Nach Auslosung: Alle zwölf Gruppen der WM 2026 im Überblick | OneFootball

Im Kennedy Center in Washington D.C. fand am Freitagabend die Auslosung aller zwölf Gruppen für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko statt. Bei der größten WM aller Zeiten treten erstmals 48 Nationen an – Gruppe L verspricht am spannendsten zu werden, Deutschland hat eine vermeintlich einfache Gruppe erwischt.

WM der Superlative, Auslosung der Superlative?

Ab 18 Uhr wurde bereits rund 90 Minuten lang, moderiert von Model Heidi Klum und Comedian Kevin Hart, mit Showacts, Einspielern und Interviews für Stimmung in der Halle gesorgt. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino versuchte sich als Entertainer und betonte immer wieder, dass es natürlich eine „einzigartige WM und spektakulär“ werde. Kurz nach 19 Uhr deutscher Zeit drehte sich in der US-amerikanischen Hauptstadt dann endlich alles um die Loskugeln.

Aus vier Töpfen wurde jeweils ein WM-Teilnehmer ‒ oder Platzhalter für die Play-off-Teilnehmer ‒ einer der zwölf Gruppen zugelost. Minuten zuvor hatten die drei Staatsoberhäupter ‒ Kanadas Premier Mark Carney, Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum und US-Präsident Donald Trump ‒ ihre Nationen auf der Bühne ziehen. Die Zuteilungen zu den Gruppen standen jedoch schon vorher fest.

Anschließend wurden unter den wachsamen Augen von der englischen Fußball-Legende Rio Ferdinand, als Auslosungsleiter fungierte, die restlichen Nationen den Gruppen zugeteilt. Die kanadische Eishockey-Legende Wayne Gretzky, Baseball-Spieler Aaron Judge, Ex-NBA-Profi Shaquille O’Neal und der siebenfache Super-Bowl-Sieger Tom Brady zogen die Lose. 16 Austragungsorte, 104 Spiele, 48 Mannschaften und zwölf Gruppen ‒ eine WM der Superlative.

Alle Gruppen in der Übersicht:

Foto: Jess Rapfogel/Getty Images

Gruppe A: Mexiko, Südafrika, Südkorea, Sieger UEFA-Play-off D

Mexiko ist in der Gruppe A gesetzt und bestreitet am 11. Juni 2026 das Eröffnungsspiel gegen Südafrika im legendären Estadio Azteca. Ein kurioser Zufall: Die Paarung findet genau 16 Jahre statt, nachdem die beiden Mannschaften bereits die WM 2010 eröffnet hatten. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum freut sich, dass ihr Land zum dritten Mal eine WM ausrichten darf. Die Bedeutung des Turniers sei natürlich groß. Die sportliche Herausforderung dürfte ebenso groß sein: Der Co-Gastgeber bekam neben zwei weitere interessante Gruppengegner zugelost: Südkorea und den Sieger des europäischen Play-offs D (Dänemark, Nordmazedonien, Tschechien oder Irland).

Gruppe B: Kanada, Sieger UEFA-Play-off A, Katar, Schweiz

In Gruppe B war Kanada aus Lostopf 1 gesetzt und könnte es im ersten Spiel mit dem viermaligen Weltmeister Italien zu tun bekommen. Dafür müsste sich die „Squadra Azzurra“ in UEFA-Play-off A erst gegen Nordirland, dann gegen Bosnien-Herzegowina und Wales durchsetzen. Die Schweiz und Katar, Gastgeber der letzten Weltmeisterschaft, komplettieren die zweite WM-Gruppe.

Gruppe C: Brasilien, Marokko, Haiti, Schottland

Brasilien geht als Favorit in die Gruppe C und trifft im ersten WM-Spiel unter Carlo Ancelotti auf Marokko, wohl die Überraschungsmannschaft der letzten WM. Zudem bekam die „Seleção“ Schottland zugelost, die erstmals seit fast 30 Jahren bei einer Weltmeisterschaft dabei sind. Haiti wartete noch länger auf eine WM-Teilnahme: Nach 52 Jahren Abstinenz wird der Karibikstaat als klarer Underdog seiner Gruppe in das Turnier gehen.

Gruppe D: USA, Paraguay, Australien, Sieger UEFA-Play-off C

Die USA sind in Gruppe D gesetzt und werden in der Gruppenphase im kommenden Sommer auf Paraguay, Australien und den Sieger des UEFA-Play-offs C (Türkei, Rumänien, Slowakei oder Kosovo) treffen. Das Auftaktspiel der Gruppe D zwischen den USA und Paraguay gab es in der WM-Geschichte erst einmal: 1930 gewannen die US-amerikanische Nationalmannschaft mit 3:0. Paraguay ist erstmals seit der WM 2010 wieder bei einer Endrunde dabei.

Die drei Staatsoberhäupter um US-Präsident Trump durften die ersten Lose ziehen. Foto: Andrew Harnik/Getty Images

Gruppe E: Deutschland, Curaçao, Elfenbeinküste, Ecuador

Deutschland wird in Gruppe E an den Start gehen. Die DFB-Auswahl trifft in ihrem ersten Gruppenspiel auf Quali-Überraschungsteam Curaçao. Zudem bekommt es die deutsche Mannschaft mit der Elfenbeinküste und Ecuador zu tun. Ein Duell gegen Curaçao, der kleinste WM-Teilnehmer aller Zeiten, hat es noch nie gegeben. Die Elfenbeinküste wird bereits vor der WM-Endrunde ein wichtiger Gegner sein: Bevor es am 20. Juni um den Einzug in die nächste Runde geht, bestreiten die beiden Nationen im März ein Testspiel in Stuttgart. An Ecuador hat die DFB-Elf gute Erinnerungen: 2006 traf man erstmals aufeinander, zum Abschluss der Vorrunde des Sommermärchens.

