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·9 de marzo de 2025
Gerechtes Remis im Old Trafford: United und Arsenal teilen sich die Punkte

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·9 de marzo de 2025
Zwei Schwergewichte des englischen Fußballs trafen am 28. Spieltag der Premier League aufeinander. Arsenal gastierte bei Manchester United. Die Gunners gingen als Favorit in die Partie, kamen jedoch über ein Unentschieden gegen kompakte Red Devils nicht hinaus.
Während die Formkurve bei United schon seit Monaten nach unten zeigt, tat sich auch Arsenal in der Premier League zuletzt schwer. Auf ein 0:1 gegen West Ham folgte ein torloses Remis in Nottingham. Zu wenig für die Ansprüche des Londoner Klubs. Tabellenführer Liverpool ist fast schon uneinholbar enteilt. Dazu leidet die Offensive unter den Verletzungen von Saka und Havertz. Immerhin in der Champions League zeigten die Gunners ihre Klasse und zerlegten PSV Eindhoven unter der Woche mit 7:1.
United wiederum wollte das unschöne Tabellenbild auf Platz 15 liegend mit einem Heimsieg zumindest etwas aufbessern und den Anschluss ans Tabellenmittelfeld halten. Vor der Partie protestierten tausende Fans – viele davon symbolträchtig in Schwarz gekleidet – gegen die Klubführung um Sir Jim Ratcliffe und die Glazer-Familie. Ein Heimsieg gegen den Rivalen aus London wäre etwas Balsam auf die leidgeplagte United-Seele.
Eine erste kleine Schrecksekunde für United gab es bereits nach drei Minuten, als Casemiro und de Ligt Abstimmungsprobleme hatten und Merino fast frei vor Onana auftauchte. Dieser war jedoch zur Stelle, bevor es wirklich gefährlich wurde. Arsenal bemühte sich in der Anfangsphase um Spielkontrolle. Nach einem Solo von Ödegaard landete der Ball über Umwege bei Merino, der aus rund 15 Metern knapp am rechten Pfosten vorbeischoss (10.). United stand sehr tief und ließ die Gäste bis weit in die eigene Hälfte hinein kombinieren. Entlastungsangriffe blieben Mangelware, zumeist eroberten die Gunners das Spielgerät schnell wieder zurück. 65 Prozent Ballbesitz nach 15 Minuten vermeldeten die Statistiker.
Arsenal schnürte United zwar weitestgehend ein, erarbeitete sich selbst aber ebenfalls kaum Torchancen. Ödegaard versuchte es mal erfolglos aus der Distanz, Onana konnte den unplatzierten Schuss ohne Probleme festhalten (20.). Wenn sich United mal befreien konnte, dann meist über die rechte Seite. Im Offensivspiel blieben die Red Devils aber zu ungenau, um Raya zu beschäftigen. Oft fehlte die Präzision schon viel früher im Spielaufbau, Onana spielte einige haarsträubende Fehlpässe.
Die nächste Chance auf die Führung hatte Trossard, der an der Strafraumlinie mal draufhielt. Auch dieser Versuch landete nicht auf dem Kasten (32.). Meist waren es Distanzversuche, durch die die Gunners ihre Torschussstatistik aufbesserten. Es gelang ihnen kaum, sich tief in den Strafraum zu kombinieren – was offensichtlich das Ziel von Ruben Amorims Matchplan war. Und so geriet der Spielfluss gegen Ende der ersten Hälfte immer mehr ins Stocken.
Weil Trossard Garnacho rund 20 Meter vor dem eigenen Tor foulte, erhielt United kurz vor dem Pausenpfiff per Freistoß mal eine gute Gelegenheit aufs Führungstor. Und nutzte sie: Bruno Fernandes trat an und schlenzte den Ball über die Mauer (45.). Raya stand vor der Ausführung bereits sehr weit im (aus seiner Sicht) rechten Eck. Deshalb kam er an den gar nicht mal perfekt platzierten Freistoß nicht mehr ran. Frei von Schuld ist der Spanier beim Gegentreffer nicht. Mit dem 1:0 ging es in dann die Pause, aufgrund der Überlegenheit der Gunners war die knappe Führung etwas schmeichelhaft. Auf der anderen Seite machte die Mannschaft von Mikel Arteta selbst zu wenig aus ihren Angriffen.
