So lief ter Stegens Comeback: Die Barça-Noten zum Pokal-Auftakt | OneFootball

Durch zwei späte Treffer von Andreas Christensen und Marcus Rashford setzte sich der FC Barcelona im Copa-del-Rey-Duell beim Drittligisten CD Guadalajara mit 2:0 durch und steht im Achtelfinale. Marc-André ter Stegen durfte dabei seit Langem mal wieder von Beginn an ran und zeichnete sich in einer Schlüsselszene mit einer starken Parade aus. Die Noten.

CD Guadalajara 0:2 FC Barcelona: Die Noten

Marc-André ter Stegen

Barças ehemaliger Stammkeeper stand nach seiner Verletzung erstmals wieder in einem Pflichtspiel im Tor und erlebte dank Barças Dominanz (83 % Ballbesitz) einen größtenteils ruhigen Abend. Der Routinier wurde nur selten gefordert – und wenn, dann war er sofort zur Stelle: Beim Stand von 1:0 verhinderte ter Stegen mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich der Gastgeber. Am Ende steht ein souveräner Auftritt mit drei gehaltenen Schüssen und einer weißen Weste. Das Fußballspielen hat ter Stegen ebenfalls nicht verlernt, denn er spielte jeden seiner langen Bälle (4) und Pässe (30) erfolgreich zu einem Mitspieler. Das Pokalspiel gegen Guadalajara war ter Stegens erster Blaugrana-Einsatz seit knapp sieben Monaten. Durch den Einsatz in der Copa del Rey kommt der Kapitän auf sieben Pflichtspiele in den vergangenen 15 Monate, wobei vier davon für Deutschland waren. Barçawelt-Punkte: 7

Marc Casadó (bis 75.)

Musste ungewohnterweise als Rechtsverteidiger beginnen und hatte sichtbar Mühe, auf dieser Position offensiv Akzente zu setzen. Casadó hielt defensiv zunächst solide dagegen, tauchte im Spiel nach vorn aber kaum auf. Folgerichtig wurde Casadó eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt. Barçawelt-Punkte: 5

Eric García

Startete neben Christensen in der Innenverteidigung und rückte nach der Pause auf die rechte Abwehrseite. Eric García agierte unauffällig, aber zuverlässig – genau das, was in so einem Pokalspiel nötig ist. García zeigte saubere Spieleröffnungen und wusste auch als Rechtsverteidiger zu überzeugen. Unter dem Strich stand eine solide Vorstellung ohne nennenswerte Fehler. Barçawelt-Punkte: 7

Andreas Christensen (bis 86.)

Zunächst hielt Christensen hinten die Defensive zusammen und klärte mehrmals aufmerksam. In der 76. Minute brach Christensen schließlich den Bann: Nach einer präzisen Flanke von de Jong wuchtete er den Ball per Kopf ins Netz, wobei ein Gegenspieler noch unhaltbar abfälschte. Dank seines wichtigen Treffers und tadellosen Abwehrspiels war Christensen der Garant des Weiterkommens – vor allem, da er mit 99 Pässen die meisten der Partie spielte. In den Schlussminuten machte er Platz für Martín. Barçawelt-Punkte: 8, Man of the Match

Jofre Torrents (bis 63.)

Der 18-jährige Linksverteidiger feierte einen gelungenen Startelf-Einsatz. Torrents spielte eine starke erste Halbzeit und harmonierte auf dem linken Flügel prächtig mit Fermín López. Mehrfach schaltete er sich ins Offensivspiel ein und bereitete mit klugen Pässen und Läufen einige gefährliche Aktionen über die linke Seite vor. Defensiv ließ Torrents ebenfalls wenig anbrennen und brachte jeden einzelnen seiner 58 Pässe an den Mann. Nach 63 Minuten war für ihn Schluss. Barçawelt-Punkte: 6

Frenkie de Jong

Der Niederländer übernahm im Mittelfeld die Verantwortung und rückte phasenweise weiter auf als üblich, um die Lücke von Pedri zu schließen. De Jongs Bemühungen zahlten sich aus: In der 76. Minute schlug er eine mustergültige Flanke an den langen Pfosten, die zum 1:0 führte. Auch darüber hinaus war Frenkie der Taktgeber im Spiel der Katalanen, gewann viele Bälle zurück und trieb das Tempo an. Er kreierte die meisten Chancen des Spiels (4). Barçawelt-Punkte: 8

Marc Bernal (bis 46.)

Im ersten Pflichtspieleinsatz von Beginn an merkte man dem 19-Jährigen die Nervosität an. In der 30. Minute kassierte er nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte, was ihn in den Zweikämpfen hemmen dürfte. Da Barça trotz überwältigendem Ballbesitz im ersten Durchgang kaum Durchschlagskraft entwickelte, blieb Bernal zur Pause in der Kabine. Barçawelt-Punkte: 5

Roony Bardghji (bis 75.)

