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·19 de agosto de 2025

Noch ein Pokal-Skandal: Rassismus-Vorfall auch bei BVB-Spiel

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Innerhalb weniger Minuten wurde der Täter zum Opfer. Nach seinem brutalen Foul im Pokalderby gegen Borussia Dortmunds Yan Couto stand der Essener Kelsey Owusu plötzlich im Zentrum rassistischer Attacken in den Sozialen Medien – und die Diskussionen um den Aufreger in der Nachspielzeit drehten sich in eine ganz andere Richtung. Hatte BVB-Trainer Niko Kovac kurz nach dem mühsamen 1:0 (0:0) des enttäuschenden Favoriten noch von einem „Anschlag“ auf seinen Spieler gesprochen, sprang sein RWE-Kollege eine halbe Stunde später dem Angreifer zur Seite.

„Es ist unverzeihlich, wenn ein Spieler so hart einsteigt. Aber nicht deswegen, weil der Spieler dunkelhäutig ist, sondern weil die Aktion einfach scheiße ist“, sagte Uwe Koschinat aufgebracht in der Pressekonferenz. Damit bezog sich der Coach von Rot-Weiss Essen auf die rassistischen Beleidigungen im Internet, die sich kurz nach dem Foul gegen Owusu richteten. „Ich finde es so niederträchtig, was für Kommentare auf Menschen einprasseln.“


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Die Reaktionen waren so heftig, dass der Drittligist zwischenzeitlich die Kommentarfunktion bei Instagram abschaltete. „Kelsey ist ein junger Mann“, sagte Koschinat über den 21 Jahre alten gebürtigen Hamburger, „ich habe ihm mit auf den Weg gegeben, dass er nicht auf Vollidioten hören soll.“ Und auch Kovac schloss sich dieser Einschätzung an: „Es ist Sport, es kann nicht sein, dass dann irgendwo irgendjemand irgendwelche Kommentare Richtung des Spielers schickt. Das gehört sich nicht, das sollte tunlichst unterlassen werden.“

„Macht keiner mit Absicht“ – Kovac schützt Spieler

Unstrittig war, dass Owusus rücksichtsloses Einsteigen gegen den Brasilianer völlig unnötig und äußerst gefährlich gewesen war. Der kurz zuvor eingewechselte Essener traf Couto mit den Stollen auf dem Knie, als der Ball schon längst weit weg war. „Das macht keiner mit Absicht“, sagte Kovac, aber die Attacke sei „grob fahrlässig. Eigentlich ist das ein Anschlag.“ BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl betonte: „Das war eine klare Rote Karte.“ Schiedsrichter Frank Willenborg zückte nur Gelb. Weil es in den ersten Runden des DFB-Pokals keinen Videobeweis gibt, blieb es bei dieser Bestrafung.

Die rassistischen Attacken gegen Owusu waren zum Pokal-Auftakt kein Einzelfall. Auch anderswo sorgten ähnliche Vorfälle für Empörung und riefen sogar den FIFA-Präsidenten Gianni Infantino auf den Plan. Christopher Antwi-Adjei vom Zweitligisten Schalke 04 wurde beim 1:0 n.V. beim Viertligisten Lok Leipzig mit dem „N-Wort“ beleidigt, sein Trainer Miron Muslic ärgerte sich aber vor allem über die fortwährenden Pfiffe gegen Antwi-Adjei und die relativierenden Äußerungen seines Leipziger Kollegen Jochen Seitz. Auch ein Auswechselspieler des 1. FC Kaiserslautern war beim 7:0 beim RSV Eintracht in Potsdam rassistisch attackiert worden. Zudem veröffentliche der Mainzer Nationalspieler Nadiem Amiri eine rassistische Hassbotschaft, die er am Montag nach seinem sehenswerten Siegtreffer beim 1:0 bei Dynamo Dresden erhalten hatte.

Beim BVB war am Montagabend die Hoffnung relativ groß, dass Couto glimpflich davon gekommen war – obwohl er auf einer Trage vom Feld gebracht werden musste. „Ich denke, es wird nicht allzu viel passiert sein“, sagte Kovac, „wenn es nur eine starke Prellung ist, können wir zufrieden sein.“ Dortmund hat vor dem Bundesligastart am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) beim FC St. Pauli in der Defensive ohnehin schon große Verletzungsprobleme.

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