Schalke zum Aufstieg verpflichtet? Boss spricht Klartext | OneFootball

Nach der Herbstmeisterschaft in der 2. Bundesliga herrscht auf Schalke Euphorie, aber kein blinder Aktionismus. Vorstandsboss Matthias Tillmann erklärt, warum der Aufstieg sportlich reizvoll, wirtschaftlich jedoch keine Pflicht ist.

Der FC Schalke 04 überwintert an der Spitze der 2. Bundesliga – sportlich ein starkes Signal, wirtschaftlich aber kein Grund für neue Zwänge. Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann hat nun deutlich gemacht, dass der Traditionsverein trotz Tabellenführung keinen finanziellen Aufstiegsdruck verspürt.

„Unser wirtschaftliches Fundament ist stabil“, betonte Tillmann im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Zwar bleibe die Rückkehr in die Bundesliga ein klares Ziel, doch sei sie aus wirtschaftlicher Sicht keine Pflicht.

Tillmann verwies dabei auf klare finanzielle Leitplanken: „Durch die Eigenkapitalregel der DFL sind wir verpflichtet, jedes Jahr Gewinne zu erwirtschaften. Das schaffen wir auch in der zweiten Liga.“ Daraus leitete der 42-Jährige eine ungewöhnlich nüchterne Perspektive ab: „Wir könnten also, was das angeht, auch noch zehn Jahre in der zweiten Liga spielen – selbstverständlich bleibt die dauerhafte Rückkehr in die Bundesliga das mittelfristige Ziel.“

Dennoch ist dem Schalke-Boss bewusst, dass Zeit ein entscheidender Faktor ist. „Mit jedem Jahr zweite Liga wird es schwieriger, ein Budget zur Verfügung zu stellen, mit dem man große Chancen hat, um den Aufstieg zu spielen“, erklärte Tillmann.

Tillmann hebt Schalke-Trainer Muslic hervor

Großen Anteil am Aufschwung hat Cheftrainer Miron Muslic, der das Team innerhalb weniger Monate von einem Abstiegskandidaten zu einem Spitzenteam geformt hat. Tillmann fand deutliche Worte zur Bedeutung des Coaches: „Der Trainer ist für mich die wichtigste Person im Verein, weil er einfach den größten Hebel hat.“

Besonders beeindruckt zeigt sich der Vorstandsvorsitzende von der Arbeitsweise des 43-Jährigen. „Er hat eine absolute Klarheit. Er weiß genau, was er will. Und er hat Mut. Er redet nicht nur, sondern er macht“, sagte Tillmann und hob damit die Entschlossenheit des Trainers hervor.

Entscheidend für den aktuellen Erfolg sei jedoch nicht nur die Trainerfrage, sondern ein grundlegend verändertes Vereinsklima. „Ein Trainer kann aber mit seinem Team nur bestmöglich arbeiten, wenn alle im Verein in die gleiche Richtung denken“, so Tillmann. In der Vergangenheit hätten unterschiedliche Auffassungen zwischen Scouting, Analyse und Trainerteam den Klub ausgebremst. „Das ist jetzt anders“, stellte er klar.