REAL TOTAL
·2 de diciembre de 2024
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Auch offensiv wusste Asencio schon zu glänzen, hat so bei seinem Debüt Bellingham ein Tor traumhaft vorbereitet – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images
Und plötzlich ist Real Madrid wieder voll im Rennen: Vor gut einem Monat, als man mit 0:4 im Clásico gedemütigt wurde, schien das Thema Meisterschaft – zumindest für den Moment – ganz weit weg. Vier Spieltage später beträgt der Abstand auf den Rivalen aus Barcelona auf einmal nur noch einen Punkt – und das mit noch einem Nachholspiel in der Hinterhand. Also alles wieder heile Welt bei den Königlichen? Davon ist man aufgrund der weiterhin prekären Situation in der Champions League (erst zwei Siege aus fünf Spielen) doch noch ein gutes Stück entfernt, und auch bei der Personalie Kylian Mbappé ist nach dessen schwachen Auftritt in Liverpool weiterhin Druck auf dem Kessel.
Eine andere Thematik ist dafür in den letzten Wochen fast ein wenig in Vergessenheit geraten: Nämlich die enormen Personalprobleme in der Defensive und die Tatsache, dass nach den Ausfällen von David Alaba (Reha nach Kreuzbandriss), Éder Militão (erneute Kreuzbandruptur) und Aurélien Tchouaméni (Verstauchung im Sprunggelenk), der bei Personalnot immer mal wieder in der Innenverteidigung einsprang, mit Antonio Rüdiger und dem mittlerweile komplett in Ungnade gefallenen Jesús Vallejo lediglich zwei nominelle Innenverteidiger zur Verfügung stehen. Der Grund dafür: Castilla-Verteidiger Raúl Asencio. Seit seiner Einwechslung gegen CA Osasuna (4:0) am 13. Spieltag stand der 21-jährige Canterano jede Minute auf dem Feld und wusste durch die Bank zu überzeugen. Auf das Debüt gegen die Basken inklusive Assist folgten zwei unaufgeregte und abgeklärte Auftritte gegen Leganés (3:0) und Liverpool (0:2), gegen Getafe zählte der Spanier sogar zu den besten Spielern auf dem Feld (REAL TOTAL-Note 1,5).
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Dies ist insofern bemerkenswert, als dass Carlo Ancelotti nicht unbedingt bekannt dafür ist, Spielern aus der Castilla unheimlich viele Chancen einzuräumen. Im Falle von Asencio blieb dem Italiener aufgrund des personellen Engpasses zwar mehr oder weniger keine andere Wahl, dennoch ist die Art und Weise des Auftretens des langjährigen Canteranos durchaus beeindruckend. Der ehemalige U19-Nationalspieler Spaniens strahlt eine enorme Ruhe aus, wirkt jederzeit hellwach, kommuniziert unheimlich viel, verteidigt insbesondere in und um den Strafraum sehr konsequent und leistet sich im Ballbesitz kaum Fehler. So können sich die bisherigen Statistiken aus seinen vier Pflichtspielen durchaus sehen lassen: So kommt Asencio im Schnitt auf fünf geklärte Bälle, 0,5 abgefangene Bälle sowie 1,5 Tacklings pro Partie. Die Passquote mit 93,5 Prozent liest sich ebenfalls herausragend. Bemerkenswert: Reals Newcomer wurde bisher lediglich einmal ausgedribbelt und leistet sich im Schnitt gerade einmal 0,5 Ballverluste.
Zahlen, die sich wie von einem Veteranen lesen und zwangsläufig auch derartige Vergleiche nach sich ziehen. Aufgrund seiner langjährigen „la Fábrica“-Vergangenheit werden bereits die Rufe nach dem „neuen Nacho“ laut. Unter den Fans nährt sich die Hoffnung, dass man zumindest einen überaus verlässlichen Back-Up aus den eigenen Reihen gefunden hat, den man jederzeit reinwerfen kann und der perspektivisch die Lücke des letztjährigen Kapitäns zumindest sportlich schließen könnte.
Manch einer vermag aufgrund dessen Kompromisslosigkeit – dazu das hitzige und keineswegs ängstliche Gerangel mit Darwin Núñez –, Präsenz und Kommunikationsfreude hier (Antonio Rüdiger: „Hinten herrscht zwischen Raúl und Thibaut viel Kommunikation, was sehr wichtig ist.“) und da sogar schon Parallelen zum jungen Sergio Ramos erkennen. Hochtrabende Vergleiche, die für den Moment natürlich noch ein wenig überzogen daherkommen, aber durchaus zeigen, welch vielversprechende Ansätze der Mann aus dem eigenen Nachwuchs bisher an den Tag legte.
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Und Asencio selbst? An dem scheint das ganze Drumherum bislang mehr oder weniger abzuprallen. Egal ob bei seinem Debüt oder zuletzt in Anfield, der Spanier wirkt stets wie die Ruhe selbst und verzückt durch seine Souveränität und Abgezocktheit. Zwei Attribute, die auch den sonst eher risikoaversen Ancelotti letztendlich überzeugen konnten. „Er hat mich insofern überrascht, als dass er sehr reif ist. Ich sehe keine Angst oder Bedenken bei ihm. Er ist ein Spieler, der mit Werten spielt und immer gut steht. Die Jugend hat bei ihm einen guten Job gemacht“, lobte der 65-Jährige bereits nach dem Leganés-Spiel.
Nach nun weiteren guten Auftritten gegen Liverpool und jetzt Getafe lässt sich zudem sagen: Der Canterano hat sich vorerst einmal festgespielt und Ancelotti ist definitiv um eine vollwertige Option in der Defensive reicher. Und Aurelién Tchouaméni wird sich zukünftig vermutlich wieder öfters im Mittelfeld als in der Innenverteidigung wiederfinden.
Mehr zu Asencio
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Viel Lob gab’s auch in der 3. Halbzeit ab 6:47 Minuten:
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