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·26 de agosto de 2025
Spektakel in Braunschweig! Titelverteidiger Stuttgart schlägt die Eintracht erst im Elfmeterschießen

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·26 de agosto de 2025
Im vorletzten Erstrundenspiel des DFB-Pokals war der VfB Stuttgart zu Gast bei Eintracht Braunschweig. In einem ansehnlichen und ausgeglichenen Spiel ging es nach sechs Toren in die Verlängerung. Doch auch diese brachte keine Entscheidung, sodass sich der Titelverteidiger aus Stuttgart am Ende erst mit 7:8 im Elfmeterschießen durchsetzten konnte.
Nach zwei Pflichtspielniederlagen zum Auftakt im Supercup und der Bundesliga, trat der VfB mit dem Ziel an, seinem Favoritenstatus in Braunschweig gerecht zu werden. Die Eintracht hingegen startete mit zwei Siegen aus drei Spielen gut in die Zweitligasaison. Beide Trainer setzten weitestgehend auf ihre stärkste Elf, einzig Nick Woltemade nahm beim VfB zunächst etwas überraschend auf der Bank Platz.
Vom Anpfiff weg gelang es Braunschweig zunächst das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Zunächst verpasste Undav für den Titelverteidiger eine Flanke am langen Pfosten nur knapp, dann erzwang Yardimci mit starkem Pressing gegen Alexander Nübel einen Eckball. Nur kurze Zeit später gab es den frühen Paukenschlag: Braunschweigs Kapitän Sven Köhler zog aus großer Distanz einfach mal ab. Seinen wuchtigen Schuss ließ Nübel durch die Hände rutschen, 1:0 für den Außenseiter!
Doch Stuttgart zeigte sich nicht lange geschockt. Mit der ersten guten VfB-Chance fiel in der 12. Minute der Ausgleich. Maximilian Mittelstädt durfte von links unbedrängt flanken, in der Mitte köpfte Ermedin Demirovic den Ball, von Breunig noch abgefälscht, zum 1:1 ins Tor. Auch die nächste gefährliche Stuttgarter Aktion gab es nach einer Flanke von links. In der zweiten Phase nach einem Eckball kam Ramon Hendricks zum Kopfball, setzte diesen aber knapp neben den linken Pfosten. Im Anschluss hatte der Favorit zwar mehr Ballbesitz, die Braunschweiger standen defensiv aber gut und zeigten sich offensiv immer wieder in der gegnerischen Hälfte.
Es dauerte bis Minute 36 bis zur nächsten guten Chance. Wieder war eine Flanke von links der Ausgangspunkt, Lorenz Assignon zog mit links vom Elfmeterpunkt ab, zielte aber genau auf Hoffmann. Auf der Gegenseite zeigte sich auch die Eintracht nochmal. Nach einem Steckpass von Johan Gomez traf Erencan Yardimci aus guter Position aber nur das Außennetz. Braunschweig-Keeper Hoffmann wiederum parierte einen Kopfball von Demirovic nach einer Ecke sicher. Die letzte Chance vor dem Pausenpfiff hatte Köhler mit einem weiteren Distanzschuss, diesmal war Nübel aber zur Stelle. So ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Halbzeit.
(Foto: Getty Images)
Ein ähnliches Bild gab es zunächst in Durchgang zwei, der VfB suchte die Lücke, Braunschweig lauerte auf ihre Chance. In Minute 54 gab es eine solche: Yardimci kam über Umwege im Stuttgarter Sechzehner an den Ball. Bei seinem Abschluss traf er das Leder aber nicht richtig, sodass der Ball aus vielversprechender Position am Tor vorbeikullerte. Ziemlich aus dem Nichts schlug Stuttgart zu. Und wie sollte es anders sein, es ging über links. Angelo Stiller setzte sich mit etwas Glück durch, seine flache Hereingabe musste Demirovic dann nur noch zum 1:2 über die Linie drücken.
Nach dem Stuttgarter Führungstreffer schien der Favorit das Spiel eigentlich unter Kontrolle zu haben, während die Gastgeber sich zunehmend schwer taten offensiv in Erscheinung zu treten. Trainer Heiner Backhaus reagierte und wechselte mehrfach offensiv, auch beim VfB kam nach 71 Minuten unter anderem Woltemade für den blassen Undav ins Spiel. In der 78. Minute kam die Eintracht dann mal wieder ernsthaft vors Stuttgarter Tor, und wie! Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld rutschte bis an den zweiten Pfosten zu Fabio Di Michele Sanchez durch. Der linke Flügelverteidiger schweißte den Ball aus spitzem Winkel mit Urgewalt im kurzen Eck zum 2:2 unter die Latte, Nübel blieb regungslos.
