leichte Probleme. Ich habe ein bisschen Schwierigkeiten, mich zu erholen.“
Laut der Münchner Zeitung handelt es sich dabei um eine Knöchelverletzung. Wie schlimm sie ist, ist unklar. Fakt ist aber, dass Kim zuletzt auch die Länderspielpausen nicht für die Erholung opfern wollte. Und das, obwohl Südkorea in der WM-Qualifikation seine Gruppe mit derzeit 14 Punkten aus sechs Partien dominiert.
Es ist wohl davon auszugehen, dass Kim sich bis zur Winterpause weiter durchschleppt. Bisher absolvierte er 1.521 Pflichtspielminuten – die zweitmeisten beim FC Bayern hinter Joshua Kimmich (1.620).
Eine Verlängerung mit Leroy Sané scheint unwahrscheinlich geworden zu sein. Das berichtet zumindest die AZ. Demnach soll man beim FC Bayern nicht überzeugt davon sein, dass der Offensivspieler seine Konstanzprobleme in den Griff bekommt. Der Vertrag des Flügelspielers läuft im kommenden Sommer aus.
Julian Brandt wird dem BVB im Duell mit dem FC Bayern am Samstag womöglich fehlen. Im Champions-League-Spiel in Zagreb musste der Mittelfeldspieler angeschlagen ausgewechselt werden. Nuri Sahin erklärte nach der Partie bei Dazn, dass er glaube, „dass es eng wird fürs Wochenende“.
Mit 4,26 Aktionen pro 90 Minuten, die zu einem Schuss führen, ist er laut FBref derzeit der drittbeste BVB-Spieler mit ausreichend Spielzeit. Nur Pascal Groß (4,36) und Karim Adeyemi (4,32) stehen knapp vor ihm. Brandt spielt keine überragende Saison, ist im Mittelfeld aber dennoch bei nahezu jedem Angriff der Dreh- und Angelpunkt. Sein Ausfall würde Dortmund entsprechend schmerzen.
2.500 Zuschauer*innen besuchen im Schnitt die Spiele der FC Bayern Frauen am Campus. Mehr geht halt nicht. Wegen Auflagen ist das die maximale Kapazität. Für einen Club mit den Ansprüchen des FCB ist das aber zu wenig. Eine Statistik untermauert das.
Im Vergleich aller Clubs der beiden Bundesligen kommt man nur auf den sechsten Rang. Hinter dem SC Freiburg (2.833), Eintracht Frankfurt (3.213), dem VfL Wolfsburg (5.347) und Werder Bremen (6.924). Und dann ist da sogar noch ein Zweitligist vor den Bayern: Zu Spielen von Union Berlin kommen durchschnittlich 5.150 Menschen.
Gerade die Top-3 mit im Schnitt über 5.000 Zuschauer*innen zeigen, was im Fußball der Frauen möglich ist. Bayern allerdings stagniert dahingehend seit Jahren. Auch die Highlightspiele in der Arena werden auf ein Minimum beschränkt. In der Vergangenheit gab es mehrere auch öffentlich diskutierte Varianten – beispielsweise das Stadion an der Grünwalder Straße.
Argumentiert wurde nach außen aber auch intern häufig mit der Zufriedenheit der Spielerinnen und des gesamten Staffs am Campus. Im vergangenen Sommer absolvierten die Bayern zudem ein Testspiel in Unterhaching gegen Juventus. Allerdings soll diese Ausweichoption nicht den Regeln für die Champions League entsprechen, wie Miasanrot erfahren hat.
Es bleibt also noch eine Weile offen, ob es überhaupt eine Alternative zum Campus geben wird. Es ist vielleicht der Bereich, in dem die Bayern aktuell am weitesten von ihrem Anspruch entfernt sind, ein Spitzenclub zu sein.