Heidels Zuversicht ist kalkuliert – aber Erfahrung allein schießt bei Mainz 05 keine Tore | OneFootball

Heidels Zuversicht ist kalkuliert – aber Erfahrung allein schießt bei Mainz 05 keine Tore | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: feverpitch.de

feverpitch.de

·22 de diciembre de 2025

Heidels Zuversicht ist kalkuliert – aber Erfahrung allein schießt bei Mainz 05 keine Tore

Imagen del artículo:Heidels Zuversicht ist kalkuliert – aber Erfahrung allein schießt bei Mainz 05 keine Tore

Christian Heidel steht vor den Journalisten und verkündet Zuversicht. Der Sportvorstand des Tabellenletzten spürt eine „richtig gute Stimmung“ im Team, lobt den neuen Trainer Urs Fischer und erklärt, Mainz 05 sei „noch lange nicht abgestiegen. Nach einem torlosen Remis gegen den Tabellen-16. FC St. Pauli klingt das mutig. Vielleicht sogar zu mutig.

Aber Heidel wäre nicht Heidel, wenn er nicht genau wüsste, was er tut. Der 62-Jährige hat in Mainz schon Situationen erlebt, die deutlich prekärer waren. Als er im Dezember 2020 zurückkehrte, stand der Klub mit sechs Punkten da – zwei weniger als jetzt. Damals musste er „komplett alles tauschen und auf den Kopf stellen“. Die Klasse hielt Mainz trotzdem. Diese Erfahrung trägt Heidel wie einen Schutzschild vor sich her.


OneFootball Videos


Unter Fischer sind die Mainzer zum vierten Mal in Folge unbesiegt geblieben. Das ist kein Strohfeuer, das ist eine Serie, die Substanz hat. Der Schweizer Trainer, der Union Berlin in die Champions League führte, bringt offensichtlich etwas mit, das diesem Kader gefehlt hat: Struktur, Klarheit, Handwerk. Was Fischer mache, habe „stets Hand und Fuß“, sagt Heidel. Das klingt nach einem Mann, der endlich wieder einen Plan erkennt.

Die Frage ist nur: Reicht Mainz 05 das?

Acht Punkte nach 15 Spieltagen bedeuten, dass Mainz in der Rückrunde eine völlig andere Mannschaft sein muss. Unentschieden gegen Abstiegskonkurrenten wie St. Pauli fühlen sich zwar nicht wie Niederlagen an, bringen aber auch nicht die Punkte, die man braucht, um aus dem Keller zu klettern.

Heidel weist Vergleiche zu früheren Abstiegskämpfen zurück. Die Situationen seien „überhaupt nicht vergleichbar“, weil diesmal eine stabile Mannschaft da sei und Ruhe im Klub herrsche. Das stimmt – und es ist gleichzeitig das Problem. Denn wenn die Mannschaft stabil ist und trotzdem Letzter, dann liegt das Problem tiefer als bei einem Trainerwechsel oder einer Winterverstärkung.

Der Sportvorstand hat Transfers nicht ausgeschlossen, betont aber, dass er „im Kern mit dieser Mannschaft in die Rückrunde gehen“ will. Das ist eine Gratwanderung zwischen Vertrauen und Realitätsverweigerung. Heidel setzt auf das ruhige Umfeld, auf Fans, die verstehen, dass einem Verein wie Mainz ein Einbruch passieren kann. „Es gibt keinen Ärger. Das ist so in Mainz“, sagt er.

Diese Gelassenheit ist Stärke und Schwäche zugleich. Sie gibt dem Team Rückendeckung, kann aber auch dazu führen, dass der nötige Druck fehlt. Seit dem Bundesliga-Aufstieg 2009 hat Mainz mehrere schwierige Abstiegskämpfe gemeistert. Die Erfahrung spricht für den Klub. Aber Erfahrung allein schießt keine Tore.

Heidels Optimismus ist kalkuliert. Er weiß, dass Panik nichts bringt. Ob die gute Stimmung am Ende reicht, entscheidet sich auf dem Platz.

Ver detalles de la publicación