Eine Reaktion des VfB gab es zunächst nicht. Braunschweig blieb am Drücker und wurde belohnt. Erneut landete der Ball auf der linken Seite. Di Michele Sanchez kam komplett unbedrängt zum Abschluss und wieder zappelte der Ball im Netz, diesmal schlug es im langen Eck ein. Innerhalb weniger Minuten hatte der Zweitligist die Partie gegen den Titelverteidiger mit zwei wunderschönen Treffern gedreht. Diesmal gab es aber eine Reaktion des VfB. Erneut ging es über links, Leweling und Mittelstädt versuchten es mit Flanken, am Ende gelangte der Ball irgendwie zu Woltemade. Der Joker brachte den Ball nach Problemen bei der Annahme kompromisslos im Braunschweiger Tor unter; 3:3.
(Foto: Getty Images)
Erneut war das Momentum gewechselt, plötzlich drängte Stuttgart auf die Entscheidung, um die Verlängerung noch zu verhindern. Und eine große Chance zum Sieg gab es noch, Woltemade setzte sich auf links durch und gab auf Demirovic, der den Ball aus wenigen Metern aber am Tor vorbeischoss. Dementsprechend ging es in die Verlängerung.
Schon zwei Minuten nach Beginn der Verlängerung holte der VfB das Versäumnis jedoch nach. Tiago Tomas setzte sich stark auf rechts durch, seine scharfe Hereingabe landete nach einer missglückten Klärungsaktion von Sanoussy Ba zum 3:4 im Braunschweiger Tor. Doch die Eintracht steckte nicht auf. Eine weite Freistoßflanke köpfte Lukas Frenkert gefährlich aufs Tor, der Ball sprang von der Latte jedoch knapp vor die Linie. In der 105. Minute gelang Braunschweig der erneute Ausgleich. Nach einer schönen Kombination drehte sich der eingewechselte Christian Conteh im Strafraum stark um Finn Jeltsch herum und traf mit links zum 4:4.
Nur kurze Zeit später hatte Conteh die Riesenchance zum 5:4 auf dem Fuß, Nübel rettete aber im eins-gegen-eins stark mit dem Fuß. Auch die anschließende Ecke brachte Gefahr, mit vereinten Kräften blockten die Stuttgarter aber die Versuche von Bell Bell und zweimal Gomez.
Im zweiten Durchgang der Verlängerung setzte Woltemade nach einer Ecke die erste Duftmarke, sein Kopfball ging aber über das Tor. Auch den Schuss des deutschen Nationalspielers wenige Minuten später konnte Hoffmann abwehren. Jetzt drängte der VfB vehement auf den Führungstreffer, während Braunschweig den Anschein erweckte sich irgendwie ins Elfmeterschießen retten zu wollen. Es gelang jedoch keinem sich noch eine echte Chance herauszuspielen, sodass die Entscheidung vom Punkt gefällt werden musste.
Auch das Elfmeterschießen bot reichlich Spektakel, zunächst hielt Nübel zweimal und Stuttgart schien auf der Siegerstraße, bevor Chema an Hoffmann scheiterte und Dan-Axel Zagadou verschoß. Im Anschluss gaben sich beide Teams lange keine Blöße vom Punkt, sodass es auch im Elfmeterschießen in die Verlängerung ging. Nach vielen sicher verwandelten Elfmetern hielt Nübel den halbhohen Versuch von Frenkert. Den entscheidenden Versuch verwandelte dann Assignon und schoss den VfB Stuttgart mit großer Mühe in die nächste Runde.
Eintracht Braunschweig – VfB Stuttgart 7:8 n.E. (4:4, 3:3, 1:1)
Eintracht Braunschweig: Hoffmann – Frenkert, Ehlers, Breunig (63. Conteh) – Aydin, Köhler (90. Polter), Marie, Di Michele Sanchez (95. Bell Bell) – Gomez, Heußer (73. Ba) – Yardimci (63. Szabo)
VfB Stuttgart: Nübel – Assignon, Jeltsch (115. Zagadou), Hendriks, Mittelstädt – Karazor, Stiller (96. Chema) – Tiago Tomas (96. Vagnoman), Undav (71. Woltemade), Führich (71. Leweling) – Demirovic
Schiedsrichter: Florian Exner
Tore: 1:0 Köhler (8. Minute), 1:1 Demirovic (12.), 1:2 Demirovic (60.), 2:2 Di Michele Sanchez (77.), 3:2 Di Michele Sanchez (85.), 3:3 Woltemade (89.), 3:4 Ba (ET, 92.), 4:4 Conteh (105.)
Elfmeterschießen: 1:0 Szabo verwandelt, 1:1 Woltemade verwandelt, 1:1 Nübel hält gegen Gomez, 1:2 Mittelstädt verwandelt, 1:2 Nübel hält gegen Marie, 1:2 Hoffmann hält gegen Chema, 2:2 Aydin verwandelt, 2:2 Zagadou verschießt, 3:2 Polter verwandelt, 3:3 Leweling verwandelt, 4:3 Bell Bell verwandelt, 4:4 Demirovic verwandelt, 5:4 Ba verwandelt, 5:5 Hendricks verwandelt, 6:5 Ehlers verwandelt, 6:6 Vagnoman verwandelt, 7:6 Conteh verwandelt, 7:7 Karazor verwandelt, 7:7 Nübel hält gegen Frenkert, 7:8 Assignon verwandelt
Besondere Vorkommnisse: –