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·22 de febrero de 2025
Irrer Dreikampf in La Liga: Wer hat die besten Karten im Titelrennen?
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·22 de febrero de 2025
14 Spieltage vor dem Ende stehen der FC Barcelona, Real Madrid und Atlético fast gleichauf an der Spitze. Wer hat die besten Karten auf den Titel in La Liga?
Langsam aber sicher gehen die nationalen Ligen in die entscheidende Phase. An der Tabellenspitze zeichnet sich ab, wer bis zum Ende um den Titel spielen kann, im Abstiegskampf müssen die ersten Teams abreißen lassen. Besonders heiß dürfte es in dieser Saison in Spanien hergehen. In La Liga kämpfen mit dem FC Barcelona, Real Madrid und Atlético gleich drei große Vereine um die Meisterschaft, nur ein Punkt trennt die Titelaspiranten. 14 Spieltage sind noch zu gehen. Zeit, die Top-Teams einem Formcheck zu unterziehen.
Hansi Flick hat dem FC Barcelona einen neuen, unterhaltsamen Spielstil verpasst. Rückschlägen zum Trotz grüßen die Katalanen nach 24 Spieltagen von der Tabellenspitze, punktgleich mit dem ewigen Rivalen Real Madrid.
Der Trumpf der Blaugrana liegt eindeutig in der Offensive, die mit 65 Toren die gefährlichste der Liga ist. Die Flügelzange aus Wunderkind Lamine Yamal und Ersatzkapitän Raphinha zählt zweifellos zu den besten der Welt. Gemeinsam kommen die Außenstürmer alleine in der Liga auf 37 Torbeteiligungen. Dazwischen stürmt Routinier Robert Lewandowski, der mit 37 Jahren zwar nicht mehr der mitspielende Neuner aus Bayern-Zeiten ist, sich aber auch im Karriereherbst weiter treffsicher zeigt. Mit 20 Saisontoren führt der Pole die Torjägerliste in La Liga an.
Auch das Mittelfeld verfügt mit Pedri, Gavi und Dani Olmo über jede Menge Star-Power, Frenkie de Jong und Fermin verleihen dem Kader hochklassige Tiefe. In der Defensive gilt mehr denn je „Jugend forscht“, derzeit sind mit Pau Cubarsi, Alejandro Baldé und zwei Eigengewächs gesetzt, auch Hector Fort drängt in die Startelf. Zwischen den Pfosten hat Routinier Wojciech Szczesny – in Abwesenheit des verletzen Marc-André ter Stegen – Inaki Pena verdrängt.
Lamine Yamal (li.) und Raphinha (re.) bitten nicht nur ihre Gegenspieler regelmäßig zum Tanz.(Photo by Alex Caparros/Getty Images)
Schwächen zeigt die Elf, flick-typisch, in der Konterabsicherung. Der hohe spielerische Ansatz des Deutschen ist risikobehaftet. Geht Flicks Plan auf, steht Barca für Spektaktel, greifen die Mechanismen nicht, können schnell Ausrutscher wie beim 1:2 gegen Las Palmas oder beim 0:1 gegen Leganes passieren. Nach einer Schwächephase zum Ende des Jahres, sind die Katalanen 2025 bisher noch ungeschlagen.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die junge Mannschaft die hohe Belastung von drei Wettbewerben im Saisonfinale wegsteckt. In der Champions League warten in der K.O.-Phase Woche für Woche absolute Spitzenteams auf Barca, im Pokal bekommt man es mit Atlético zu tun. Zudem haben es die letzten Spieltage in sich.
Die Saison endet mit Partien gegen Real Madrid, Stadtrivale Espanyol, dem Tabellenfünften Villareal sowie der derzeitigen Nummer vier Spaniens, dem Athletic Club aus Bilbao. Dass Flicks Elf in der Lage ist, große Aufgaben zu meistern, bewies sie sowohl mit Platz zwei in der Ligaphase der Königsklasse, als auch mit zwei Machtdemonstrationen im Clásico. Im Liga-Hinspiel wurde Real Madrid auswärts mit 4:0 abgefertigt, im Finale der Supercopa feierten die Blaugrana einen 5:2-Triumph.
Eben jene Madrilenen sind der erste Verfolger Barcas, bei Punktgleichheit gilt in La Liga der direkte Vergleich. Dass Real Madrid den nach der Blamage im Hinspiel noch für sich entscheiden kann, ist unwahrscheinlich. Allerdings kann man eine erneute Schmach für die Blancos wohl ebenfalls ausschließen.
Denn das Team von Carlo Ancelotti macht derzeit riesige Schritte nach vorne. Besonders das Offensiv-Quartett um Kylian Mbappé, Vinicius Jr., Rodrygo und Jude Bellingham harmoniert nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser. Davon profitiert vor allem der französische Stürmer-Star, wie sein Hattrick gegen Manchester City eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Zudem entspannt sich langsam aber sicher die prekäre Personalsituation in der Innenverteidigung. Antonio Rüdiger ist wieder fit, auch Ex-Bayer David Alaba feierte gegen Manchester City (erneut) sein Comeback. Mit Eigengewächs Raul Asencio hat sich ein Eigengewächs aus der zweiten Mannschaft festgespielt, der 21-Jährige beeindruckt mit seiner Zweikampfstärke und brillanter Spieleröffnung.
