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·28 de agosto de 2025

Transfer steht wohl kurz bevor! Ist Jackson der Richtige?

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Dass der FC Bayern noch einen Neuzugang für die Offensive sucht, ist längst bekannt. Mit Nicolas Jackson soll Max Eberl nun die benötigte Verstärkung in London gefunden haben.

Der neue Offensiv-Spieler ist offenbar gefunden: Wie Sky zuletzt am gestrigen Abend berichtete, steht der FC Bayern kurz vor der Verpflichtung von Nicolas Jackson vom FC Chelsea. Der Senegalese soll, wie vom Aufsichtsrat befohlen, ausgeliehen werden. Die Münchner übernehmen dem Bericht zufolge das volle Gehalt des 24-Jährigen.


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Doch wer ist Nicolas Jackson überhaupt und was kann der FC Bayern von seinem Neuzugang erwarten? Wo hat er Stärken, was sind seine Schwächen und welche Rolle kann er in der bayerischen Offensive einnehmen? Wir geben einen ersten Überblick.

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Das ist FCB-Neuzugang Nicolas Jackson

Nicolas Jackson, geboren in Gambia, wechselte als Teenager nach Spanien zum FC Villarreal. Über die Jugendabteilung des Submarino amarillo und nach einer Leihe zum CD Mirandés arbeitete sich Jackson sukzessive nach oben.

In der Saison 2021/2022 gab der Stürmer sein Debüt für das Team, das wenige Monate später den FC Bayern im Viertelfinale der Champions League aus dem Wettbewerb warf. Jackson war in den Duellen gegen den FCB nicht im Kader.

Seinen Durchbruch beim La Liga-Vertreter hatte Jackson dann in der Folgesaison, als er in 26 Ligaspielen 12 Tore und 4 Assists beisteuern konnte und das gelbe U-Boot auf Rang fünf die Saison beendete. Sein Wechsel zum FC Chelsea erschien dann etwas übereilt, schließlich sind die Blues traditionell üppig und kostspielig in der Offensive besetzt.

Doch der senegalesische Nationalspieler (14 Einsätze) wurde in London auf Anhieb zum Stammspieler, spielte 35 Partien in der Premier League und rechtfertige mit 14 Toren und 5 Assists seine Ablösesumme (37 Millionen Euro). Auch in der Folgesaison traf Jackson zweistellig, obwohl er rund 600 Minuten weniger Spielzeit erhielt, schaffte er 15 Scorer (10 Tore) im englischen Oberhaus.

Da das Team von Enzo Maresca im Sommer, wie so üblich, auf dem Transfermarkt aktiv war und mit Liam Delap (für 35,5 Millionen Euro aus Ipswich) und João Pedro (für 63,5 Millionen Euro aus Brighton) zwei neue Mittelstürmer verpflichtete, ist für Jackson nun offenbar kein Platz mehr im Kader.

In der aktuellen Spielzeit kam der 1,87 Meter große Stürmer bisher noch nicht zum Einsatz. Bei der Klub-WM, wo Delap und João Pedro ihr Debüt gaben, reichte es für den Senegalesen nur zu drei Kurzeinsätzen. Gut, dies war auch selbstverschuldet: Jackson sah im Gruppenspiel gegen Flamengo vier Minuten nach seiner Einwechslung nach einem rüden Foul die Rote Karte und handelte sich eine Sperre von zwei Spielen ein.

Das sind die Stärken von Nicolas Jackson

Was können die Münchner Fans also von Nicolas Jackson erwarten? Der Angreifer, bis Sommer 2033 an Chelsea gebunden, verfügt über eine gute Grundschnelligkeit und nutzt diese gerne für gefährliche Tiefenläufe. Er kann den Ball gut festmachen und auch mit dem Rücken zum Tor ein oder zwei Gegenspieler binden.

Jackson ist ein Wandspieler, der sich auch gerne mal tief fallen lässt um den Ball in der eigenen Hälfte zu erhalten und so hinter sich Räume für diagonal einlaufende Flügelspieler zu schaffen. Dabei erinnert er durchaus an Harry Kane – als Spielertyp. Ja, Jackson ist in erster Linie Mittelstürmer.

