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·1 de noviembre de 2025
#FCHSGE – Bedröppelte Gesichter

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·1 de noviembre de 2025

Bedröppelte Gesichter überall. Auf dem Titelbild als Symbolbild, wenn ich in den Spiegel schaue, wenn ich in mich reinhöre (ja, auch beim Hören!) kann ich sie sehen. Bedröppelte Gesichter.
Da trittst du am 9. Spieltag beim Tabellen-17. Heidenheim an, die 4 Punkte haben. Die faktisch alles können außer Tore schießen. Du hast eine wirklich gute Kampf- und auch Spielleistung mit ärgerlichem Ergebnis gegen den BVB im Rücken. Und du lieferst ein Spiel ab, das ich, verzeiht mir, durchaus bedröppelt als eine nahe der Hoffnungslosigkeit einzusortierende Wenigleistung einsortieren muss.
Es gab erwartbare Umstellungen im Vergleich zu Dienstag, so bleiben Chaibi, Götze und Burkardt auf der Bank, für sie kamen Skhiri, Uzun und, für mich überraschend, Wahi in die Startelf. Wahi, vielleicht seine letzte Patrone, so dachte ich. Erwartet hätte ich, da sie vom Spielertypus ähnlich sind, eher Batshuayi. Aber nun, so soll es sein. Uzun gebe ich zu überraschte mich, da die Oberschenkelproblematik irgendwie ja schon im Raum stand. Was sich rächte – in Minute 26 musste er ausgewechselt werden, weil der Muskel… Gronf. Für ihn kam Götze ins Spiel zu diesem Zeitpunkt. Aber zurück zum Anfang.
So begann ein Spiel mit durchaus Druck unserer Diva, aber eben nur für gefühlt die ersten ca. 70 % des Platzes. Heidenheim hatte schlicht keine Lust, ihre hinteren 30 % zu verlassen. Und das Problem war auf ein Neues: es gab schlicht keine Ideen, keine Beschleunigung, um da einmal durchzukommen. Wenn es möglich gewesen wäre wurde stets der sicherere Pass in die Rückwärtsbewegung gesucht, und ich bin ehrlich, ich kann das nicht mehr sehen.
Wenn du dann, jaja, der Pessimist winkt, zu deinem offensiven Unvermögen auch noch Pech hast und Schiedsrichter Dingert (der, der Dinge tut, die man nicht unbedingt verstehen muss) ein Offensivfoul, mutmaßlich von Theate, abpfeift bevor der Ball im Tor liegt (es wäre übrigens Wahi gewesen), sodass der VAR dann nicht einmal prüfen kann – Glückwunsch. Ich habe mir übrigens gefühlt 27 Wiederholungen angesehen, und was ich so lese verstehe nicht nur ich nicht, was da abgepfiffen wurde. Kurz danach sah Theate übrigens gelb, ja, kann man geben, ich fragte mich aber, ob man das überhaupt muss. Christian Dingert hatte aus meiner Sicht so seine Problemchen mit einem Spiel, in dem es ab und an auch mal etwas körperlich zuging. Zumindest Problemchen mit einer Linie.
Sei es drum, es kam irgendwie genau so wie es kommen musste, aus der “die Diva kommt bis Zone 70 %” wurde ein Konter von Heidenheim, der in der Entstehung völlig überflüssig war. Das Brown dann einen Zweikampf verliert – passiert. Dass auf der anderen Seite aber ein Heidenheimer völlig frei steht, Theate irgendwoanders “turnte”, ist unerklärlich. Zack, Führung für die Hausherren.
Zur Halbzeit telefonierte ich mit meinen Dauerkarten-Heimsitznachbarn in einer schönen Telefonkonferenz. Es herrschte Entsetzen, Hoffnungslosigkeit, Überraschung, wie man binnen weniger Tage sich wieder so zurück in eine Krise bringen kann. Spielerisch und ergebnistechnisch. Die einzigen Lichtblicke waren, so fanden wir, Kristensen, mit Abstrichen Larsson und Brown. Und dann wurde es irgendwie schon eng.
Halbzeit zwei begann, keine Wechsel, und es gab direkt Ecke für die Eintracht – Skhiri per Kopf an die Latte. Ein Auftakt, der kurz die Hoffnungslosigkeit zurück in die ewigen Jagdgründe schickte. Aber naja, …
Immerhin der von mir hochgelobte Kristensen machte den Ausgleich zum 1:1, wer wenn nicht er, der einzige Spieler mit eben 100+X % Körpersprache und Spannung. Aber das war dann auch das höchste der Gefühle in diesem Spiel, 16 Schüsse, davon 3 (!) Torschüsse, 0,94 xG, das sagt alles über das Spiel aus.
Wahi hat seine für mich letzte Patrone nicht genutzt. Hier möchte ich seine “Oma Hilde hätte den reingestolpert”-Szene erwähnen, in der er irgendwie merkwürdig versucht den Ball Künstlerich anzunehmen und ihn nicht einmal in Richtung Tor bringt, sondern parallel zum Tor wegbefördert. Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute, glaube aber, und das sagte ich schon öfter, dass es bei der Eintracht und ihm nicht passt. Ich schlug sogar vor, ihn irgendwo an einer Autobahnraststätte zu vergessen und den wirtschaftlichen Verlust bei irgendeiner Versicherung geltend zu machen. Klingt nicht nett, ist mitnichten so böse gemeint wie es klingt, es war einfach ein sarkastischer und ironischer Moment. Sorry, lieber Elye, ich glaube du weißt es auch.
Übrigens will ich über die weiteren Auswechslungen auch nicht weiter reden. Denn die Formation wurde irgendwie geändert, am Spielsystem (es ging halt nicht schneller) änderte sich nichts.
Als dann kurz vor Schluß der Ball im Tor lag (Abseits, ich weiß) war ich kurz davor zu platzen. Teile von mir wünschten sich sogar fast, dass er zählen würde, um für ein Erdbeben zu sorgen.
So holen wir einen verdammten Punkt in Heidenheim. Das sind einfach zwei zu wenig. Und wenn man nach einem Dortmundspiel so auftritt, dann verstehe ich die Welt nicht. Und was Neapel mit uns macht, wenn wir wieder so fahrig in der Defensive auflaufen, darüber will ich gar nicht nachdenken. Nicht heute, nicht jetzt.
Ich trinke jetzt ein Glas Wein und mache mir einen schönen Abend. Irgendwie müssen sie ja weg, die bedröppelten Gesichter.
(Titelbild: Alex Grimm/Getty Images)









































