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·21 de diciembre de 2024
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Im Interview mit liga3-online.de spricht Stuttgarts U21-Trainer Markus Fiedler über die erste Saisonhälfte nach dem Wiederaufstieg in die 3. Liga, die angespannte Personalsituation, das kommende Spiel bei Rot-Weiss Essen und Ziele für die am 18. Januar startende Rückrunde.
liga3-online: Mit der U 21 des VfB Stuttgart stehen Sie kurz vor der Winterpause knapp über dem Strich. Wie bewerten Sie die erste Saisonhälfte, Herr Fiedler?
Markus Fiedler: Es war eine Hinrunde mit Höhen und Tiefen. Zunächst einmal war es nicht einfach für uns, nach einem erheblichen Umbruch mit vielen Abgängen von Leistungsträgern in die Saison hineinzufinden. Hinzu kamen zahlreiche Verletzte, was die Gesamtsituation nicht leichter gemacht hat. Es hat gebraucht, bis sich eine Mannschaft herauskristallisiert hat und eine gewisse Kontinuität gegeben war. Trotzdem haben wir in vielen Spielen unsere Qualität auf den Platz bringen können. Aber wir mussten auch Lehrgeld zahlen. Das war mitunter das Resultat aus der personellen Lage, die sich nie so richtig stabilisiert hat.
Für Sie ist es die erste Trainersaison in der 3. Liga. Was sagen Sie zur Qualität?
Die 3. Liga ist stark und unerbittlich. Oft entscheiden Kleinigkeiten. Das zeigt auch die Tabelle, in der es sehr eng zugeht. Wir stoßen individuell an unsere Grenzen und kämpfen brutal um jeden einzelnen Punkt. Jede Woche wartet eine neue Herkulesaufgabe auf uns. Und genau deshalb ist die 3. Liga für uns als U21-Team und die Weiterentwicklung jedes einzelnen Spielers die beste Plattform.
Gibt es etwas, das Sie in der 3. Liga überrascht hat?
Nein. Wir waren uns alle bewusst, dass Fehler in dieser Liga eiskalt bestraft werden. Alle Teams trainieren unter Profibedingungen und die meisten Spieler haben eine optimale Ausbildung genossen.
Zuletzt gab es zwei Niederlagen. Was fehlte, um beim 1:2 in Aachen und beim 0:3 gegen die U 23 des BVB zu punkten?
Es waren zwei sehr unterschiedliche Spiele. In Aachen haben wir vor einer wuchtigen Atmosphäre gespielt und es leider nicht geschafft, unsere Führung auszubauen. Durch individuelle Fehler wecken wir dann Gegner und Publikum wieder auf. Wir haben nicht gut verteidigt und waren nachlässig im Spielaufbau. Gegen den BVB lagen wir früh zurück – das hat dem Gegner in die Karten gespielt. So konnte die U 23 des BVB das tun, was sie am besten kann – kompakt verteidigen und schnell umschalten. Wir haben uns über beide Niederlagen sehr geärgert, weil wir in beiden Partien unnötige Fehler gemacht haben. Jetzt wollen wir wieder reifer spielen, unsere Fehler minimieren und bessere Entscheidungen in Drucksituationen treffen.
Zum Jahresabschluss gastieren Sie mit Ihrem Team am Samstag bei Rot-Weiss Essen. Was erwarten Sie dort für eine Partie?
Essen ist nach drei Niederlagen in Folge in der Pflicht und wird bei der Heimpremiere von Uwe Koschinat als neuer Cheftrainer versuchen, mit Wucht nach vorne zu spielen. Wir wollen schneller zum Abschluss finden, Ballverluste reduzieren und aus eigenem Ballbesitz offensiv mehr Punch entwickeln. Außerdem geht es für uns darum, wieder mehr im Kollektiv kompakt zu verteidigen.
Die Stimmung an der Hafenstraße gehört zu den besten der 3. Liga. Ist es für Ihre Spieler noch immer etwas Besonderes, vor solchen Kulissen aufzulaufen?
Absolut. Wir freuen uns alle sehr darauf. Im Vergleich zu Spielen in der Regionalliga führen solche Begegnungen auch zu einer Beschleunigung der Spielerentwicklung. In so lauten Stadien zu performen, ist alles andere als einfach.
Wie sehr sind Sie als Trainer besonders bei solchen Auswärtsspielen vor großer Kulisse gefragt, um Ihre Spieler richtig einzustellen?
Du bist als Trainer immer mit dem entsprechenden Matchplan gefragt – unabhängig von der Atmosphäre. Bei Spielen vor vielen Zuschauern und mit gewaltiger Kulisse ist es sogar so, dass es mehr zu einem Players Game wird. Spieler müssen sich mitunter noch mehr selbst coachen und mein Einfluss als Trainer ist begrenzter. In der 3. Liga kommt das natürlich häufiger vor. Bis hierhin haben wir das schon einige Male gut gemacht. Es ist aber auch Teil unseres Weges, den Jungs Zeit und die Möglichkeit zu geben, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
Nach der Partie ist erst einmal eine kurze Winterpause. Was ist bei Ihnen geplant?
Es war ein ereignisreiches Jahr mit einer kurzen Sommerpause. Ich freue mich daher sehr, meine Akkus aufladen zu können und ein paar entspannte Tage mit der Familie zu verbringen. Allerdings ist mir bewusst, dass die zweite Saisonhälfte auch schnell wieder losgeht. Während wir in der Regionalliga Südwest bis März spielfrei hatten, geht es in der 3. Liga schon Mitte Januar weiter. Das ist eine Umstellung – und erfordert von mir noch mehr, die Zeit über Weihnachten bestmöglich zu nutzen.
Am 18. Januar starten Sie gegen Hansa Rostock in das neue Jahr. Denken Sie, dass die Rückserie besser wird, weil sich Ihr Team mittlerweile mehr an die 3. Liga gewöhnt hat?
Definitiv. In der Vorsaison waren wir in der Regionalliga Südwest das beste Rückrundenteam. Es muss auch in der 3. Liga unser Ziel sein, leistungsfähiger zu werden. Aber das Wichtigste ist erst einmal, dass viele Spieler nach ihren Verletzungen zurückkehren und dann auch fit bleiben. In Essen fehlen uns wieder neun Spieler, wovon acht zum Stammpersonal gehören. Für mehr Stabilität und Erfolg muss sich 2025 unsere Personalsituation entspannen.