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Simon Bartsch
15. November 2024
Die vergangene Spielzeit lief alles andere als rund für Florian Kainz. Der Ex-Kapitän der Geißböcke lief seiner Form vielmehr hinterher. Auch, weil er auf Positionen eingesetzt wurde, die nicht so recht zu ihm passen wollten. Auch jetzt suchen die Verantwortlichen nach der richtigen Position beim 1. FC Köln: Florian Kainz ist dazu zurück auf der Sechs.
Florian Kainz im Testspiel gegen Groningen.
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Dass Gerhard Struber für das Testspiel gegen den FC Groningen würde puzzlen müssen, war schon mit den Nominierungen der Nationalspieler abzusehen. Mit Eric Martel für die deutsche U21, Denis Huseinbasic für Bosnien-Herzegowina und Mathias Olesen für Luxemburg sind aktuell gleich drei Spieler unterwegs, die beim FC wohl eine defensive Rolle im Mittelfeld spielen können oder sollen. Somit war es alles andere als überraschend, dass Dejan Ljubicic für das Testspiel am Donnerstag die Offensivrolle, die der Österreicher zuletzt bekleidet hatte, wieder aufgab. Dafür bot der Trainer mit Marvin Obuz, Florian Kainz, Mark Uth, Luca Waldschmidt und Steffen Tigges gleich fünf Spieler auf, die in der Regel ebenfalls in der Offensive zu finden sind – bei der aktuellen Ausrichtung zu viel. Und so rotierte Kainz auf eine Position zurück, die viele Fans bereits gerne vergessen hätten.
Denn schon in den ersten Minuten der Begegnung war abzusehen, dass sich der Routinier einmal mehr Richtung Sechser orientierte. Eine Rolle, die der Österreicher bereits unter Steffen Baumgart spielen musste und auf der sich Kainz damals sichtbar unwohl fühlte. Damals hatte es den Anschein, als wolle Baumgart zum einen eine geeignete Position für Kainz finden, in dem Bestreben möglichst mit dem Mittelfeldspieler, Linton Maina und Luca Waldschmidt gleichzeitig beginnen zu können, zum anderen suchte der Ex-Trainer händeringend einen Sechser, der Ellyes Skhiri zumindest ansatzweise vertreten sollte. Der Versuch misslang gründlich. Baumgart tat seinem verlängerten Arm damit wahrlich keinen Gefallen. Erst als Timo Schultz Kainz wieder mit mehr Freiheiten – auch oder vor allem in der Offensive – ausstattete, blühte der Österreicher wieder auf – wenn auch nur kurz.
Gegen Groningen lief Kainz neben seinem Landsmann Ljubicic als Doppelsechs auf. Und der 31-Jährige machte seine Sache gut. Immer wieder versuchte der Österreicher, mit Steckpässen die gegnerische Defensive auszuhebeln. Unter anderem steckte Kainz recht früh durch auf Waldschmidt, der aber viel zu einfach vergab. „Er ist spielstark und das hat in Ballbesitz immer Hand und Fuß. Auf Kainzi kann ich mich verlassen. Er war jetzt auf einer Position, bei der wir mal schauen, wie das zukünftig aussehen könnte.“ Sicherlich auch, weil Struber aktuell in der Offensive andere Spieler gesetzt hat. Tim Lemperle, Linton Maina, Damion Downs und mit Abstrichen auch Luca Waldschmidt machten ihre Sache zuletzt so ordentlich, dass Kainz wohl noch ein ganzes Stück hinten dran ist.
Für den Ex-Kapitän, der von seiner Ausstiegsklausel im Sommer keinen Gebrauch machte und mittlerweile dienstältester Kölner ist, wird es wohl nahezu unmöglich, sich einen Stammplatz gegen die interne Konkurrenz zu erkämpfen. So ist offenbar auch Struber wie einst Steffen Baumgart auf der Suche nach einer Alternativ-Position für seinen Landsmann und hat ebenfalls die Sechs ausgemacht. Doch auch dort wird es Kainz schwer haben, sich gegen die Mannschaftskollegen zu behaupten. Gerade Huseinbasic und Martel bringen gute Leistungen auf konstantem Niveau. Dass der neue Trainer großartig rotiert, obwohl die Mannschaft zuletzt gut funktioniert hat, ist ohnehin unwahrscheinlich. Für den 31-Jährigen bleibt wohl nur die Chance, sich über Leistungen zu empfehlen. Das gelang Kainz erst am vergangenen Wochenende, als er Damion Downs die Kölner Führung auflegte. Allerdings nicht auf der Sechs.
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