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·25 de agosto de 2025
Meisterschale schon vergeben? „Bayern-Jäger“ leisten Offenbarungseid

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·25 de agosto de 2025
Der 1. Bundesliga-Spieltag lieferte zahlreiche Erkenntnisse. Doch wer allen Ernstes auf einen spannenden Titelkampf hoffte, wurde bitter enttäuscht. Eine Start-Ziel-Meisterschaft der Bayern droht.
Nach dem enttäuschenden 3:3-Unentschieden gegen den FC St. Pauli brach es aus Julian Brandt heraus. „Wir müssen langsam mal lernen, in den wichtigen Momenten nicht mit einem Mann weniger zu spielen. Das tut auf Dauer weh“. ärgerte sich der Mittelfeld-Mann bei Sky. Nur wenige Minuten zuvor hatte sein BVB beim krassen Außenseiter aus der Hansestadt einen sicher geglaubten 3:1-Vorsprung auf den letzten Metern noch aus der Hand gegeben.
Der Grund für Brandts Aufregung: Die rote Karte gegen Filippo Mane, welche das späte Comeback der Kiezkicker überhaupt erst möglich machte. Schon in der vergangenen Saison hatten sich die Borussen insgesamt sechs Platzverweise eingefangen und so zahlreiche wichtige Punkte verspielt.
Auf St. Pauli wiederholte sich also ein Muster: Wieder brachte Dortmund eine Partie nicht zu elf zu Ende, wieder strauchelte man bei einem vermeintlichen Underdog und wieder bot man eine Leistung, die den hohen eigenen Ansprüchen nicht mal annähernd gerecht werden dürfte. Um es mit den Worten von Julian Brandt zu sagen: Wann lernt der BVB endlich aus seinen Fehlern?
Ein Wermutstropfen für die Schwarz-Gelben: Genau diese Frage werden sie sich am Wochenende auch beim VfB Stuttgart gestellt haben. Gegen Union Berlin verzeichnete der DFB-Pokalsieger satte 75 Prozent Ballbesitz und wies zudem einen deutlichen xG-Überschuss auf. Trotzdem ging es am Ende ohne Punkte im Gepäck zurück ins Schwabenland.
Denn: Auch der VfB reproduzierte in der Hauptstadt ein aus der Vorsaison bestens bekanntes Muster. Viel brotloser Ballbesitz, eine hanebüchene Chancenverwertung und defensive Unaufmerksamkeiten prägten das Spiel der Hoeneß-Elf, die fußballerisch fraglos zu den besten der Bundesliga zählt.
Doch sollte der VfB seine Schwächen auch in dieser Spielzeit nicht abstellen können, droht ein weiteres Jahr im tabellarischen Mittelmaß – was bei diesem Kader und der eigenen Spielanlage mehr als nur vergeudetes Talent wäre. „Chancen kreiert, Ertrag verbessern“, titelten die Stuttgarter am Sonntag auf ihrer Homepage. Die Frage bleibt nur: Wann?
Foto: Getty Images
Diese Frage stellt sich bei Bayer 04 Leverkusen aktuell weniger. Zu groß ist der Umbruch, den die Werkself in diesem Sommer verkraften musste. Und bei allem Talent: Die drohenden Abgänge von Piero Hincapié und Victor Boniface würden das verbliebene Rest-Gerüst der Double-Mannschaft weiter auseinanderreißen.
Die 1:2-Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim zeigte klar und deutlich auf, dass die Rheinländer in dieser Saison nicht im allerobersten Regal anzusiedeln sind. Das ist angesichts des verzeichneten Aderlasses nur logisch. Und trotzdem bricht der Bundesliga der schlagkräftigste Bayern-Konkurrent der letzten beiden Jahre weg. In München wird man das Treiben der Leverkusener wieder deutlich entspannter zur Kenntnis nehmen.
Wie viel Zeit ein solcher Umbruch und eine Verjüngungskur in Anspruch nehmen können, bewies am 1. Spieltag auch RB Leipzig. Beim Eröffnungsspiel setzte es gegen den FC Bayern ein heftige 0:6-Klatsche. Dass die neu formierten Sachsen ihr erstes Spiel beim Titelverteidiger verlieren? Geschenkt! Dass sie es sogar deutlich verlieren? Ebenfalls geschenkt! Doch die Art und Weise, mit der die Mannschaft von Ole Werner in der Allianz Arena auftrat, dürfte vielen Fans großen Anlass zur Sorge bieten.
Gegen ein Team, das trotz aller Veränderungen noch immer zu den talentiertesten der Bundesliga zählt, setzte der Rekordmeister ein echtes Ausrufezeichen. Eindringlicher als mit dieser Leistung hätte man Fußballdeutschland wohl kaum zu verstehen geben können, dass es in dieser Saison kein echtes Meisterrennen geben wird.
Das einzige Top-Team, dass am Wochenende seine Hausaufgaben machte, war Eintracht Frankfurt. Die Adlerträger feierten gegen Werder Bremen einen überzeugenden 4:1-Sieg. Trotz des Abgangs von Hugo Ekitike blitze immer wieder auf, wie viel Qualität in dieser Offensive steckt. Youngsters wie Can Uzun oder Jean-Mattéo Bahoya deuteten an, dass sie eindeutig bereit für den nächsten Schritt sind. Der SGE dürfte also spätestens im kommenden Sommer ein erneuter Geldsegen blühen.
Und trotzdem: Es wäre absolut vermessen, dieser jungen Mannschaft die Bürde als „Bayern-Jäger Nummer eins“ aufzuerlegen. Die Eintracht wird Rückschläge erleiden und auch an der Dreifachbelastung zu knabbern haben.
Dass sich die Hessen momentan trotzdem als „Best of the Rest“ bezeichnen dürfen, legt folgende ehrliche Schlussfolgerung nahe: Ein auch nur annähernd spannendes Meisterrennen wird die Bundesliga in der Saison 2025/2026 nicht erleben! Und das liegt nicht notwendigerweise an der Stärke des FC Bayern.
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