Der Rechtsaußen konnte sich in Guadalajara nur selten gefährlich in Szene setzen. Bardghji arbeitete defensiv mit und zeigte ein paar Ansätze am Ball, blieb insgesamt aber blass – wenn auch mit einer überragenden Passgenauigkeit von 93 Prozent. Folgerichtig wurde Bardghji in der 75. Minute ausgewechselt, als Barça auf der Suche nach dem Siegtreffer offensiv nachlegte. Barçawelt-Punkte: 5

Lamine Yamal

Yamal suchte als Zehner nach Lücken in der dichten Abwehr der Gastgeber. Öfter als einmal deckten ihn zwei bis drei Gegenspieler gleichzeitig. In der zweiten Halbzeit durfte Yamal dann wieder über rechts außen wirbeln – mit Wirkung. Zwar blieb der Youngster im Abschluss glücklos, doch in der 90. Minute bewies er seine Klasse als Vorbereiter: Mit einem perfekt getimten Steckpass schickte Yamal Rashford auf die Reise, der zum 2:0 vollendete. Barçawelt-Punkte: 7

Fermín López

Begann auf dem linken Flügel und war in der ersten Hälfte Barças aktivster Offensivspieler. In der 42. Minute hatte Fermín Pech, als sein wuchtiger Distanzschuss knapp über die Latte strich. Über links sorgte er immer wieder für Gefahr und zeigte sich enorm einsatzfreudig. Insgesamt ein engagierter Auftritt des jungen Offensivspielers, dem lediglich ein Scorerpunkt fehlte. Barçawelt-Punkte: 6

Marcus Rashford

Musste erstmals seit Langem wieder als Mittelstürmer ran, tat sich in dieser Rolle zunächst aber schwer. Rashford ließ sich oft fallen, um sich Bälle zu holen, und verlor dabei einige vielversprechende Bälle leichtfertig. Vergab eine Top-Chance kurz nach der Halbzeit (48.) und scheiterte auch wenig später am Keeper (52.). In der Schlussminute machte es Rashford dann besser: Er startete nach Yamals Traumpass alleine durch und verwandelte eiskalt zum 2:0-Endstand. Sein Tempo und Durchsetzungsvermögen stellten die müde werdende Abwehr Guadalajaras letztlich vor unlösbare Probleme. Barçawelt-Punkte: 6

Einwechselspieler

Pau Cubarsí (ab 46.)

Übernahm zur zweiten Halbzeit für Bernal und rückte in die Innenverteidigung, wodurch García nach rechts wechseln konnte. Cubarsí fügte sich nahtlos ein und strahlte die gewohnte Ruhe am Ball aus. Mit seinem soliden Auftritt trug er dazu bei, dass Barça in der kritischen Phase nach der Pause stabil stand und kein Gegentor zuließ. Barçawelt-Punkte: 6

Alejandro Balde (ab 63.)

Kam für Torrents und belebte die linke Seite mit seiner Schnelligkeit. Balde schaltete sich sofort ins Offensivspiel ein und sorgte für frischen Schwung auf dem Flügel. Defensiv hatte er kaum brenzlige Situationen zu meistern, da Guadalajara in der Schlussphase vor allem mit Verteidigen beschäftigt war. Einen direkten Einfluss auf die späten Tore hatte Balde zwar nicht, doch seine Vorstöße halfen, den Druck aufrechtzuerhalten. Barçawelt-Punkte: 6

Jules Koundé (ab 75.)

Wurde in der Schlussviertelstunde für Casadó eingewechselt, um die Defensive abzusichern. Koundé zeigte sofort seine Routine, gewann wichtige Zweikämpfe und organisierte die Hintermannschaft in der heißen Schlussphase. Koundés Präsenz stellte sicher, dass hinten nichts mehr anbrannte. Barçawelt-Punkte: 6

Pedri (ab 75.)

Der eingewechselte Mittelfeld-Motor brachte in den letzten 15 Minuten noch einmal Struktur und Ruhe ins Barça-Spiel. Pedri zeigte seine Pressingresistenz, ließ sich nicht vom hektischen Pokalfight anstecken und hielt den Ball clever in den eigenen Reihen. Zwar setzte er keine offensiven Glanzlichter mehr, aber durch seine Ballsicherheit und Übersicht half er mit, den knappen Vorsprung souverän über die Zeit zu bringen. Barçawelt-Punkte: 6

Gerard Martín (ab 86.)

Kam in der Schlussphase für Christensen und sollte helfen, den Sieg über die Zeit zu bringen. Aufgrund der kurzen Einsatzzeit konnte sich Martín jedoch nicht mehr groß auszeichnen. Barçawelt-Punkte: Keine Bewertung

Trainer

Hansi Flick

Barcelonas Trainer rotierte kräftig und schenkte einigen Talenten und Reservisten das Vertrauen. Die neu formierte Elf tat sich lange Zeit schwer, gegen tief stehende Gastgeber Chancen herauszuspielen, wirkte insbesondere vor der Pause ideenlos. Flick reagierte in der Halbzeitpause mit einem personellen und taktischen Umbau. In der Folge agierte Barça zielstrebiger, auch weil der Coach mit Pedri und Koundé später weitere Leistungsträger einwechselte. Dass schließlich zwei seiner Schützlinge aus der Startelf die Tore erzielten, dürfte Flick freuen. Unterm Strich kann er mit dem Ergebnis zufrieden sein, auch wenn die Vorstellung gegen den Drittligisten kein Ruhmesblatt war. Barçawelt-Punkte: 6

Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse 9 Punkte: sehr gute Leistung 8 Punkte: gute Leistung 7 Punkte: ansprechende Leistung 6 Punkte: durchschnittliche Leistung 5 Punkte: akzeptable Leistung 4 Punkte: unbefriedigende Leistung 3 Punkte: schwache Leistung 2 Punkte: ungenügende Leistung 1 Punkt: Totalausfall M.O.T.M: Man of the Match