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·26 de julio de 2025
Ter Stegen fällt aus: Feiert Manuel Neuer sein Comeback im DFB-Team?

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·26 de julio de 2025
Es hätte alles so klar sein können. Marc-André ter Stegen, endlich unumstrittene Nummer 1, hatte sich mit starken Leistungen in der Nations League eindrucksvoll zurückgemeldet und durfte nach Jahren im Schatten von Manuel Neuer erstmals als klar gesetzter Stammkeeper auf ein großes Turnier hoffen. Doch nun ist alles anders.
Die Rückenprobleme, die ter Stegen seit Monaten plagen, machen eine Operation notwendig. Drei Monate Zwangspause, mitten in der Saisonvorbereitung – und das in einem Jahr, in dem jeder Einsatz zählt. Die Rehabilitation wird Zeit brauchen, und damit wächst nicht nur das Fragezeichen hinter ter Stegens Fitness, sondern auch hinter seiner Form und Spielpraxis bei seinem Klub. Denn beim FC Barcelona ist er sportlich angeschlagen – die Kapitänsbinde verloren, die Klubführung unzufrieden, Gerüchte über einen Abschied machten die Runde.
Die Konsequenz: Bundestrainer Julian Nagelsmann steht erneut vor einer Grundsatzentscheidung. Und sie heißt: Manuel Neuer – ja oder nein?
Auch Sky-Experte Lothar Matthäus findet: „Grundsätzlich muss sich Julian Nagelsmann auf jeden Fall Gedanken machen – denn Marc-André ter Stegen muss nicht nur erneut operiert werden, sondern wird es auch danach schwer haben, Spielpraxis zu bekommen.“
Die Diskussion um die deutsche Nummer 1 ist spätestens seit dem Rückschlag für ter Stegen wieder voll entbrannt. Und sie wird nicht verstummen – erst recht nicht, wenn Manuel Neuer beim FC Bayern weiter so auftritt wie zuletzt bei der Klub-WM, wo er mit Glanzparaden, Spielintelligenz und unerschütterlicher Ruhe glänzte.
Für Matthäus sind zwar „Oliver Baumann, Alexander Nübel und Bernd Leno gute Alternativen“ für ter Stegen, doch sollte der Bundetrainer feststellen, dass er den genannten Kandidaten „nicht hundertprozentig vertrauen kann, kann man sich natürlich mit Manuel Neuer beschäftigen.“ Der gleichen Meinung ist auch Dietmar Hamann, der findet, man müsse man sich „die Option Neuer natürlich offenhalten.“
Nagelsmann gilt als Neuer-Befürworter. Schon bei der Heim-EM 2024 hatte er dem Münchner Torwart das Vertrauen geschenkt – auch wenn ter Stegen zuvor die stabilere Saison gespielt hatte. Doch das Verhältnis zwischen Trainer und Torwart ist speziell. Neuer war für Nagelsmann stets ein verlängerter Arm auf dem Platz, ein Anführer, ein Fixpunkt. Dass der Bundestrainer nun wieder bei ihm vorfühlt, scheint mehr als wahrscheinlich.
Doch auch bei Neuer bleibt ein Restrisiko. Der Weltmeister von 2014 wird im WM-Jahr 40. In den vergangenen Jahren warfen ihn immer wieder kleinere und größere Verletzungen zurück. Ob der Körper dauerhaft mitspielt, bleibt ungewiss – ganz egal, wie viele Bälle er auch pariert.
Doch wie Matthäus erklärt, muss Neuer „auch selbst wollen und entscheiden, ob er sich neben den vielen Spielen mit Bayern München noch einmal dieser zusätzlichen Belastung stellen will. Manuel müsste also bereit sein. Zuletzt hat er gut gehalten, war jedoch immer wieder von Verletzungen geplagt.“
Hamann meint sogar, dass eine Rückkehr Neuers ins DFB-Tor keine gute Idee wäre: „Er hat im vergangenen Jahr einige Spiele verpasst. Ihn jetzt ins DFB-Tor zu stellen, halte ich nicht für richtig. Julian Nagelsmann sollte die Länderspielpausen im Herbst nutzen, um eine Nummer eins zu finden – und dabei weiterhin auf Oliver Baumann und Alexander Nübel setzen.“
Rein sportlich ist Neuer nach wie vor die Benchmark. Kein deutscher Keeper erreicht seine Klasse, wenn er fit ist. Auch Alexander Nübel oder Oliver Baumann, die als Stellvertreter infrage kämen, können das Vakuum nicht vollständig schließen – zu groß ist die Lücke auf Weltklasse-Niveau. Gerade Baumann überzeugte zuletzt im DFB-Dress, dennoch: In der öffentlichen Debatte wird sich alles wieder auf zwei Namen fokussieren.
Ter Stegen oder Neuer? Verletzung gegen Erfahrung, Barcelona gegen Bayern, 33 gegen 40 Jahre. Nagelsmann muss in den kommenden Monaten Antworten finden. Und vor allem: Beobachten. Denn mit Blick auf das WM-Eröffnungsspiel im Juni 2026 in Mexiko-Stadt beginnt die T-Frage genau jetzt – nicht erst im Frühjahr.
Die große Ironie: Während sich ganz Fußball-Deutschland längst auf ter Stegen als Nummer 1 eingestellt hatte, steht am Ende vielleicht doch wieder derselbe Mann im Tor, der 2014 in Rio das letzte Mal eine WM für Deutschland gewann. Der Name: Manuel Neuer.