Endlich angekommen: Reals Offensive im Kylian Mbappé läuft heiß. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)
Das Restprogramm der Königlichen ist machbar. Der Clásico im Mai ist neben dem Gastspiel bei Villareal das einzige Auswärtsspiel gegen eine Top-Mannschaft, das Derby gegen Atlético ist bereits absolviert. Dazu kommt, dass keine andere Mannschaft in den letzten Jahren so regelmäßig zur Crunch time in Top-Form kam, wie Real Madrid. Das hat dem stolzen Klub sechs Champions-League-Triumphe in zehn Jahren eingebracht. In der Liga war der Zug nach schwachen Hinrunden dagegen oft schon abgefahren, in diesem Jahr ist dagegen alles offen, ein starker Schlussspurt wird entscheidend sein.
Gegen Real spricht, dass die Ancelotti-Elf sich in dieser Saison unerklärliche Aussetzer erlaubt. Dazu zählen Ergebnisse wie das 0:1 gegen Espanyol, die Clásico-Klatschen oder jüngst das Remis gegen Osasuna. Hinzu kommt, dass dem Starensemble bisweilen die Disziplin abhanden kommt. Jude Bellingham wurde nach einer Schiedsrichterbeleidigung für zwei Spiele gesperrt, auch Vini Jr. wurde in dieser Saison bereits des Feldes verwiesen. Derart unnötige Ausfälle von Schlüsselspielern können im engen Titelrennen genickbrechend sein, wenngleich der Kader mit Brahim Diaz, Arda Güler und Endrick hochtalentierte Back-Ups bereithält.
Stadtrivale Atlético lauert nur einen Punkt hinter dem Spitzenduo. Die Mannschaft von Diego Simeone ist in den direkten Duellen mit Barca und Real in dieser Saison ungeschlagen und ist nach durchwachsenem Saisonstart wieder mittendrin im Titelrennen. Zuletzt verpasste man mit zwei Remis in Folge jedoch den Sprung auf Platz eins.
Viele Jahre wurden die Colchoneros als „Fußballverhinderer“ verschrien, der defensive Ansatz fand nicht nur Freunde. Für Thomas Müller waren die Atléti-Akteure einst „die größten Rabauken des europäischen Fußballs.“ Nur 16 Gegentore und die im Vergleich zu Real und Barca mageren 39 erzielten Treffer könnten den Eindruck erwecken, dass sich daran bis heute wenig geändert hat.
Doch der emotionale Simeone hat sich und sein Team im Laufe seiner nunmehr 14-jährigen Amtszeit kontinuierlich weiterentwickelt, mittlerweile spielen die Rojiblancos gefällig nach vorne. Die Grundidee, dem Gegner den Ball zu überlassen und über Umschaltsituationen zum Erfolg zu kommen, verfolgt der Argentinier jedoch weiterhin. Gegen Celta klappte das zuletzt nicht, der Favorit verzeichnete nur 33% Ballbesitz, den Umschaltaktionen fehlte Präzision und Tempo. Am Ende gab es ein ernüchterndes 1:1.
Antoine Griezmann (re.) will seinen ersten Ligatitel. Wie das geht, weiß Julian Alvarez (li.) aus ManCity-Zeiten. (Photo by Denis Doyle/Getty Images)
In den meisten Fällen greift Simeones Taktik jedoch. Mit Torhüter Jan Oblak, Europameister Robin Le Normand in der Innenverteidigung, Allzweckwaffe Marcos Llorente auf rechts und Pablo Barrios auf der Sechs verfügt Atlético über ein eingespieltes Rückgrat, das zwar nicht die schillerndsten Namen beinhaltet, aber grundsolide Arbeit verrichtet. In der Offensive finden Vereinslegende Antoine Griezmann und Neuzugang Julian Alvarez immer besser zueinander.
Der inzwischen 33-jährige Griezmann dürfte besonders erpicht auf den Titel sein. Der Weltmeister kam 2014 aus San Sebastian zu den Rojiblancos, die in der Saison zuvor erstmals seit 18 Jahren wieder Meister geworden waren. Der einzige Titel seitdem datiert aus der Saison 2020/2021 – während Griezmanns wenig erfolgreichem Barca-Intermezzo. Auch mit den Katalanen sollte dem Franzosen kein Meistertitel vergönnt sein.
Neben den drei Granden des spanischen Fußballs darf sich auch der Athletic Club noch leise Hoffnungen auf die Trophäe machen. Der amtierende Pokalsieger liegt nur sechs Punkte hinter der Tabellenspitze und trifft noch auf Barca, Real und Atlético. Dem stolzen Verein aus Bilbao ist seit jeher hoch anzurechnen, dass er mit seiner einzigartigen Philosophie mit den Riesen mithält. Nach wie vor laufen im San Mamés nur Spieler auf, die im Baskenland geboren oder bei einem baskischen Verein ausgebildet wurden.
2024 wurde die großartige Arbeit mit dem Gewinn der Copa del Rey endlich versilbert. Dass nun die erste Meisterschaft seit 1984 folgt, ist angesichts der Konkurrenten selbstredend unwahrscheinlich, zumal auch die Formkurve seit dem Jahreswechsel nach unten zeigt. Abschreiben sollte man die Leones allerdings nicht.
Samstag, 22. Februar
FC Valencia – Atlético (18:30 Uhr, DAZN)
UD Las Palmas – FC Barcelona (21 Uhr, DAZN)
Sonntag, 23. Februar
Athletic Club – Real Valladolid (14 Uhr, DAZN)
FC Girona – Real Madrid (16:15 Uhr, DAZN)
(Photo by Angel Martinez/Getty Images)