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·10 de octubre de 2024

Pro/Contra – Ist ein Trainerwechsel notwendig?

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Der SSV Jahn Regensburg taumelt weiter in Richtung Abgrund der 2. Bundesliga. Ein Sieg nach neun Spielen, dazu eine desaströse Tordifferenz von 1:19 – die Bilanz spricht Bände. Am vergangenen Spieltag setzte es eine deutliche 0:3-Niederlage beim SC Paderborn, in der die Elf von Joe Enochs erneut offensiv zu harmlos und defensiv anfällig wirkte. Die Frage, die sich immer drängender stellt: Ist Joe Enochs noch der richtige Mann, um die Jahnelf aus dieser Krise zu führen?

Doch Sportdirektor Achim Beierlorzer stellt sich entschieden hinter seinen Trainer. “Ich arbeite mit dem Trainerteam zusammen. Ich weiß, wie die Sache ist”, erklärte er und machte klar, dass er von den typischen Mechanismen des Geschäfts nichts hält: “Diese Art und Weise – das Geschäft funktioniert so – aber ich bin der Meinung: Es funktioniert so richtig schlecht.”


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Beierlorzer und Enochs kennen sich schon seit ihrem gemeinsamen Trainerlehrgang und sind seit 2023 beim Jahn ein eingespieltes Team. Nach dem Aufstieg in der vergangenen Saison, der auf eine starke Hinrunde und eine schwache Rückrunde folgte, wehrte Beierlorzer schon einmal jegliche Trainerdiskussion ab. Auch jetzt bleibt er dabei: “Es geht nicht darum, jemanden an der Spitze auszutauschen, sondern wir müssen an der Mannschaft arbeiten. Joe Enochs stand heute nicht auf dem Platz.”

Ein Pro- und Contra zu Enochs’ Zukunft bei Jahn.

Contra: Ein Trainerwechsel ist der falsche Weg!

Der Sportvorstand muss sich an die eigene Nase fassen, es ist diesem Saisonstart nur verständlich, dass die breite Masse der Fans auch mal den Kopf des Trainers fordert. Gleichzeitig kommt mir hier aber jemand viel zu gut oder gar unbemerkt davon – Achim Beierlorzer! Schon im letzten Winter hat er es nicht geschafft, das Team in der Breite qualitativ zu verstärken, und auch in diesem Sommer scheinen schwerwiegende Fehlentscheidungen in Bezug auf den Kader getroffen worden zu sein.

Auch ein Joe Enochs ist irgendwann mit seinen Mitteln am Ende, wenn der Kader einfach nicht mehr hergibt, als er aktuell tut. Ein Trainerwechsel würde nichts bringen, da das vorhandene Material momentan nicht funktioniert! Führungsspieler liefern nicht ab, und diejenigen, die das Team seit diesem Sommer anführen sollten, kommen ihrer Aufgabe nur schlecht oder gar nicht nach (einzige Ausnahme ist wohl Pröger). Der Sportvorstand hat hier einen Drittligakader in die Saison geschickt, der besser sein könnte, und zugleich dem Trainer gar nicht die Möglichkeit gegeben, das Team wirklich voranzubringen! Zudem will unser Sportvorstand „das Spiel nicht mitspielen“ und weiterhin mit dem Trainer arbeiten. Aber wo denn? Reden ist das eine, machen das andere! Vielleicht stößt aber auch er hier an seine Grenzen, wenn man die gravierenden individuellen Fehler einiger Führungsspieler der letzten Wochen betrachtet.

Ein Andi Geipl unterlaufen defensiv Fehler, die ihm als Kapitän und Leistungsträger einfach nicht passieren dürfen! Der „Königstransfer“ des Sommers, Kühlwetter, schießt aus 5 Metern den Torhüter an – ist das wirklich das Unvermögen des Trainers? Ich bezweifle das stark! Auch der Wechsel zu einem 5-3-2 ist eine Reaktion auf die teils haarsträubende Form von Spielern, die diesem Team eigentlich Stabilität geben sollten. Die Mannschaft muss sich ihrer Pflicht endlich bewusst werden und gegen Düsseldorf ein völlig anderes Bild zeigen. Es kann doch nicht sein, dass ein Florian Ballas ernsthaft von einem 18-jährigen „Frischling“ übertroffen wird.