Glaubt man den Daten von transfermarkt.de hat der Angreifer 115 Partien als zentrale Spitze gespielt, lediglich 15 auf dem rechten Flügel und 10 Spiele auf der gegenüberliegenden Seite. Von seinem Profil wäre Jackson also auf den ersten Blick ein Back-Up für den 32-jährigen Engländer.

Max Eberl gab vor dem DFB-Pokal-Duell gegen Wiesbaden zu Protokoll, dass man auf der Suche sei nach einem Spieler, „der körperlich bereit ist, der Tore macht, Assists hat, der schon Erfahrung gesammelt hat“ und dass Jackson dieses Profil mitbringen würde. „Wenn ich seine Vita lese, kann er das“, so der Sportvorstand am ZDF-Mikrofon.

Chancentod Nicolas Jackson?

Jackson eilt der Ruf nach, er sei ein Chancentod und würde zu viele Tormöglichkeiten liegen lassen. Auf Youtube findet man einige Ausschnitte, die diese These belegen sollen. Statistisch gibt es dafür durchaus Anhaltspunkte. Laut FBref kommt er in den vergangenen 365 Tagen auf 0,5 xG (ohne Elfmeter) pro 90 Minuten, aber nur auf 0,39 Tore. Dass er es aber auch grundsätzlich besser kann, zeigte er beispielsweise in der Saison 2022/23 in La Liga: Da waren es 0,44 xG und 0,68 Tore pro 90 Minuten.

Der Stürmer kommt in London auf bisher 6.069 Spielminuten, in denen er 42 Scorer beisteuern konnte. Im Schnitt ist Jackson also alle 144,5 Minuten an einem Treffer direkt beteiligt. In Villarreal lag seine Quote bei 124,5 Minuten pro Scorer. Im Vergleich zu anderen Offensivspielern des FC Bayern in der jüngeren Vergangenheit ein eher unterdurchschnittlicher Wert.

Harry Kane weist im FCB-Trikot eine Quote von 69,7 Minuten pro Scorer auf. Zahlen, die Jackson nicht mehr erreichen wird und die man auch nicht von ihm erwarten kann und sollte. Aber auch Spieler wie Eric Maxim Choupo-Moting (89 Minuten) oder Serge Gnabry (108 Minuten) sind hier deutlich vor ihm. Unter den Offensivspielern der letzten Jahre wäre Jackson mit seinen Chelsea-Werten nicht mal vor Kingsley Coman (141 Minuten).

Ob Jackson die erhoffte Verstärkung ist, wird also auch davon abhängen, ob er einen Entwicklungsschritt nach vorn machen kann, was seine Torgefährlichkeit anbelangt. Ob er dabei eine Alternative für den Flügel ist, muss sich erst noch herausstellen. Die Position begleiten kann der Rechtsfuß allemal und Spötter werden sagen, dass es für die Bundesliga schon reichen wird.

Ein großes Fragezeichen

Letzlich ist der Transfersommer aus strategischer Sicht nicht optimal gelaufen für den FC Bayern. Im Gegenteil: Dass Coman verkauft wurde, ist trotz der sich nun anbahnenden Lösung mit Jackson zumindest unglücklich gelaufen. Offenkundig dachte Eberl, er könne mit den Einnahmen nochmal losziehen und Verstärkung einkaufen.

Ein kommunikatives Desaster, das nicht nur am Aufsichtsrat festzumachen ist, sondern letztlich auch am Sportvorstand selbst. So nachvollziehbar die Entscheidung wirtschaftlich ist, so schlecht durchdacht erscheint der Prozess nun nach außen. Die Leihe von Jackson wird zwangsläufig mit den Leistungen von Coman verglichen werden müssen.

Und wenn er außen eingesetzt werden muss, wird der Stürmer auch positionsfremd automatisch daran gemessen, was Coman auf dieser Position regelmäßig gezeigt oder eben nicht gezeigt hat. Letztlich ist das große Fragezeichen, wie flexibel einsetzbar Jackson wirklich ist. Ein Backup für Kane ist ein Luxus, den der Kader nicht zwingend gebraucht hat. Wichtiger ist, ob er auch gemeinsam mit dem Engländer auflaufen und gut harmonieren kann. Das muss sich zeigen.

