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·30 de junio de 2025
Nick Woltemade und die Bayern: Das wird ein schöner Sommer!

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·30 de junio de 2025
Dieses Jahr freue ich mich besonders auf das Sommerloch 2025. Es verspricht, ein sehr unterhaltsames zu werden. Ich spreche vom Theater um den Stuttgarter Nick Woltemade. Die Vorstellung hat bereits begonnen, beziehungsweise: Die Bayern befinden sich im Dauerwerbesendung-Modus.
Die ganze Welt weiß es schon: Sie wollen den Stürmer. Ich bin mir sicher: Das Thema wird die Sensationsgierigen unter uns sehr glücklich machen.
Nie in der Geschichte der Bundesliga wurde jedenfalls weniger Hehl daraus gemacht, dass ein Spieler, der noch lange unter Vertrag ist (bis 2028), einkassiert werden soll. Auch erste Bayern-Profis haben sich bereits öffentlich über die Qualitäten von Woltemade geäußert und eingeschätzt, wie es wohl wäre, an seiner Seite zu kicken. Fehlen eigentlich nur Insta-Fotos mit Woldemades Bayern-Trikot in der Umkleide der Allianz-Arena.
Mir fällt in diesem Zusammenhang ein Zitat ein: „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum sie derart öffentlich und offensiv baggern!“ Das hat aber kein Stuttgarter gesagt, sondern Bayern-Präsident Herbert Hainer, als der FC Barcelona über Joshua Kimmich sprach.
Das alles ist schon kurios genug, es kommt noch besser: Der umworbene Woltemade schoss in der Saison 2023/24 kümmerliche zwei Tore in 30 Spielen für Bremen und dann für Stuttgart in der Bundesliga auch nur neun – bis Anfang Mai.
Jüngst aber startete der Stürmer eine Sales Marketing Offensive, wie sie die Liga selten gesehen hat. Im Saisonschlussspurt traf Woltemade viermal in vier Spielen, machte den VfB zum Pokalsieger und lochte anschließend bei der U21-EM weitere sechs Mal sein. Beim 2:3 im Finale gegen England traf er nicht – wie auch, wenn man so viel Bayerndrumherum im Kopf hat, sagen jetzt manche.
Jedes dieser binnen sieben Wochen erzielten zehn Tore könnte nun trotzdem zehn Millionen Euro wert sein – 100 Millionen Ablöse stehen im Raum. Und das ist schon wieder kurios. Der gleichvielwertige Harry Kane, der vor seinem Wechsel zu den Bayern gefühlt 2489 Tore geschossen hatte und als Captain der Engländer kam, wundert sich bestimmt ein bisschen.
Das heißt, ich muss klarstellen: Die 100 Millionen Euro für den 23-jährigen Woltemade werden nicht vom VfB Stuttgart, sondern durch den Matthäus-Koeffizienten bestimmt. Lothar Matthäus brachte die Zahl ins Spiel, was wiederum Uli Hoeneß in den Greenkeeper-Modus versetzt hat. Matthäus habe „nicht alle Tassen im Schrank“, tobte der Ehrenpräsident des Rekordmeisters im Kicker. Göttlich. Fortsetzung folgt.
Mit der Frage, ob die Bayern für Woltemade viel zu früh kommen und er dort womöglich ein neuer Poldi werden könnte, beschäftigen wir uns später. Das Sommerloch 2025 ist nämlich nicht nur groß und tief und unterhaltsam, sondern auch lang.
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