Der-Jahn-Blog
·25 de junio de 2025
Ungewisse Neue, harte Abgänge

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·25 de junio de 2025
Morgen, am Mittwoch, den 25.06.2025, ist der offizielle Trainingsauftakt beim neuen Drittligisten SSV Jahn Regensburg. An der Seitenlinie steht mit Michael Wimmer nun ein neuer Steuermann. Und die Stimmung im Jahn-Umfeld? Die ist nach wie vor angespannt. (Foto: Köglmeier, Mitarbeit: Tom)
Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass die meisten Jahn-Fans von den Spielern der letzten Saison nichts mehr wissen wollten. Sicherlich gibt es für den ein oder anderen Ausnahmen, aber der grundsätzliche Tenor war gleich: Neue Besen kehren gut.
Doch schon mit dieser Floskel könnte man die nächste Debatte lostreten. Floskeln, keine klaren Aussagen, keine Transparenz und vieles Weitere. Die Vorwürfe an die sportliche Führung rissen in den letzten Tagen nicht ab. Bis zum 11. Juni war es sehr ruhig am Kaulbachweg.Ob diese Vorwürfe berechtigt waren, muss jeder für sich selbst entscheiden. Meiner Meinung nach hätte man es auf der einen Seite durchaus besser lösen können, und auf der anderen Seite ist es nicht zwangsläufig schlecht. Denn am Ende der Saison ist oftmals einfach Urlaub, und viele Dinge können nicht direkt geklärt werden. Ob man allein deshalb von mangelnder Vorbereitung sprechen kann? Fraglich. Allerdings kann ich diesen Vorwurf durchaus nachvollziehen, da man lange auf irgendwelche Neuigkeiten wartete.
Mit Benedikt Bauer, einem Außenverteidiger vom Karlsruher SC, holte man dann den ersten Neuen – sogar mit Jahn-Vergangenheit! Kurz darauf ging es dann doch teilweise Schlag auf Schlag, nur damit es dann wieder abebbte. Bauer folgten dann die Spieler Asante, Beckhoff, Forkel, Hermes und Müller – zwei davon geliehen. An sich spannende Projekte. Doch die Forderung nach sogenannten „gestandenen Spielern“ blieb. Dabei vergessen einige, dass gestandene Spieler nicht auf Bäumen wachsen, sondern sich auch erst entwickeln müssen. In dieser Schnittstelle fällt auch der SSV Jahn.Eine gute Portion Skepsis und kritisches Hinterfragen ist dennoch mehr als angebracht. Das muss ich, auch nach dem heutigen Tag, zugestehen.
Eine große Kritik wird auch von uns regelmäßig angebracht: Rebuild nun 2027. Die Verträge sind schon oft sehr gebündelt
Oscar Schönfeder und Alexander Weidinger haben Ihre Verträge verlängert. Verkehrt ist das sicherlich nicht und dennoch hatte man sich anderes erhofft..Die Vertragslaufzeiten sind in Anbetracht Ihrer Rollen bzw Ihrer Vorgeschichte nachvollziehbar und in Ordnung. Doch sind dies sehr kleine Tropfen auf einem sehr heißen Stein.Denn von den Spielern die uns verlassen haben kamen mittlerweile einige schon wo anders unter. Hier sind nun folgende hervorzuheben:
Dazu bleibt die Zukunft von Poldi Wurm ungeklärt. Zusätzlich sind auch die Schicksale von Gebhardt und Pröger trotz laufender Verträge nicht klar. Widmen wir uns aber nun unseren Jugendspielern.
Deshalb stellen wir uns die Frage: Meyer, Bauer, Graf und vielleicht auch Wurm – die „erste“ goldene Generation geht. Gerade der Wechsel von Graf hat für Aufregung gesorgt. Was ist da los? Hierfür hat unser Leander seine Meinung niedergeschrieben.
