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·1 de julio de 2025

Hans Pflügler: „Bayern war die richtige Entscheidung“

Imagen del artículo:Hans Pflügler: „Bayern war die richtige Entscheidung“

Er kam als Jugendspieler – und blieb bis heute: Am 1. Juli feiert Hans Pflügler 50-jähriges Dienstjubiläum beim FC Bayern. Als Spieler gewann er Meisterschaften, danach baute er das Merchandising und das Legenden-Team mit auf. Danke, Hans!

Hans Pflügler im Interview

Herr Pflügler: Am 1. Juli vor genau 50 Jahren haben Sie beim FC Bayern in der B-Jugend angefangen und sind bis heute im Verein, ohne Unterbrechung. Unter welchen Bedingungen lief der Start ab – das kann man sich heute wohl kaum noch vorstellen … (lacht) „Nein, das kann man sich nicht mehr vorstellen, wenn man sich heute an der Säbener Straße umschaut. Ich habe damals bei uns in Freising vor den Toren Münchens gespielt, und eines Tages durften mein Bruder Karl und ich ein Probetraining bei Bayern absolvieren – auf roter Erde! Mein Bruder kam dann in die A-Jugend, ich zu den B-Junioren. Er hat später noch bei der SpVgg Unterhaching gespielt, und ich bin geblieben. 50 Jahre, unfassbar.“


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Ebenfalls unfassbar: Training beim FC Bayern auf roter Erde … „… und Spiele auch! Wir haben die gesamte Jugend auf roter Erde trainiert. Ich war noch kein Verteidiger, kam als Linksaußen und bin erst im Erwachsenenbereich in der Abwehr gelandet. Als Verteidiger hat man sich bei jeder Grätsche die Knie aufgeschlagen, aber für Stürmer war das nicht anders, wenn du dich reingehauen hast. Die Schürfwunden hattest du monatelang am ganzen Körper.

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Als Spieler feierte Pflügler fünf Meisterschaften mit dem FC Bayern.

Gab es damals noch andere in Ihrem Jahrgang, die es wie Sie bis zu den Profis geschafft haben? „Ja, auch ein Verteidiger: Rudi Böck wurde sogar vor mir Profi, der war vom FC Stern München. Als er dann keinen neuen Vertrag mehr bekommen hat, kam ich dran. Mein Bundesliga-Debüt war am 6. Spieltag der Saison 81/82 im Frankfurter Waldstadion. Ich wurde für Paul Breitner gegen Braunschweig eingewechselt. Wir verloren mit 1:3. Als junger Spieler hatte man damals anfangs sechs bis acht Einsätze pro Saison. Aber als Udo Lattek von Pál Csernai den Trainerposten übernahm, hat er auf mich gebaut. Damals war das eine ziemlich prominente Mannschaft: Karl-Heinz Rummenigge, Breitner, dazu Dieter Hoeneß, Wolfgang Dremmler, Klaus Augenthaler – da hast du dich als junger Bursche beweisen müssen.“

Wie war das gerade für Sie – als Freisinger, also fast ums Eck geboren –, beim großen FC Bayern zu spielen? „Natürlich etwas ganz Besonderes. Ich hatte mir von Beginn an kleine Ziele gesetzt: mal im Grünwalder Stadion zu spielen, dann mal im Olympiastadion und so weiter. Meine Eltern haben meinen Bruder und mich anfangs zu den Spielen gefahren. Wenn sie keine Zeit hatten, bin ich mit der S-Bahn zum Training und habe dann abends um neun Uhr meine Hausaufgaben gemacht. Viel Zeit für was anderes außer Fußball hatten wir nicht.“

Dieser Inhalt kann hier leider nicht dargestellt werden. Zum Anschauen kannst du die Website des FC Bayern München besuchen: Artikel auf fcbayern.com

Und Sie waren Bayern-Fan durch und durch? „Klar. Ich lege auch Wert darauf, dass wir hier vom ‚Grünwalder Stadion‘ sprechen und nicht vom ‚Sechzger Stadion‘ (lächelt) …“

Hatten Sie in der Jugend Idole? „Als Jugendlicher hast du damals natürlich den Profis beim Training zugeschaut: Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Sepp Maier, Uli Hoeneß, ‚Katsche‘ Schwarzenbeck – das war das Beste, was es in Europa zu sehen gab! Außer mir waren vielleicht 20 Zuschauer am Trainingsplatz, darunter sechs Rentner – das war’s.“

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Pflügler baute das FC Bayern Legends-Team mit auf und war dort auch selbst aktiv - wie hier im Oktober 2023 beim Legenden-Derby gegen 1860 München.

