
Rund um den Brustring
·24 de abril de 2025
Rund um das Spiel gegen Heidenheim

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·24 de abril de 2025
Gelingt gegen Abstiegskandidat Heidenheim nach fünf Niederlagen im Neckarstadion endlich wieder ein Heimsieg? Einfach ist in dieser Saisonphase nichts.
Denn der VfB kämpft ja am heutigen Abend nicht nur gegen den 1. FC Heidenheim und dessen Überlebenswillen in der Bundesliga, sondern auch gegen die eigene überwiegend negative Bilanz der letzten Monate, die nur durch zwei Siege in der Liga und zwei im Pokal aufgehellt wird. Wenn es für die Brustringträger mal lief, dann gelang es ihnen auch, ihre individuelle Qualität auf den Platz zu bringen. Wenn das nicht klappte lag es meist daran, dass die Mannschaft dem Gegner in entscheidenden Phasen zu wenig Widerstand entgegenbrachte und dadurch entweder spät in Rückstand geriet oder einen solchen nicht mehr aufholen konnte. Auch vor dem Freitagsspiel besteht die Hoffnung, dass die Jungs ihre Lehren aus der wilden ersten Halbzeit in Köpenick gezogen haben und sich nicht wieder mit einfachsten Mitteln überrumpeln lassen. Der nominelle Qualitätsunterschied sollte dazu ausreichen.
Mittlerweile sind wir in der Phase der Saison angekommen, in der die Spieltage eine Drei vorne stehen haben und da kann bekanntlich alles passieren. Deswegen möchte ich auch nicht ausschließen, dass sich der VfB in den letzten vier Partien doch noch ein paar Plätze nach oben kämpft. Ich habe es auch schon anderer Stelle gesagt: Egal wie viele Plätze es sind, die Hauptsache ist mittlerweile, dass die Mannschaft am 24. Mai mit einem guten Gefühl ins Berliner Olympiastadion einläuft. Gegner Bielefeld eilt zwei Klassen drunter wöchentlich von Sieg zu Sieg und wird versuchen, den Klassenunterschied durch Momentum und Intensität auszugleichen. Und auch wenn das Pokalfinale das große Ziel am Horizont ist, geht es doch jetzt auch erstmal darum, die Bundesliga-Saison so gut wie möglich abzuschließen.
Justin Diehl und Josha Vagnoman kehren wohl nach dem Wochenende in den Kader zurück, Jamie Leweling ist wieder fit. Dafür hat sich Enzo Millot im Training eine Muskelverletzung zugezogen und fällt jetzt erst mal zwei Wochen aus. Und Nick Woltemade ist natürlich wieder spielberechtigt.
Das führt dazu, dass Sebastian Hoeneß wieder Veränderungen an der Startelf vornehmen muss. Die Viererkette würde ich allerdings im Hinblick auf das Saisonfinale unverändert lassen, auch wenn das bedeutet, dass Al-Dakhil trotz auskurierter Verletzung weiter auf der Bank bleibt. Undav würde ich nach dem guten Spiel gegen Union wieder in die Startelf packen, Woltemades Rückkehr ist für mich selbstverständlich. Die meisten Bauchschmerzen habe ich rechts offensiv, wo Leweling zwar wieder fit ist, aber aus einer Verletzung kommt und mich vorher auch nicht vollends überzeugte — gerade gegen zweikampfstarke Mannschaften. Fabian Rieder scheint auf das Ende seiner Leihe und damit seiner Zeit beim VfB zuzusteuern und spielt auch weiterhin bei Hoeneß kaum eine Rolle. Vielleicht nutzt ja Jacob Bruun Larsen noch einmal die Gelegenheit, sich für weiter Einsätze zu empfehlen.
Heidenheim erlebt das erwartet schwere zweite Jahr nach dem Aufstieg, was noch dadurch verstärkt wurde, dass sich die Mannschaft in der Conference League bis in die Zwischenrunde durchkämpfte. Aktuell stehen die Ostalbler auf dem Relegationsplatz und um viel mehr wird es bei acht Punkten Rückstand auf Platz 15 auch nicht mehr gehen. Dabei spüren sie den Atem des VfL Bochum und der KSV Holstein im Nacken. Heidenheim hat mit 60 die drittmeisten Gegentore kassiert und verlor die letzten drei Spiele gegen die Topteams aus München, Leverkusen und Frankfurt in Summe mit 0:8 Toren. Davor setzte man sich aber unter anderem gegen Wolfsburg, Kiel und Union Berlin durch, ist also durchaus in der Lage, Mannschaften im Tabellenmittelfeld gefährlich zu werden. Statistisch bewegt sich Heidenheim im Vergleich mit dem Rest der Liga überall im Mittelfeld, mal weiter oben bei den üblichen Tugenden einer Mannschaft im Abstiegskampf, mal weiter unten in den Disziplinen, in denen eher erfolgreiche Teams glänzen. Marvin Pieringer ist mit sieben Treffern bester Torschütze.
Es ist mal wieder Zeit für einen Heimsieg und Zeit, allen zu beweisen, dass das Pendel für den VfB gegen Ende der Saison doch noch nach oben ausschlagen kann. Mut macht der vielleicht knoten- und brustlösende Treffer von Undav in Berlin, wobei ich das bei Ermedin Demirovic nach dem Bochum-Spiel auch dachte. Sei es drum. Es sind noch vier Spiele in dieser Saison und jeder weiß, was auf dem Spiel steht.
Titelbild: © Christian Kaspar-Bartke/Getty Images