FC Bayern München
·31 de marzo de 2025
Herbert Hainer: „Wir spielen mit Herz, nicht mit Vorurteilen“

In partnership with
Yahoo sportsFC Bayern München
·31 de marzo de 2025
Die Profis des FC Bayern um Kapitän Joshua Kimmich erstmals mit der Vereinsinitiative „Rot gegen Rassismus“ auf der Trikotbrust, weitere sichtbare Zeichen für das Engagement des deutschen Rekordmeisters für Vielfalt bei den Spielen der FC Bayern Frauen und Basketballer sowie ein gemeinsamer Workshop der Mitglieder beider Clubs mit dem FC St. Pauli am FC Bayern Campus: Im Rahmen des Aktionsspieltags der DFL-Kampagne „Together. Stop Hate. Be a Team!“ stand das Wochenende anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus einmal mehr ganz im Zeichen des Einsatzes für Toleranz und Weltoffenheit. „Unsere Trikots haben viele Farben – und keinen Spielraum für Ausgrenzung“, fasste FCB-Präsident Herbert Hainer zusammen: „Teamgeist, Sportsgeist kennt keine Unterschiede, keine Hautfarbe. Vielfalt ist kein Trend, sondern sollte eine Selbstverständlichkeit sein.“
Rund um das Spiel in der Allianz Arena lautete das übergeordnete Motto „Zwei Clubs - eine Haltung“. Man sei nicht immer auf einer Linie, und sportlich konkurriere man um Punkte, sagte Hainer über das Verhältnis mit St. Pauli: „Aber im gesellschaftlichen Engagement sind wir vereint.“ Vor fünf Jahren habe der FC Bayern „Rot gegen Rassismus“ gestartet, um seinen Einsatz für Vielfalt sowie gegen Ausgrenzung jeder Art unter dieser Initiative zu bündeln, und das Leitmotiv laute „Begegnungen“, so der Präsident weiter: „Es geht um mehr, als nur einen Slogan anlassbezogen auf ein Shirt zu drucken, es geht um inhaltliche Auseinandersetzung: Daher ist so ein Workshop zwischen zwei Vereinen wunderbar. Wir wollen Begegnungen forcieren, Brücken bauen, Grenzen überwinden – in der Anti-Rassismus-Arbeit, beim Thema Erinnerungskultur, Queerfeindlichkeit oder auch Inklusion. In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Ausgrenzung. Der FC Bayern spielt mit Herz, nicht mit Vorurteilen.“
Die Präsidenten Oke Göttlich (FC St. Pauli) und Herbert Hainer (FC Bayern) beim Workshop am FC Bayern Campus.
Über 300 Anmeldungen hatte der FC Bayern allein für seine 15 von den insgesamt 30 Plätzen beim Workshop erhalten, den der Experte Younis Kamil von der Initiative „ROOTS against racism“ leitete und Rio Grumbrecht aus dem „Rot gegen Rassismus“-Team moderierte. Nach einer Einführung durch die beiden „Rot gegen Rassismus“-Leiter Benny Folkmann und Andreas Werner sowie der Vorstellung der St. Pauli-Initiative „Kein Platz für Rassismus“ durch Natascha Clasen begann beim interaktiven Teil umgehend ein intensiver Austausch unter den Mitgliedern. „Der Schwerpunkt war heute das Thema ,Allyship‘: Wie können Mitglieder und Fans beispielsweise im Stadion bei Vorfällen aktiv werden und Betroffene in einer emotionalen Situation unterstützen“, erklärte Kamil später. „Es hat mich positiv überrascht, wie interessiert alle über zweieinhalb Stunden am Ball geblieben sind und sich auf die wichtigen Perspektivwechsel eingelassen haben. Auch die Diskussionsfreudigkeit war sehr schön.“
In der letzten Stunde der Veranstaltung saßen Hainer und Oke Göttlich, sein Amtskollege vom FC St. Pauli, unter den Teilnehmenden. Das Duo stand den Mitgliedern beider Clubs dann zum Ausklang bei einem Talk für Fragen parat. „Dass die beiden Präsidenten hier waren, gibt dem Ganzen Strahlkraft und Wertigkeit und zeigt, wie hoch das Thema bei den beiden Vereinen aufgehängt ist“, lobte Kamil, der ein zufriedenes Fazit zog: „Ich mache seit über zehn Jahren solche Workshops, und die Erfahrung lehrt, dass im Verlauf in der Regel bei gut einem Drittel der Teilnehmenden Abwehrmechanismen aufkommen. Das war hier heute nicht der Fall. Alle haben die blinden Flecken bei sich erkannt und die ehrliche Bereitschaft gezeigt: Wir spüren sie, wir sehen sie, wir setzen uns damit auseinander. Das fand ich sehr, sehr cool.“
Hainer und Göttlich betonten später noch einmal die besondere Beziehung der beiden Clubs. „Ich bin dem FC Bayern sehr dankbar für diesen Workshop – und allen, die sich gemeinsam engagieren“, sagte Göttlich. „Das ist das, was unsere Gesellschaft benötigt: dass man Themen miteinander diskutiert. Der FC Bayern und St. Pauli haben bei Themen wie Fremdenfeindlichkeit schon immer eine starke Stimme. Da hat heute zusammengefunden, was zusammen gehört.“ Spätestens seit dem „von Uli Hoeneß initiierten Retterspiel 2003 am Millerntor ist zwischen unseren Clubs eine starke Verbindung“, ergänzte Hainer, der seinen Amtskollegen sowie dessen Vizepräsidentin Hanna Obersteller als Fahrgemeinschaft mit zum Spiel in die Allianz Arena nahm. „Eines ist klar: Mit dem, was die beiden Vereine heute neben dem Platz erreicht haben, gibt es an diesem Tag im Grunde keine Verlierer“, sagte der FCB-Präsident und formulierte mit Blick auf die Aussagen von Trainer Vincent Kompany bei der Pressekonferenz tags zuvor einen Appell: „Er hat aus seiner eigenen Erfahrung berichtet und gesagt, dass Rassismus das Fehlen von Möglichkeiten ist. An der richtigen Perspektive müssen wir alle gemeinsam arbeiten. Und er sagte, dass, wenn Kräfte versuchen, uns in die falsche Richtung zu drücken, wir hoffentlich genug Kraft haben, um entgegenzusteuern.“
In diesem Kontext wirkten die zahlreichen sichtbaren Zeichen des deutschen Rekordmeisters nach: Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen dankte dem Partner Deutsche Telekom für das starke Zusammenspiel auf der Trikotbrust, die FC Bayern Basketballer hatten während der Wochen gegen Rassismus viele Akzente gesetzt, und die FC Bayern Frauen sorgten bei ihrem 2:0 gegen Bayer Leverkusen am Sonntag für den stimmigen Schlussakkord, indem auch sie sich unter anderem zusammen mit dem Gastverein hinter dem Banner von „Rot gegen Rassismus“ versammelten und wie bereits die Fußballer in der Allianz Arena sowie die Basketballer im SAP Garden mit entsprechenden Aufwärmshirts aufgelaufen waren.