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Nina Probst·11 de mayo de 2025
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Nina Probst·11 de mayo de 2025
Der Pokal ist weg, der Meistertitel auch. Beides hat seinen Platz in München gefunden. Was nun noch zu holen ist: die Vizemeisterschaft und damit die direkte Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League. Außerdem würde Platz zwei auch die Qualifikation für den Google Pixel Supercup der Frauen bedeuten, wo dann zu Beginn der neuen Saison Meister Bayern München wartet. Das sind keine echten Trophäen, aber immerhin gute Argumente, um den Kader für die kommende Saison mit namhaften Spielerinnen zu bestücken.
Und das haben sowohl der VfL Wolfsburg als auch die Eintracht Frankfurt nötig, die Wölfinnen womöglich noch ein bisschen mehr. Immerhin gehen etwa mit Merle Frohms, Jule Brand, Marina Hegering und Kathy Hendrich echte Leistungsträgerinnen und wie diese Woche bekannt wurde, verlassen auch Torhüterin Anneke Borbe, Offensivspielerin Sveindis Jonsdottir und Verteidigerin Lynn Wilms den Verein.
📸 Christian Kaspar-Bartke - 2024 Getty Images
Wer hinter den enteilten Bayern-Spielerinnen auf dem zweiten Rang landen wird, entscheidet sich am letzten Spieltag. Wolfsburg liegt hauchdünn einen Punkt vor der Eintracht auf dem Vizemeisterplatz und kann daher die Sache aus eigener Kraft klarmachen. Frankfurt dagegen braucht zwingend einen Sieg und muss dann auch noch auf Schützenhilfe von Bayer 04 Leverkusen hoffen, die beim VfL Wolfsburg zu Gast sind. Doch die Chancen sind nicht utopisch, dass der Eintracht noch der Sprung auf den zweiten Platz gelingt.
Der Jubel war groß nach dem 21. Spieltag, als für die Eintracht feststand, dass sie wieder europäisch spielen wird. Platz drei ist gesichert. Und wenn es mit der Qualifikationsrunde für die Champions League auch diesmal nicht klappt, winkt ein Platz in der neuen EuroLeague. Für Wolfsburg ist das aber noch kein Grund zum Jubeln, denn nach all den verpassten Titeln in dieser Saison ist zumindest ein direkter Platz in der Champions League ein Muss für die Wölfinnen. Der Druck, das am letzten Spieltag klarzumachen, liegt also beim VfL. Für die Eintracht ist alles, was jetzt noch kommt, eher eine Zugabe.
Die Wolfsburgerinnen hätten die Eintracht schon früher auf Abstand bringen können, hätte man nicht am 19. Spieltag beim SC Freiburg Punkte liegen lassen. Doch da auch die Eintracht an Freiburg gescheitert war und wenig später beim FC Bayern, konnten sich die Wölfinnen einen hauchdünnen Vorsprung erarbeiten und die Frankfurterinnen überholen. Beim Spiel gegen Leverkusen darf nun aber nichts mehr schief gehen. Nicht wie beim Hinspiel. Im Dezember konnte die Werkself dank einem Treffer von Cornelia Kramer den VfL bezwingen.
📸 Fabio Deinert - 2024 Getty Images
Auch wenn es für Leverkusen jetzt um nichts mehr geht, will das Team die starke Saison auch entsprechend abschließen. Auswärts vor den Wolfsburger Fans ist das aber natürlich eine Herausforderung. Schlechte Neuigkeiten für die Gastgeberinnen gab es allerdings in Sachen Personal: Auch beim letzten Saisonspiel fehlen Lineth Beerensteyn mit einer Muskelverletzung und Alexandra Popp mit einem Infekt. Doch potenzielle Torschützinnen hat Wolfsburg derzeit auch noch einige andere im Kader.
Gegen eine aggressiv pressende Mannschaft aus Leverkusen will VfL-Trainerin Sabrina Eckhoff im Vergleich zum Hinspiel „einen kontrollierteren und vor allem orientierteren Ballbesitz zu haben. Das heißt, dass wir in den Drucksituationen um den Ball herum immer wieder orientiert sein müssen, um die freien Räume zu finden“. Gelingt das, kann der VfL das Minimalziel Vizemeisterschaft durchaus erreichen. Doch Leverkusen steht nicht umsonst auf dem vierten Platz und wird – auch wenn es am Ende um nichts Zählbares mehr geht – an die Leistung vom Hinspiel anknüpfen wollen.
Anders als Wolfsburg hat die Eintracht gute Erinnerungen an das Hinspiel. Mit 3:0 konnte man den RB Leipzig souverän besiegen. Und die Leipzigerinnen haben nach einer recht ordentlichen Saison derzeit keine gute Phase. Die vergangenen drei Spiele gingen allesamt verloren und auch davor gab es länger keinen Sieg mehr. Für Frankfurt also gute Chancen, an die Leistung gegen die TSG Hoffenheim zuletzt anzuknüpfen und in Leipzig die Spielzeit mit drei Punkten abzuschließen. Doch selbst wenn das klappt, muss Wolfsburg entweder verlieren oder unentschieden spielen, damit die Eintracht noch einen Platz aufsteigen kann.
Besonders spannend könnte es für die Eintracht in der Schlussphase werden, denn 19 der insgesamt 66 Tore erzielte Frankfurt in den letzten 15 Minuten. Und das ist gleichzeitig die Leipziger Schwäche, denn in der letzten Viertelstunde kassierte das Team von Jonas Stephan 29 Prozent der Gegentore. Trotzdem müssen die SGE-Spielerinnen aufpassen, denn Leipzig wartet vor heimischem Publikum mit torgefährlichen Spielerinnen wie Giovanna Hoffmann und Vanessa Fudalla.
📸 Inaki Esnaola - 2024 Getty Images
Wer also am Ende auf Tabellenrang zwei stehen wird, bleibt spannend. Ein Saisonabschluss, der zur bisherigen Spielzeit gut passt, die ja zwischendurch sehr offen und ausgeglichen war. Sowohl Frankfurt als auch Wolfsburg haben es aber verpasst, die Spannung um den Meistertitel bis zuletzt hochzuhalten, zu viele – durchaus unerwartete Patzer – haben Bayern den Weg geebnet.
📸 Adam Pretty - 2025 Getty Images