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·24 de diciembre de 2025
Hjulmands Leverkusen-Formel funktioniert – noch

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·24 de diciembre de 2025

Kaspar Hjulmand redet über Teamgeist, familiäres Umfeld und persönliche Entwicklung. Das klingt zunächst nach den üblichen Trainer-Phrasen, die man in jedem zweiten Interview hört. Doch bei genauerem Hinsehen steckt mehr dahinter als warme Worte zur Weihnachtszeit.
Der Däne hat bei Bayer Leverkusen nach dem zweiten Spieltag übernommen, als die Werkself noch im Krisenmodus steckte. Jetzt überwintert der Klub auf dem dritten Tabellenplatz. Das ist keine Revolution, aber eine bemerkenswerte Stabilisierung. Und Hjulmand liefert in seinen Aussagen zumindest eine schlüssige Erklärung für diesen Aufschwung.
Seine These: Individuelle Klasse entfaltet sich nur im richtigen Rahmen. Das ist keine bahnbrechende Erkenntnis, aber eine, die im modernen Fußball erstaunlich oft ignoriert wird. Vereine jagen Stars, häufen Talent an und wundern sich dann, warum die Summe der Teile nicht funktioniert. Hjulmand dreht die Logik um. Erst das Kollektiv, dann der Einzelne. Erst die Atmosphäre, dann die Leistung.
Interessant ist dabei seine Selbsteinschätzung. Er sei zu alt, um Menschen im Fußballgeschäft noch von seinen Ideen überzeugen zu müssen. Er brauche diesen Job nicht. Das ist entweder kokette Selbstinszenierung oder tatsächlich die Gelassenheit eines Trainers, der nichts mehr beweisen muss. Beides kann funktionieren. Die Gefahr liegt darin, dass solche Sätze schnell als Arroganz ausgelegt werden, wenn die Ergebnisse ausbleiben.
Noch stimmen die Ergebnisse. Und Hjulmands Betonung der Vereinsführung, die seine Werte teile und ihm Vertrauen schenke, deutet auf ein funktionierendes Verhältnis zwischen Trainer und Klub hin. Das ist in Leverkusen keine Selbstverständlichkeit. Die Werkself hat in den vergangenen Jahren genug Trainer verschlissen, um zu wissen, wie wichtig diese Basis ist.
Bayer träume groß, sagt Hjulmand. Das ist mutig formuliert für einen Klub, der trotz aller Ambitionen immer noch im Schatten der ganz großen Namen steht. Aber genau diese Mischung aus Selbstbewusstsein und Bodenhaftung könnte der richtige Ansatz sein. Leverkusen wird nicht über Nacht zum Serienmeister. Doch ein Trainer, der weiß, was er will, und ein Umfeld, das ihm den Raum dafür gibt, sind zumindest die Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung.
Ob Hjulmands Philosophie trägt, wird sich in der Rückrunde zeigen. Der dritte Platz ist eine solide Ausgangslage, mehr nicht. Die wahre Prüfung kommt, wenn der Druck steigt und das familiäre Umfeld auf die Probe gestellt wird. Dann wird sich zeigen, ob der Teamgeist mehr ist als ein schönes Wort im Weihnachtsinterview.









































