REAL TOTAL
·26 de junio de 2025
Renovierung im Schiedsrichter-Komitee: Verband entlässt Verantwortliche

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·26 de junio de 2025
Verband RFEF nimmt einige Änderungen am Schiedsrichterkomitee CTA vor – Foto: Denis Doyle/Getty Images
Was sich nach der Amtsübernahme von RFEF-Präsident Rafael Louzán bereits angebahnt hat, ist nun offiziell: Der spanische Verbandspräsident wird das berüchtigte Schiedsrichterkomitee renovieren. Heißt: viele Verantwortliche müssen gehen.
🔴 𝗖𝗢𝗠𝗨𝗡𝗜𝗖𝗔𝗗𝗢 𝗢𝗙𝗜𝗖𝗜𝗔𝗟 | La RFEF renueva el CTA ℹ️ https://t.co/qnvkYxBwO7 @CTARFEF | #ArbitrajeRFEF–
Das Comité Técnico de Árbitros (CTA) gehört zur RFEF und fiel in Ungnade, als vor zwei Jahren der Fall um José María Enríquez Negreira auffiel. Der ehemalige Vizepräsident des CTA bekam jahrelang vom FC Barcelona insgesamt rund zehn Millionen Euro überwiesen – der Vorwurf der Sportkorruption von 2001 bis 2018 ist seitdem im Raum und immer noch vor Gericht.
Die juristische Ebene ist das eine, trotzdem hatte der Skandal intern kaum Folgen, so sind Verantwortliche aus der damaligen Zeit teils immer noch im Amt. Bis jetzt: CTA-Chef Luis Medina Cantalejo und Carlos Clos Gómez (VAR-Projektleiter) müssen gehen, gleiches bei ihren Mitarbeitern Antonio Rubinos Pérez (stellvertretender Präsident), Vicente Lizondo Cortés, Bernardino González Vázquez und José Luis Lesma López (Vizepräsidenten). Zwar ist bei der RFEF, quasi dem spanischen DFB, nicht die Rede vom Negreira-Fall als Grund für die Erneuerung, sondern eher der generelle Wunsch nach Veränderung und Modernisierung in einem Verband, der sich die letzten Jahre nicht immer mit Ruhm bekleckert hat. Zwar haben diverse Nationalmannschaften der Frauen und Herren etliche Titel eingefahren, doch sorgte der Verband nicht nur durch Luis Rubiales für Negativschlagzeilen, sondern auch den immer noch ungeklärten Negreira-Fall, die Verlegung der Supercopa nach Saudi Arabien (durch Rubiales und Gerard Piqué), unterschiedliche Rassismus-Fälle in LaLiga, generelle Razzien in den Verbänden, eine überschaubare Schiedsrichter-Bilanz (nur ein EM-Spiel unter spanischer Leitung, keines bei Klub-WM) und vieles mehr.
Florentino Pérez (r.) dürfte die Entscheidungen von RFEF-Chef Rafael Louzán (l.) erfreuen – Foto: Angel Martinez/Getty Images
Aber jetzt wird der Wunsch „eine neue Etappe im Bereich des Schiedsrichterwesens einzuleiten“ umgesetzt, um ein „moderneres und effizienteres Modell zu schaffen, das den aktuellen Bedürfnissen des spanischen Fußballs entspricht“. Viel konkreter wurde der Verband nicht, verspricht aber, am 2. Juli die neue Struktur des CTA vorzustellen.
So oder so wird die Renovierung im Komitee Real Madrids Wunsch nachkommen, sich zu verändern. So fordern die Blancos schon länger mehr Transparenz bei der Beförderung der Schiedsrichter, aber auch bei den Ansetzungen. Und auch LaLiga-Chef Javier Tebas hatte bereits geäußert: „Viele von uns befürworten eine radikale Änderung des Schiedsrichterwesens, eine Annäherung an das englische oder deutsche Modell, mit einer völlig anderen Organisation und viel mehr Transparenz bei allen strukturellen Entscheidungen im spanischen Schiedsrichterwesen.“ So wirklich unabhängig vom Verband dürfte das „neue“ CTA zwar nicht werden, aber bei den im Madridismo teils verhassten Figuren Medina Cantalejo und Gómez dürfte die Entlassungen schonmal für Zustimmung sorgen, auch wenn die Nachfolger womöglich „nur“ interne Lösungen mit berüchtigtem „Stallgeruch“ sein werden, statt unabhängige Nachfolger von extern.
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Wie wichtig Real Madrid selbst eine Reform des spanischen Schiedsrichterwesens ist und war, zeigt der Brandbrief aus dem Februar. Ein paar Ausschnitte daraus: „Ein Schiedsrichtersystem, dessen Glaubwürdigkeit völlig untergraben wurde, nicht nur durch die Anhäufung von Entscheidungen, die es unter Verdacht gestellt haben, sondern auch durch seine eigene Struktur, die so angelegt ist, dass sie ohne wirksame Kontrolle und außerhalb jeder Forderung nach Unparteilichkeit funktioniert. (…) Ein institutionalisierter Klientelismus, der die Schiedsgerichtsbarkeit zu einer unantastbaren Macht innerhalb des Verbands selbst macht und ihr Fortbestehen sichert, ohne dass selbst die größten Skandale ausreichen, um eine strukturelle Reform ihrer Funktionsweise wirklich voranzutreiben. (…) Die Realität sieht jedoch so aus, dass die Schiedsrichter- und Disziplinarstruktur weiter unverändert funktioniert und ein System aufrechterhält, das sich als von innen heraus korrupt erwiesen hat. (…) Um die Glaubwürdigkeit des spanischen Schiedsrichterwesens wiederherzustellen, bedarf es einer umfassenden Reform, die als wesentliches Element die Ablösung derjenigen Schiedsrichter vorsieht, deren Verbindungen zu verdächtigen Stadien die Legitimität des Systems gefährden und seine Intransparenz aufrechterhalten. (…) Das Schiedsrichterwesen muss in seiner Gesamtheit erneuert werden, von seiner Struktur bis hin zu den Personen, die es ausmachen. Und es müssen wirksame Kontrollmechanismen geschaffen werden, die verhindern, dass sich das Szenario, das den spanischen Fußball in diesen absoluten Verruf gebracht hat, jemals wiederholt.“
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