Vermeintlich einfache Lose: Deutschland kennt seine Gruppengegner. Foto: Kevin Dietsch/Getty Images

Gruppe F: Niederlande, Japan, UEFA-Play-offs B, Tunesien

Die Niederlande treffen in ihrem Auftaktspiel auf Japan, das sich als erste Nation für die WM-Endrunde qualifizieren konnte. Wie bei so vielen Begegnungen des Turniers im kommenden Sommer: Die beiden Teams standen sich zuletzt 2010 bei einer Weltmeisterschaft gegenüber. Tunesien und der Sieger der UEFA-Play-offs B (Ukraine, Schweden, Polen oder Albanien) sind die anderen zwei Mannschaften in der sechsten Gruppe.

Gruppe G: Belgien, Ägypten, Iran, Neuseeland

Neuseeland wurde als letzte der 42 Loskugeln gezogen und ist erstmals seit der WM 2010 bei einer Weltmeisterschaft vertreten. Einen Einzug in die K.-o.-Runde einer WM hat der ozeanische Staats bei bisher zwei Endrundenteilnamen noch nie geschafft.

Gruppe H: Spanien, Kap Verde, Saudi-Arabien, Uruguay

Spanien, der Weltmeister von 2010, hat wie die deutsche Mannschaft eine vermeintlich leichte Gruppe erwischt, sollte diese jedoch nicht unterschätzen. Während Uruguay die zweitstärkste Nation in Gruppe H ist, könnte sich auch Saudi-Arabien als kniffliges Los erweisen. Die „Grünen Falken“ konnten bei der WM 2022 zwar den späteren Weltmeister Argentinien besiegen, schieden aber dennoch als Gruppenletzter aus. WM-Debütant Kap Verde hat in dieser Gruppe wohl keine Chance haben, konnte mit der Qualifikation aber bereits einen Erfolg verbuchen.

Gruppe I: Frankreich, Senegal, FIFA-Play-off 2, Norwegen

In Gruppe I kommt es zum Duell zwischen Kylian Mbappé und Erling Haaland: Der amtierende Vizeweltmeister Frankreich trifft auf Norwegen. Obwohl die „Les Bleus“ um Mbappé als Favoriten in die Gruppenphase gehen, müssen sich Haaland und Norwegen nicht verstecken. „Løvene“ sind erstmals seit fast drei Jahrzehnten wieder bei einer WM dabei und haben sich souverän qualifiziert – nicht zuletzt dank einer überragenden Leistung gegen Italien. Auch Senegal, 2022 im Achtelfinale ausgeschieden, und der Sieger der FIFA-Play-offs 2 (Bolivien, Suriname oder der Irak) sind in Gruppe I vertreten.

Foto: Stephanie Scarbrough – Pool/Getty Images

Gruppe J: Argentinien, Algerien, Österreich, Jordanien

Argentinien wurde in Gruppe J gelost und wird gegen Österreich ins Turnier starten. Ein spektakuläres Los für die ÖFB-Auswahl, die erstmals seit fast 30 Jahren an einer Weltmeisterschaft teilnimmt. Das letzte Duell der beiden Nationen fand 1990 statt, wo Österreich der „Albiceleste“ ein 1:1 entlocken konnte. Algerien und WM-Neuling Jordanien sind ebenfalls in der Gruppe des amtierenden Weltmeisters und des deutschen Nachbarlandes.

Gruppe K: Portugal, FIFA-Play-off 1, Usbekistan, Kolumbien

Cristiano Ronaldo wird bei seiner letzten Weltmeisterschaft als aktiver Spieler ebenfalls eine vermeintlich leichte Gruppenphase spielen. Mit Portugal trifft er zum Auftakt auf den Sieger der FIFA-Play-offs 2 (Neukaledonien, Jamaika oder DR Kongo). Die weiteren Gruppengegner sind WM-Neuling Usbekistan und Kolumbien mit Ex-Bayern-Profi James Rodríguez.

Gruppe L: England, Kroatien, Ghana, Panama

Gruppe L verspricht die spannendste der kommenden Weltmeisterschaft zu werden. England um Trainer Thomas Tuchel, qualifizierte sich als erste europäische Nation für die Endrunde, trifft im ersten Spiel auf Kroatien. Die beiden Mannschaften trafen zuletzt 2018 bei einer WM aufeinander. Damals schaltete Kroatien die „Three Lions“ im Halbfinale aus und zog ins Finale ein, das sie allerdings gegen Frankreich verloren. Ghana, trainiert von Otto Addo, und Panama, das nach seinem WM-Debüt 2022 erneut teilnimmt, komplettieren die Gruppe.

Finale am 19. Juli in New York/New Jersey

Untermalt von Village People’s Disco-Hit „Y.M.C.A.“ war die Auslosung vorbei, an deren Ende Heidi Klum auf die verfügbaren Tickets für die Begegnungen verwies. Insgesamt stehen bei der WM 2026 104 Spiele auf dem Programm. Die Spielorte und Anstoßzeiten werden am Samstagabend bekanntgegeben. Eines steht fest: Der Weltmeister wird am 19. Juli im MetLife Stadium (New York/New Jersey) gekürt. Nach zwei aufeinanderfolgenden Ausscheiden in der Gruppenphase hofft die DFB-Elf auf die erste WM-K.o.-Runde-Teilnahme seit dem Titelgewinn 2014.

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