Reißt euch zusammen, wenn euch der Trainer etwas bedeutet. Es gebietet es auch der Anstand gegenüber den Fans, es zumindest zu versuchen….

Pro: Ein Trainerwechsel ist unumgänglich!

Zunächst gilt festzuhalten: Joe Enochs ist ein wahnsinnig sympathischer Trainer, der mit Sicherheit nicht die alleinige Schuld an dieser Situation trägt. Man kann und muss ebenso die Kaderplanung sowie die mannschaftliche Leistung (oder eher Nicht-Leistung) in Frage stellen. Dennoch scheint ein Trainerwechsel langsam aber sicher unausweichlich zu sein.

Der Jahn ist unter Enochs auf dem absteigenden Ast – und das nicht erst seit dieser Saison. Durch die erfolgreiche Relegation vergisst man allzu schnell die Rückrunde in der 3. Liga. Der Jahn präsentierte sich als Abstiegskandidat, holte in 19 Spielen gerade einmal 21 Punkte und erzielte ebenso „viele“ Tore. Mit großer Mühe rettete man sich dann irgendwie in die Entscheidungsspiele gegen Wiesbaden, doch 180 gute Minuten dürfen einfach nicht über 1700 schlechte Minuten hinwegtäuschen. Möchte man es hart formulieren, stieg letztendlich ein Abstiegskandidat der 3. Liga auf. Bereits damals fand Enochs keine Mittel, den Abwärtstrend zu stoppen; das Argument „Der Kader hat zu wenig Qualität“ ist einfach fadenscheinig. Dass eine Mannschaft, die aus einer solchen Situation kommt, auch in der 2. Liga Schwierigkeiten haben wird, war zu erwarten – wenn dann fast alle Neuzugänge mehr oder weniger weit unter ihren Möglichkeiten spielen und Leistungsträger, für die kein adäquater Ersatz vorhanden ist, sich verletzen, entsteht eine Kombination, aus der sich Enochs kaum retten kann.

Ligaübergreifend sprechen 6 Siege aus den vergangenen 27 Spielen eine deutliche Sprache. Dass Enochs nervös wird, ist nicht nur logisch, sondern auch deutlich sichtbar: Die Formation wird angepasst, Ganaus rückt in die Startelf, ein 18-Jähriger soll es in der Innenverteidigung richten, und im Sturm muss dann auch noch Huth ran – ein Spieler, der im Sommer quasi weg war und im Grunde keine Zukunft beim Jahn hatte. Während all diese Umstellungen an sich nichts Schlimmes sind, folgt die umso schlimmere Erkenntnis: Auch wenn zumindest Wurm das Vertrauen definitiv zurückzahlt, ergebnistechnisch ist der Effekt gleich null. Enochs scheint mit seinem Latein am Ende zu sein, und man muss sich als Sportvorstand ernsthaft fragen: Welche Möglichkeiten hat der Trainer noch? Es dürften sehr wenige sein. Klar, ein neuer Trainer macht aus dem Kader nicht plötzlich eine Aufstiegsmannschaft, aber der Fußball liefert zahlreiche Beispiele, wo Trainerwechsel erfolgreich sind – zumindest kurzfristig.

Ein neuer Übungsleiter bringt neue taktische Ideen mit, neue Ansätze und neue Impulse. Die Konkurrenz ist aktuell noch sehr nah, das rettende Ufer nicht fern. Doch je länger eine Saison dauert, desto größer wird der Abstand, weshalb der Jahn jetzt handeln muss. Teils ist Enochs Opfer der Umstände, teils hat er Fehler gemacht. Es gilt, ihm zu danken für alles, insbesondere für eine wahnsinnig gute Hinrunde im letzten Jahr, aber es ist nun Beierlorzers Aufgabe, zu verhindern, dass mit Enochs und dem Jahn dasselbe passiert wie beim letzten Mal, als ein Trainer mit einer sehr guten Hinrunde und einer sehr schlechten Rückrunde in die neue Saison startete…

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