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·20 de octubre de 2025
Nach Entzug der Kapitänsbinde: Ärger bei Besiktas – Mert Günok am Scheideweg

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·20 de octubre de 2025
Bei Besiktas spitzt sich die Lage um Mert Günok zu. Nach der Entscheidung von Sergen Yalcin und seinem Trainerteam, dem 36-jährigen türkischen Nationaltorhüter die Kapitänsbinde zu entziehen und sie an Orkun Kökcu zu übertragen, stehen die Zeichen auf Bruch. Laut einem Bericht der Tageszeitung Sözcü soll Günok seitdem verstummt sein und den unmittelbaren Austausch meiden. Aus dem Umfeld heißt es, die Beziehung zwischen dem erfahrenen Keeper und dem Klub sei „am Scheidepunkt“ angekommen.
Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Genclerbirligi verschwand Günok direkt in die Kabine – ein Hinweis auf die angespannte Gemütslage. Sportlich ist das Bild gemischt: In dieser Saison bestritt der Schlussmann 13 Spiele, kassierte 21 Gegentore und hielt einmal die Null. Vertraglich ist er bis 2027 gebunden. Dass die Binde nun bei Kökcu liegt, ist ein starkes Signal der sportlichen Leitung – und ein Test für die innere Statik der Kabine.
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Trainer Sergen Yalcin, der das Amt nach Ole Gunnar Solskjaer übernommen hat, setzt klare Akzente. In der sportlich schwierigen Phase sollen Führung und Verantwortung neu verteilt werden. Offiziell heißt es aus dem Klub, man wolle Spieler mit „effektiverer Position auf dem Feld“ in die Kapitänsrolle heben. Hinter den Kulissen steht die Frage, ob der Eingriff kurzfristig Stabilität bringt – oder einen verdienten Profi entfremdet.
Parallel dazu hat die Besiktas-Vereinsgemeinde eine Richtungswahl getroffen: Auf der ordentlichen Wahlversammlung im ICEC Istanbul Lutfi Kirdar setzte sich Ahmet Ürkmezgil als neuer Vorsitzender des Verwaltungsrats für Finanzen durch. Aus zehn Wahnurnen gingen insgesamt 1.828 gültige Stimmen hervor – Ürkmezgil erhielt 683 davon und lag damit vor Affan Kececi (486) und Engin Baltaci (357). Insgesamt gaben 1.832 stimmberechtigte Vereinsmitglieder ihre Stimme ab. Zwei Voten waren ungültig bzw. leer.
Auf seiner Liste der ordentlichen Mitglieder standen unter anderem Serdar Keskin, Senol Demirag, Rasim Kara, Ates Bayazit, Erdal Karacan, Vedat Akgün, Dilge Eraslan und Levent Kulu. Ürkmezgil war unter Präsident Fikret Orman (2012–2019) bereits in diversen Führungsfunktionen tätig – als Generalsekretär, Vorsitzender und Vize-Vorsitzender.
In seiner Ansprache betonte Ahmet Ürkmezgil den kollektivistischen Ansatz: „Besiktas wird der Gewinner sein.“ Er dankte allen Kandidaten für einen „außergewöhnlich schönen Kongress“ und rief zur Geschlossenheit auf: „Wir haben unruhige Tage hinter uns. Jetzt können wir gemeinsam viel erreichen und wieder zu der starken Gemeinschaft werden, die wir waren.“ Die Botschaft kam an – und markiert organisatorisch den Versuch, den Verein über Personalien hinaus zu einen.
Ob Mert Günok und Besiktas einen neuen Modus Vivendi finden, entscheidet sich an zwei Fronten: sportlich auf dem Platz – und kommunikativ zwischen Trainerteam, Torwart und Klubführung. Klar ist: Die Binde war mehr als ein Stück Stoff. Sie war ein Vertrauensvotum. Dessen Aberkennung verlangt nun erklärende Gespräche – bevor aus einem Riss ein Bruch wird.