Tollhaus Betze: Schneechaos, Brandon Borrello & 7 irre Tore | OneFootball

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·3 de marzo de 2025

Tollhaus Betze: Schneechaos, Brandon Borrello & 7 irre Tore

Imagen del artículo:Tollhaus Betze: Schneechaos, Brandon Borrello & 7 irre Tore

Es war ein Freitagabend, als sich auf dem Betzenberg mit dem 1. FC Kaiserslautern und Union Berlin zwei Mannschaften mit völlig unterschiedlichen Gemütslagen gegenüberstanden. Der viermalige Meister aus der Pfalz erwartete am 25. Spieltag der 2. Bundesliga-Saison 2017/18 mit dem Hauptstadtclub eine echte Herausforderung. Immerhin hatten die Eisernen mit 34 Punkten aus 25 Spielen noch Chancen im Kampf um die Aufstiegsplätze, während die Lautrer nach einer wahren Seuchensaison mit nur 24 Zählern und fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz in einer denkbar schlechten Situation waren. Auf dem Papier sah alles nach einer klaren Angelegenheit aus. Doch dann kam alles anders.

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Bei frostigen Temperaturen sollten die Fans der Roten Teufel schnell auf Betriebstemperatur kommen. Denn auf dem Platz sollte sich ein wahres Spektakel abspielen. Sieben Tore, darunter ein Traumtor von Brandon Borrello, das den Titel Tor des Monats verdient hätte, drei verspielte Führungen, ein Eigentor und ein eiskalter Elfmeter sorgten für ein spektakuläres und nervenaufreibendes Duell, das der FCK mit 4:3 für sich entschied.

Der unaufhaltsame Borrello

Schon vor dem Anpfiff musste Union Berlin den ersten Rückschlag hinnehmen. Top-Torjäger und Schlüsselspieler Sebastian Polter, der im Hinspiel gegen den FCK drei Treffer erzielt hatte, verletzte sich beim Aufwärmen auf dem schneebedeckten Rasen des Fritz-Walter-Stadions und konnte nicht wie geplant in der Startelf von Union-Trainer André Hofschneider stehen. Wenige Augenblicke später mussten die Berliner dann bereits den nächsten Rückschlag hinnehmen. Es läuft die sechste Spielminute: Innenverteidiger Stipe Vucur schlägt einen Ball weit nach vorne, Stürmer Sebastian Andersson lässt den Ball mit der Brust in den Lauf seines Mitspielers Brandon Borrello abtropfen, der den Ball annimmt, einmal aufspringen lässt und ihn dann sehenswert aus rund 30 Metern volley an die Unterkante der Latte knallt, bevor der Ball hinter der Linie im Tor von Daniel Mesenhöler landet. Ein schier unglaublicher Treffer des Australiers.

Genau eine halbe Stunde später folgte der erste Rückschlag für die Männer in Rot. Sebastian Andersson köpfte den Ball nach einem Freistoß mustergültig ins Tor - dumm nur, dass es das Tor von FCK-Keeper Marius Müller war, der aus kurzer Distanz chancenlos war. Ausgerechnet Andersson, mag sich heute der eine oder andere denken, schließlich verließ der Schwede den FCK nach dem Abstieg in die 3. Liga und wechselte zum 1. FC Union Berlin, wo er in insgesamt 74 Pflichtspielen 26 Tore erzielte und 10 weitere vorbereitete.

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Cold as Ice: Moritz bleibt cool

Der verdiente Ausgleich der Berliner sollte jedoch nicht lange Bestand haben, denn nur fünf Minuten später stand der Torjäger der Lautrer erneut im Mittelpunkt. Nach einer mustergültigen Flanke des an diesem Abend nicht zu stoppenden Borrello stand Andersson im gegnerischen Strafraum völlig frei und köpfte zur erneuten Führung für den Tabellenletzten ein. Sein Treffer zum 2:1 sollte zugleich der letzte Höhepunkt einer ereignisreichen ersten Hälfte sein, der eine mindestens ebenso spektakuläre zweite Halbzeit folgen sollte.

Mit viel Wut im Bauch kam der Favorit aus Berlin aus der Halbzeitpause, ein abgefälschter Distanzschuss von Prömel landete vor den Füßen von Steven Skrzybski, der nach 51 Minuten den erneuten Ausgleich für die Berliner erzielte. Ein denkbar unglücklicher Start in die zweite Halbzeit für den FCK. Doch der ließ sich nicht beirren, suchte weiter den Weg nach vorne und bekam in der 66. Spielminute einen Elfmeter zugesprochen, den - wie sollte es auch anders sein - der überragende Brandon Borello herausholte. Kapitän Christoph Moritz ließ sich diese Chance aus elf Metern nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß mit einem flachen Panenka eiskalt zum 3:2. Eigentlich ein völlig verrückter Elfmeter, wenn man bedenkt, in welcher sportlichen Situation sich die Pfälzer befanden und welche Reaktionen ein solcher Fehlschuss ausgelöst hätte. Aber irgendwie passte die Ausführung zu diesem Spektakel und wurde zu einem der vielen denkwürdigen Momente des Abends.

Die Comeback-Könige vom Betzenberg

Wer glaubte, das Spiel würde sich nach dem dritten Lautrer-Treffer beruhigen, sah sich getäuscht. Union glich in der 81. Minute durch Skrzybski zum dritten Mal aus und alles deutete auf eine Punkteteilung hin. Doch der fußballerische Wahnsinn war an diesem Abend noch nicht vorbei. In der 86. Spielminute sollte die Dramatik ihren Höhepunkt erreichen. Union-Torhüter Mesenhöler leistet sich einen kapitalen Fehler, spielt den Ball völlig unbedrängt in die Füße von Philipp Mwene, der schnell schaltet und vollendet eiskalt durch die Beine des Torhüters zum 4:3 für die Roten Teufel. Was folgt, sind Jubelszenen vor der Westkurve und unbändiger Jubel, der klingt, als wäre das Stadion restlos ausverkauft.

Eine Woche nach der bitteren Niederlage gegen Aue keimte der Glaube, die abstiegsbedrohten Lautrer könnten den ersten Absturz in die Drittklassigkeit doch noch verhindern. Das gelang den Pfälzern bekanntlich nicht, dennoch dürfte das Heimspiel gegen Union Berlin als eines der verrücktesten Spiele in die Geschichte des Betzenbergs eingehen.

1. FC Kaiserslautern - 1.FC Union Berlin (4:3)

FCK: Müller - Kessel, Correia, Vucur, Guwara - Mwene, Seufert, Moritz, Borrello ('85 Jenssen) - Andersson ('76 Spalvis), Osawe ('89 Ziegler)

Trainer: Michael Frontzeck

FCU: Mesenhöler- Trimmel, Friedrich, Torrejon, Parensen ('63 Leistner), Pedersen- Kroos , Prömel, Hedlund ('46 Daube)- Skrzybski, Hosiner

Trainer: André Hofschneider

Tore: 1:0 Borello (6.), 1:1 Andersson (ET, 36.), 2:1 Andersson (41.), 2:2 Skrzybski (51.), 3:2 Moritz (66.), 3:3 Skrzybski ( 81.), 4:3 Mwene (86.)

Zuschauer: 20.087

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