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·31 de diciembre de 2025

Nach Razzia: Argentiniens Fußball braucht Transparenz – nicht Dementis

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Die Bilder gleichen sich auf verstörende Weise: Ermittler in der Zentrale des argentinischen Fußballverbandes, Durchsuchungen im Trainingszentrum von Ezeiza, Beamte vor dem Wohnhaus eines Agenturinhabers. Was am Dienstag in Buenos Aires geschah, ist keine Einzelaktion, sondern Teil einer Serie von Ermittlungsmaßnahmen gegen den argentinischen Fußball. Das sollte nachdenklich stimmen.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Steuerhinterziehung und Geldwäsche stehen im Raum. Die Eventagentur TourProdEnter, die sich als exklusiver internationaler Vermarktungspartner der AFA bezeichnet, steht im Zentrum der Ermittlungen. Dazu kommt das Finanzunternehmen Sur Finanzas, das im Vorjahr noch als Sponsor der Liga und der Nationalmannschaft auftrat. Medienberichten zufolge geht es um einen Verdacht auf Steuerbetrug in Höhe von umgerechnet rund 550 Millionen Dollar.


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Der Verband reagiert, wie Verbände in solchen Situationen oft reagieren: Er weist die Vorwürfe zurück und spricht von einer gezielten Kampagne. Das ist sein gutes Recht. Doch die Häufung der Ermittlungsmaßnahmen lässt sich nicht einfach als politische Verfolgung abtun. Wo Rauch ist, muss nicht zwingend Feuer sein – aber wer ständig Rauchmelder auslöst, sollte sich fragen, ob nicht doch etwas schwelt.

Der argentinische Fußball steht vor einem Imageproblem

Es geht weit über die juristischen Konsequenzen hinaus. Hier geht es um Vertrauen. Vertrauen von Sponsoren, von Fans, von internationalen Partnern. Die AFA ist nicht irgendein Verband. Sie vertritt den amtierenden Weltmeister, das Team um Lionel Messi, das im Sommer bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko seinen Titel verteidigen will.

Die sportliche Strahlkraft Argentiniens ist unbestritten. Doch sie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Strukturen hinter dem Erfolg offenbar dringend einer Überprüfung bedürfen. Wenn Vermarktungspartner und Sponsoren ins Visier der Justiz geraten, wirft das Fragen auf, die der Verband nicht mit Dementis beantworten kann.

Was Argentinien jetzt braucht, ist Transparenz. Nicht als Lippenbekenntnis, sondern als gelebte Praxis. Die Ermittlungen müssen ihren Lauf nehmen, die Justiz muss unabhängig arbeiten können. Erst wenn alle Vorwürfe geklärt sind, kann der Verband glaubwürdig behaupten, Opfer einer Kampagne geworden zu sein – oder er muss Konsequenzen ziehen.

Der Weltmeistertitel von 2022 war ein historischer Triumph. Es wäre tragisch, wenn er von Skandalen überschattet würde, die nichts mit dem Sport zu tun haben, aber alles mit den Menschen, die ihn verwalten.

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