Isoliert betrachtet ist der 24-Jährige ein guter Notnagel, der kein finanzielles Risiko bedeutet. Auch wenn die genauen Modalitäten des Deals noch nicht bekannt sind, deutet bisher wenig darauf hin, dass man sich eine Kaufpflicht hat reinverhandeln lassen. Betrachtet man das Transferfenster ganzheitlich und aus strategischer Sicht, ist ein anderes Fazit möglich. Allerdings waren die Kritikpunkte 2019 ähnlich, als Philippe Coutinho und Ivan Perišić kurz vor Ende des Transferfensters als Notalternativen für den verletzten Leroy Sané geliehen wurden. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt.

Der große Verlierer ist Jonah Kusi-Asare

Obwohl die Offensive insgesamt recht dünn besetzt war, gibt es auch einen großen Verlierer im Kader der Bayern: Jonah Kusi-Asare. Der 18-Jährige durfte in der Sommervorbereitung hin und wieder spielen, bekam auch viel Lob von den FCB-Fans.

Mit dem Transfer von Jackson ist seine Chance auf relevante Einsatzzeit nun extrem gesunken. Es ist unwahrscheinlich, dass er die Möglichkeit bekommen wird, sich bei den Profis zu zeigen. Analysiert man das nüchtern, ist das aber folgerichtig. Denn der Schwede hat die hohen Erwartungen seit seinem Transfer für immerhin 3,5 Millionen Euro im Frühjahr 2024 bisher nicht erfüllen können.

Bei den Jugendmannschaften des FCB fiel er oft sogar ab, fand keine echte Anbindung zum Spiel und auch seine Torquote ist eher durchwachsen. In 13 Partien für die Amateure traf er zweimal und bereitete zwei Tore vor. In der Youth League sind es zwei Tore in zehn Partien und in den restlichen Spielen mit der U19 kommt er auf vier Tore und eine Vorlage in acht Einsätzen. Rein sportlich gibt es bisher nur wenige Gründe dafür, ihm einen Kaderplatz in den Top-7 der Offensive bei den Profis anzubieten. Auch wenn sein Talent unbestritten ist.

Jackson wird dem FC Bayern im Winter fehlen

Doch zurück zu Jackson: Der wird, eine Nominierung vorausgesetzt, dem FC Bayern zwischen dem 21. Dezember und dem 18. Januar fehlen. In dieser Zeit findet in Marokko der Afrika-Cup statt. Senegal bekommt es in der Vorrundengruppe D mit Benin, Botsuana und DR Kongo zu tun. Der FC Bayern hat zwischen dem 13. Dezember und 24. Januar sechs Bundesliga-Spiele zu bestreiten.

Auch das ist eine Komponente, die nicht zu unterschätzen ist. In der Vergangenheit haben die Münchner hier unter anderem mit Noussair Mazraoui nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Immerhin: In der Krankenakte des Senegalesen gibt es keine Besonderheiten.

Zwar fiel er in der vergangenen Saison neun Pflichtspiele und zwei Monate lang mit einer Oberschenkelverletzung aus, aber Hinweise auf strukturelle Verletzungsanfälligkeit gibt es beim oberflächlichen Blick auf seine Historie nicht. Auch in der Saison 23/24 fiel er mit einer Knöchelverletzung zwei Monate aus, verpasste dabei aber nur ein Länderspiel. In der Spielzeit 2022/23 setzten ihn Hüftprobleme für 16 Spiele und ebenfalls zwei Monate außer Gefecht.

Anders als bei Christopher Nkunku ist das aber absolut im Rahmen. Es wird spannend zu sehen, ob Jackson trotz seiner bisher wechselhaften Zeit im Top-Segment des Profifußballs sofort den Anschluss findet und ob ihm die insgesamt gut eingespielte Mannschaft vielleicht sogar hilft, sein Potenzial zu zeigen. Denn davon hat er trotz mancher Kritikpunkte einiges.

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