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·8 de julio de 2025

Neuer Gesellschafter für die Profifußball KGaA – die neue Struktur erfordert maximale Transparenz

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Hasan Ismaik ist nun Teil der Geschichte des TSV 1860 München. Ein neuer Gesellschafter hat ihm die Anteile abgekauft. Die Verantwortlichen müssen sich jedoch klarmachen, dass sie nun schnellstmöglich mit Transparenz einige wesentliche Punkte mit den Mitgliedern klären müssen. Denn es gilt die 50+1-Regel einzuhalten und die Rechte des eingetragenen Vereins zu wahren. Höchste Instanz des e.V. ist die Mitgliederversammlung.

Es ist ein Phänomen, das häufig zu beobachten ist. Menschen beenden eine Ehe oder eine Beziehung und beginnen eine neue Partnerschaft, bei der sie destruktive Muster, die sie in vorhergehenden Beziehungen erlebt haben, wiederholen. Es ist oftmals ein Versuch des Unterbewusstsein für eine emotionalen Korrektur des bisher Erlebten. Man glaubt, man könne es mit den bisherigen Erfahrungen nun besser machen. Und geht es deshalb nicht komplett neu an. Es mag ein wenig weit hergeholt sein die Gesellschafterstruktur beim TSV 1860 mit einer Ehe zu vergleichen. Doch tatsächlich gilt es auch bei den Löwen nun vorsichtig zu sein. Man darf nicht von vorneherein glauben, dass man nun leichtfüßig in die nächste „Beziehung“ geht.


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Kurz vor der Mitgliederversammlung des TSV München von 1860 e.V. am Sonntag wurde der Deal bekannt gegeben. Hasan Ismaik ist zukünftig nicht mehr Gesellschafter der Profifußball KGaA. Ein anderer Gesellschafter übernimmt nun. Das sorgt erst einmal für eine gewisse Euphorie. Ein vierzehnjähriger Kampf ginge zu Ende, war auch die Botschaft einiger Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung. Doch auch wenn Ismaik als Gesellschafter geht, das komplizierte Konstrukt bleibt erst einmal bestehen. Und die Löwen bleiben auch zukünftig teilweise in der Hand eines Investors. Wie „Freiheit für Sechzig“ aussieht, muss erst definiert werden, sofern noch nicht geschehen.

Die Anteile des Mitgesellschafters wurden verkauft. Das Präsidium rund um Robert Reisinger hat dabei weder den aufsichtsratsführenden Verwaltungsrat, noch die Mitglieder ins Boot geholt und informiert. Bei aller Hoffnung auf bessere Zeiten muss dies nun schleunigst nachgeholt werden. Eine schwere Aufgabe für das neue Präsidium, die erst einmal selbst genau prüfen müssen, was in der vergangenen Woche überhaupt passiert ist. Denn auch das neue Präsidium wurde am Samstag überrascht. Und auch dass das aufsichtsratsführende Gremium, der Verwaltungsrat, nicht informiert wurde, ist fragwürdig.

Mit HAM International wurde damals ein Kooperationsvertrag geschlossen. Es gilt nun zu prüfen ob dieser auch eingehalten wurde. Denn im Kooperationsvertrag wurde bei Verkauf der Anteile durch den Mitgesellschafter dem e.V. ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Dieses muss der Mutterverein nicht unbedingt selbst wahrnehmen, hat aber durchaus ein Mitspracherecht, an wen die Anteile gehen. Auf dieses Recht musste der e.V. eventuell verzichten um den neuen Gesellschafter zu ermöglichen. Ob das Präsidium dies ohne Verwaltungsrat und ohne Mitgliederversammlung konnte, ist eher unwahrscheinlich. Das gilt es schnellstmöglich zu klären.

Auch ist die Frage, was mit fragwürdigen Vereinbarungen im Hinblick auf das aktuelle Bridge Loan ist. Zwar wurden die Schulden überwiegend erlassen, die aktuell laufende Darlehenssicherheit zur Sicherung der Fortführungsprognose wurden allerdings mit veräußert. Hat also der neue Mitgesellschafter ebenfalls das Recht die Bestellung / Abbestellung der Geschäftsführung zu blockieren oder ist diese Regelung hinfällig, da Ismaiks HI Squared International als Darlehensgeber wegfällt? Eine wichtige Frage. Es gilt vor allem zu klären wo die Mitglieder abgeholt werden müssen und wo nicht. Auch der Servicevertrag, der wesentliche Punkte rund um das Nachwuchsleistungszentrum klärt, muss auf den Tisch. Es kann nicht sein, dass der gemeinnützige Verein zukünftig ein Minus macht, um der Profifußball KGaA den Nachwuchs zu finanzieren.

Es ist die schwere Aufgabe des neuen Präsidiums da nun für Transparenz und Ordnung zu sorgen. Nicht um der neuen Gesellschafterstruktur im Weg zu stehen oder etwas zu blockieren, sondern um zukünftig eine reibungslose Partnerschaft zu ermöglichen. Mit einer möglichst schlanken Struktur. Die Gesellschafterstruktur war von Anfang an komplex und wurde über die letzten Jahre immer komplexer. Mit ständig neuen Vereinbarungen, Zugeständnissen und immer mehr aufkommender Verkomplizierung. Bei aller Freude über eine neue Partnerschaft und den damit aufkommenden neuen Möglichkeiten – die Löwen sollten vermeiden Fehler zu wiederholen.

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