
Löwenmagazin
·10 de junio de 2025
Ist der Geschäftsführer der Profifußball KGaA des TSV 1860 handlungsunfähig?

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·10 de junio de 2025
Manche Journalisten stellen aktuell die Frage, warum der TSV 1860 München nicht weitere Verpflichtungen bekannt gibt. Und dabei kommt auch die Frage auf: Ist die Profifußball KGaA überhaupt handlungsfähig? Selbstverständlich ist sie das.
Dr. Christian Werner, Geschäftsführer der Profifußball KGaA, kam mit dem Versprechen die sportliche Verantwortung bei den Löwen unabhängig vom Budget zu übernehmen. Werner wusste damals, dass das Budget bei 4,5 Millionen Euro liegt. Mit diesem Wissen hat er im April 2024 das Ziel ausgerufen, bis 2029 die Nummer 2 in Bayern zu werden. Dies stand explizit auf seiner Folie beim Vortrag „der neue Biss der Löwen“. Ob diese Zielsetzung zu hoch gegriffen oder durchaus machbar ist, das kann jeder Fan für sich selbst beantworten. Aber klar ist, dass Werner deutlich gemacht hat, er würde mit jedem Budget arbeiten. Werner wusste, dass das Budget aufgrund der nachhaltigen Fortführungsprognose stets mindestens 4,5 Millionen Euro beträgt. Diese 4,5 Millionen Euro sind nur möglich, weil der TSV München von 1860 e.V. die Profifußball KGaA im Hinblick auf das Nachwuchsleistungszentrum mit fast 2 Millionen Euro entlastet und HAM International mit einer Brückenfinanzierung die jährliche Finanzierung absichert.
Kommen wir zurück zur eigentlichen Frage. Ist die Profifußball KGaA handlungsfähig? Ja und zwar so lange bis HAM International die Finanzierung nicht mehr absichert und keine Darlehen mehr zur Verfügung stellt bzw. die bisherigen fällig stellt. Dann rutscht man in die Insolvenz. Aber bis dahin hat die Geschäftsführung in jedem Fall ein Sportbudget von 4,5 Millionen Euro sicher und ist auch in jedem Fall handlungsfähig. Es gibt andere Drittligisten, die eine solche Absicherung nicht haben. Wenn zum Beispiel Sponsoren wegfallen oder zu wenig Tickets verkauft werden, dann sinkt möglicherweise das Budget. Bei den Löwen nicht. Dort bleibt es aufgrund der Absicherung bei mindestens 4,5 Millionen. Ob man mit dieser Summe aufsteigen kann, ist eine ganz andere Frage.
Jahr für Jahr kommt es dann kurz vor der Saison oder mitten während der Saison zu einer oder mehrerer Budget-Erhöhungen. Weil man die Hoffnung hat den Aufstieg übers Knie brechen zu können, weil man Angst vor dem Abstieg hat … warum auch immer. Auch hier kann jeder selbst die Frage für sich beantworten, ob diese Budgeterhöhung sinnvoll sind oder nicht. Klar ist, bei jeder Budgeterhöhung steigen die Schulden, weil immer dabei Darlehen abgerufen werden. Auch dann, wenn Spieler verkauft werden können. Zumindest solange, bis man so viele Spieler verkauft, dass das jährliche Defizit verschwindet, was unwahrscheinlich ist. Für die kommende Saison wurde das Budget übrigens bereits erhöht, was zur Folge hat, dass die KGaA nicht nur handlungsfähig ist, sondern sogar mehr Geld als ursprünglich geplant, ausgeben kann.
Also ja, die Profifußball KGaA ist handlungsfähig. Es sei denn …
(1) der Geschäftsführer hat für den Kader mehr Geld verplant als das Sport-Budget vorgibt. Sollte man ausschließen. Wobei natürlich bei den Löwen nichts undenkbar ist.
(2) der Geschäftsführer hat bereits eine deutliche Erhöhung des Budgets seitens der Gesellschafter eingerechnet. Was fragwürdig wäre.
Das keine weiteren Verpflichtungen aktuell bekannt gegeben werden, hängt in jedem Fall nicht von der Handlungsfähigkeit zusammen. Außer die Geschäftsführung hat sich in diese Handlungsunfähigkeit selbst manövriert. Aber davon gehen wir erst mal nicht aus. Ein bisschen weniger Panik wäre ganz sinnvoll. Und auch die Verschiebung der Schuld sollte vermieden werden. Die KGaA hat ihr Budget. Was sie draus macht, liegt in ihrer Verantwortung. Dass das Gesamtkonstrukt ansonsten fragwürdig ist, steht auf einem anderen Blatt.