Arsenal kam druckvoll aus der Kabine, es war jetzt mehr Tempo im Spiel als noch in der ersten Hälfte. Der erste Torschuss nach Wiederanpfiff war wieder ein Distanzschuss, dieses mal prüfte Ödegaard Onana, der den Ball über die Latte lenkte. Da fehlte wirklich nicht viel (50.). Die anschließende Ecke bekam Declan Rice im Rückraum serviert, im Gegensatz zu Arjen Robben 2010 konnte er aber kein Traumtor im Old Trafford markieren (51.).
Fast im direkten Gegenstoß machte Raya seinen Fehler beim 1:0 wieder gut. Mazraoui kam am zweiten Pfosten eingelaufen und nahm eine Hereingabe von Dalot direkt aus der Luft. Mit einer überragenden Fußabwehr verhinderte er das 2:0 (54.). Dann hatte plötzlich Zirkzee den zweiten United-Treffer auf dem Fuß und wollte aus kurzer Distanz mit der Hacke vollstrecken. Wieder war Raya zur Stelle (59.). Plötzlich war United dem Tor näher als Arsenal dem Ausgleich.
Einen Freistoß aus ähnlicher Position wie der von Fernandes vor dem 1:0 setzte Ödegaard in die Mauer (71.). Gerade als die Partie wieder etwas abflachte schlug Arsenal dann zu. Die Gunners kombinierten sich über rechts schön durch, Lewis-Skelly legte ab für Rice, der den Ball 15 Meter vor dem Tor aus halbrechter Position mit Hilfe des linken Innenpfostens zum Ausgleich in die Maschen schoss (74.). Eine Viertelstunde vor Schluss war die Partie somit wieder völlig offen.
Die nächsten beiden Abschlüsse hatten wieder die Hausherren durch de Ligt und Fernandes, beide Versuche konnte Raya sicher parieren (77. und 78.). Dann wieder Arsenal: Martinelli hatte über rechts Platz, seinen strammen Schuss aus spitzem Winkel entschärfte Onana zur Ecke (81.).
Neben seinem Ausgleichstreffer hatte Declan Rice einen weiteren Glanzmoment: Höjlund stand plötzlich frei im Strafraum der Gunners, Rice kam von hinten angerauscht und grätschte ihm mit hohem Risiko den Ball sauber vom Fuß (85.). Kurz darauf musste Gabriel gegen Höjlund in höchster Not zur Ecke entschärften (87.). Jetzt war United plötzlich wieder stärker. Garnacho zog kurz vor Schluss noch einmal ab, schoss aber knapp über das Tor (90.).
Martin Ödegaard hatte den Siegtreffer in der Nachspielzeit auf dem Fuß, scheiterte aber wieder an Onana. Martinelli stand beim Nachschuss, den er ohnehin vergab, im Abseits (90.). Und dann hielt Raya den Punkt für die Gunners erneut herausragend fest. Fernandes‘ Schuss hielt der Spanier stark und war sogar schnell genug wieder auf den Beinen, um den Ball vor dem einschussbereiten Collyer zu klären. Das war die letzte Aktion in einer zum Ende hin spektakulären zweiten Hälfte.
Da Arsenal zu wenig aus seiner anfangs optischen Überlegenheit machte und United mit laufender Spieldauer selbst aktiver wurde, geht das Unentschieden am Ende in Ordnung. Jedoch hilft es beiden Klubs auch nicht wirklich weiter. Arsenal hat noch immer ein solides Polster auf den ersten Nicht-Champions-League-Platz, konnte dieses aber auch nicht ausbauen. Währenddessen schob sich United in der Tabelle an Everton vorbei und findet sich nun auf Rang 14 wieder.
Manchester United – Arsenal 1:1
Tore: 1:0 Fernandes (45.), 1:1 Rice (74.)
ManUtd: Onana, Mazraoui, Lindelöf, de Ligt, Yoro (46. Heaven), Dalog, Eriksen (77. Collyer), Casemiro, Fernandes, Garnacho, Zirkzee (77. Höjlund)
Arsenal: Raya, Timber, Saliba, Gabriel, Calafiori (59. Lewis-Skelly), Partey (77. Tierney), Rice, Ödegaard, Trossard, Merino, Nwaneri (59. Martinelli)
(Photo by Carl Recine/Getty Images)