Sie haben elf Jahre für die Profis gespielt und bis 1997 dann noch bei den Amateuren, wurden unter anderem 1990 Weltmeister. Was waren die Highlights? „Sicher die großen Spiele wie zum Beispiel gegen Real Madrid oder das berühmte 3:1 nach 0.2 im Hinspiel gegen Inter Mailand. Oder auch das entscheidende Spiel um die Meisterschaft gegen Köln im Frühjahr 1989, als es den großen Krach zwischen Uli Hoeneß und Christoph Daum gab, weil Uli unseren Coach Jupp Heynckes bis aufs Blut verteidigt hat. Bis heute ärgern mich die beiden verlorenen Endspiele im Landesmeister-Pokal: 1982 wie 1987 war mehr drin.“

Sie liefen in 277 Bundesliga-Spielen für die Bayern auf – zum letzten Mal kurioserweise 1995, drei Jahre nach dem Ende der Profikarriere … „Ich habe damals bei den Amateuren weitergespielt, aber dann gab es gegen Kaiserslautern einen Engpass in der Abwehr, und Giovanni Trapattoni holte mich noch einmal dazu. Ich denke, das gab es beim FC Bayern in der Form sonst nie wieder.“

Parallel zur Karriere begannen Sie 1981 auch ein Bauingenieur-Studium. Warum? „Für mich war ein Abschluss immer wichtig, weil im Fußball immer etwas passieren kann. Ich sage jungen Spielern noch heute: Macht eure Schule fertig, das ist das A und O! Es war natürlich eine intensive Zeit: Von neun bis elf Uhr Training, danach mit der U-Bahn und der Tram in den Hörsaal, neben den Spielen lernen, Prüfungen schreiben – aber es hat mir gutgetan.“

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Auch mit 65 noch topfit: Im April nahm Pflügler für den FC Bayern beim Deutschen Sportabzeichen teil - und holte Gold.

Sie sind dem FC Bayern seit 50 Jahren verbunden – ohne Unterbrechung. Was bedeutet Ihnen das? „Ich muss da schon selbst staunen. Aber es gab nie etwas Negatives. Nach der aktiven Karriere war ich viele Jahre im Fanartikelverkauf tätig – heute heißt das Merchandising. Damals gab es einen Katalog, der hat drei Jahre gehalten – heute gibt’s gar keinen mehr, alles läuft online, alles ist viel schnelllebiger. Zu den Spielen bin ich mit dem Fanmobil zum Olympiastadion gefahren, im Schnitt haben wir 80.000 Mark Umsatz gemacht, also 40.000 Euro. Das Geld habe ich dann mit nach Hause genommen und montags an der Säbener Straße abgeliefert.

Was bedeutet Ihnen der FC Bayern heute? „Dieser Verein ist mein Zuhause. Ich war teilweise mehr beim FC Bayern als daheim. Was meine Frau geleistet hat, ist unglaublich – wir haben drei Kinder, und sie hat fast alles allein stemmen müssen. Erst später wurde mir wirklich bewusst, wie anstrengend das alles gewesen sein muss.“

Sie haben vor Kurzem mitgemacht, als der FC Bayern Mitgliedern das Sportabzeichen abgenommen hat – und holten locker Gold, mit 65 Jahren. Was ist Ihr Geheimnis? „Ich war dem Sport immer treu. Nach dem Fußball kam ich beim Langlaufen auf den Geschmack, und ich gehe auch gern Inlineskaten mit Stöcken. Skifahren macht mir Spaß, als junger Kerl musste ich mich sogar zwischen Skifahren und Fußball entscheiden. Ich hätte in ein Sportinternat des Bayerischen Skiverbands gehen können, um dort speziell gefördert zu werden. Aber ich habe die richtige Entscheidung getroffen – für den FC Bayern.“

Der Text erschien in der aktuellen Ausgabe des Mitglieder-Magazins „51“:

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