Leopold Wurm, Max Meyer, Jonas Bauer und nun Jannik Graf – dem Jahn laufen die Talente und Eigengewächse scheinbar reihenweise davon.Während es beim U19-Nationalspieler nur allzu verständlich ist, dass er sich nach einer guten Saison inklusive EM-Halbfinale aller Voraussicht nach einer neuen sportlichen Aufgabe widmet, war es bereits bei Meyer und Bauer für die Fans der Regensburger umso weniger nachvollziehbar.Dass Meyer nach zehn Jahren beim SSV Jahn Regensburg der möglichen Perspektive, Stammkraft in der 3. Liga zu werden, ein Engagement bei der Zweitvertretung der SpVgg Greuther Fürth vorzieht und nun auch noch Jannik Graf den Jahn verlässt, setzt der Sahnetorte die Kirsche auf. Schließlich war es immer Teil der DNA des Jahn, auf überzeugende Regionalligaspieler zu setzen. Dementsprechend gespannt war man darauf zu sehen, was Graf, der immerhin elf Scorerpunkte bei der SpVgg Bayreuth beisteuern konnte, nun wieder bei seinem Stammverein leisten könnte. Dass dieser nun zum SV Sandhausen wechselt, ist der nächste herbe Rückschlag.Wie schon bei Max Meyer und Jonas Bauer fragt man sich: Wollen diese Spieler nicht mehr für den Jahn spielen? Und falls dem so ist, welches Licht wirft das auf unseren Verein, wenn vielversprechende Talente lieber den Weg in die Regionalliga gehen, als mögliche Stammkräfte in der 3. Liga zu werden? Oder bietet die sportliche Führung keine zufriedenstellende Perspektive – wollte man beispielsweise Graf gar nicht halten? So oder so: Beide Erklärungen sind weder zufriedenstellend noch nachvollziehbar, und wenngleich man über die wahren Gründe der Abgänge freilich nur spekulieren kann, bleibt doch ein Gefühl zurück:
Der Jahn verliert nicht nur sehr talentierte Jugendspieler, sondern auch die erste „goldene Generation“, die es aus dem Nachwuchs des Jahn geschafft hat. Viele Fans verbinden mit dem einen oder anderen Spieler – wie zum Beispiel Jannik Graf – eine Geschichte, einen Wunsch oder eine Hoffnung. Diese sind nun alle weggewischt – ersetzt durch Zweitvertretungen, dem Rückenkehren des Heimatvereins und Abschiede, die man aufgrund der sportlichen Situation nicht nachvollziehen kann.
Wir wollten in diesem Beitrag aber nicht nur unsere Meinung kundtun, sondern haben uns auf die Suche nach jemandem aus der Community gemacht. Ein reger Kritiker von Achim Beierlorzer in den letzten Wochen war der User Sparifankal vom 1889fm-Discord. Für diesen Beitrag haben wir ihn um seine Meinung zu den Dingen gebeten.Hier die Ansicht von Sparifankal
Gerade Graf hat sich immer offensichtlich mit dem Jahn identifiziert. Er stand für mich auch immer für die Werte des Jahn, immer alles zu geben auch wenn vielleicht ein anderer sogar mehr Talent hatte. Dass mit ihm nun jemand, der im Bayreuth wirklich keinen schlechten Eindruck machte und dem viele zumindest eine Chance in einem neu formierten Jahnteam zugetraut hätten, in die Regionalliga wechselt, ist schon bitter, auch weil die Gründe nicht unbedingt offensichtlich wirken.
Die Art und Weise, dass man erst mit tamtam die Weidinger Verlängerung präsentiert (danke für 15 Jahre Jahn Weidi, sag auch ich natürlich) um dann ne halbe Stunde später recht leise Graf nebenher zu verabschieden, der 13 Jahre bei uns war, macht es nicht gerade besser.
Vermutlich kommt auch noch dazu, dass es für viele, mich eingeschlossen schon unnötig wirkte, dass man erst nicht rechtzeitig mit Meyer verlängerte, ihm dann wenig Chancen gab und er vielleicht auch mit deshalb in Fürth eine bessere Perspektive sah und man da schon ein vielversprechendes Talent verlor. Dazu noch der Verlust von Bauer und vielleicht noch Wurm macht es in Summe nicht gerade leichter, auch weil aktuell nicht gerade viele Talente in den Kader strömen und weil das NLZ eigentlich künftig einen hohen Stellenwert einnehmen soll.
Zusätzlich wäre es einfach auch für aktuelle und potentielle künftige Jugendspieler ein tolles Zeichen gewesen, wenn gerade ein Graf, der aus der Region kommt und immer den Jahn verkörperte, es ins Profiteam schafft oder vielleicht sogar eine Identifikationsfigur irgendwann geworden wäre – von denen es im aktuellen Kader ohnehin nicht mehr viele gibt.