REAL TOTAL
·7 de noviembre de 2024
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Nach verpatztem Saisonstart macht sich Ratlosigkeit breit bei Trainer Chus Mateo und seinem Starspieler Mario Hezonja – Foto: realmadrid.com
Die Auswärtsschwäche nimmt langsam desaströse Ausmaße an: Auch beim italienischen Rekordmeister Olimpia Milano, der vor dem achten Spieltag der EuroLeague nur zweimal gewinnen konnte, waren Real Madrids Basketballer chancenlos. Das 76:85 in der Modemetropole war schon die fünfte Saisonniederlage für die Königlichen im wichtigsten europäischen Wettbewerb – allesamt auswärts! Demgegenüber stehen nur drei Heimsiege und somit ist es der schlechteste Saisonstart der Rekordsiegers, seit die EuroLeague im Ligaformat ausgetragen wird. Das Team von Trainer Chus Mateo liegt in der Tabelle außerhalb der Play-Off- und Play-In-Ränge und steht nur einen Monat nach Saisonbeginn bereits unter großem Druck. In der heimischen Liga ACB ist die Zwischenbilanz nach vier Siegen und zwei Niederlagen zwar positiv, aber auch da tun sich die Blancos vor allem auswärts schwer, verloren in Bilbao und La Coruña gegen zwei objektiv schlechtere Teams.
Nach der vergangenen Saison, in der die Madrilenen das nationale Triple aus Liga, Copa del Rey und Supercopa de España gewannen, und in der EuroLeague erst im Finale des FinalFour-Turniers scheiterten, war schon abzusehen, dass es in der neuen Spielzeit Probleme geben könnte.
Im Sommer verließen nämlich einige langjährige Säulen den EuroLeague-Rekordsieger – der französische Center Vincent Poirier ging zu Anadolu Efes, Shooting Guard Fabien Causeur zog es zu Olimpia Milano, während Power Forward Guerschon Yabusele zu den Philadelphia 76ers in die NBA wechselte. Außerdem beendeten Vereinslegenden Rudy Fernández und Sergio Rodríguez ihre Karrieren. Derzeit scheint es, als wären dieser Aderlass und der daraus resultierende Qualitätsverlust nicht zu kompensieren. Vor allem Poirier und Yabusele fehlen schmerzlich und konnten bisher durch die Rückkehrer Serge Ibaka und Usman Garuba nicht adäquat ersetzt werden. Ibaka ist zwar immer noch ein großer Name in der Welt des Basketballs, gehört mit seinen 35 Jahren aber eher zu den Veteranen. Insgesamt muss die Transferpolitik der Königlichen im vergangenen Sommer kritisch hinterfragt werden, denn auch die übrigen Neuzugänge (Andrés Feliz, Xavier Rathan-Mayes) konnten die Erwartungen bisher überhaupt nicht erfüllen, und es bleibt fraglich, ob sie auch in Bestform die genannten Abgänge qualitativ gleichwertig ersetzen können. Dabei lag das Erfolgsgeheimnis der Blancos in den letzten Jahren vor allem in der Breite und der Ausgeglichenheit des Rosters auf höchstem Level – das Konzept von Trainer Mateo basierte immer auf viel Rotation und ausreichend Spielminuten für alle Spieler. Das ist mit dem derzeitigen Kader in der Form nicht mehr möglich.
Mit Mario Hezonja und Walter Tavares, die im Sommer mit neuen, langfristigen Verträgen (beide bis 2029) ausgestattet wurden, sind ausgerechnet die beiden Superstars der vergangenen Jahre seit Saisonbeginn völlig außer Form und bislang gar kein Faktor. Einzig Facundo Campazzo und Džanan Musa konnten in den ersten Wochen der neuen Spielzeit überzeugen, wobei Letzterer am vergangenen Wochenende zu allem Überfluss eine Knöchelverletzung erlitt und wochenlang ausfallen wird. Auch Ibaka fiel in den vergangenen Wochen verletzungsbedingt aus, erst am Donnerstagabend gab in er in Mailand sein Comeback.
Chus Mateo und sein Team stehen vor schwierigen Wochen und Monaten und müssen vor allem in der EuroLeague aufpassen, dass ihnen die Saison nicht komplett entgleitet. Um das zu verhindern, ist es vor allem notwendig, die inzwischen notorische Auswärtsschwäche zu beheben. Sollte dies nicht gelingen, blickt vor allem der spanische Coach einer sehr ungewissen Zukunft entgegen. Die gute Nachricht für die Königlichen ist allerdings, dass die nächsten fünf Partien in der EuroLeague und der Liga ACB allesamt auf dem heimischen Parkett in Madrid stattfinden, das nächste Auswärtsspiel ist erst am 28. November – ausgerechnet beim Erzrivalen Barcelona.