Nur die Raute
·24 de julio de 2025
Von wegen Nice Guy! Polzin greift beim HSV knallhart durch

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·24 de julio de 2025
Merlin Polzin gilt im HSV-Umfeld als der wahrscheinlich beliebteste Trainer seit langer Zeit. Trotzdem schreckt der junge Coach nicht vor unpopulären Maßnahmen zurück!
Er ist das zentrale Gesicht des Aufstiegs: Seit Merlin Polzin im vergangenen Dezember fest beim Hamburger SV übernahm, hat sich innerhalb des Klubs vieles in die richtige Richtung entwickelt.
Seine vielleicht größte Stärke: Polzin glänzt vor allem in der Außendarstellung und als Kommunikator. Als die Rothosen im April wieder einmal von der Aufstiegsflatter heimgesucht wurden, bewahrte der Trainer-Neuling die Ruhe und fand öffentlich immer wieder die richtigen Worte. Journalisten, Schiedsrichtern und Mitarbeitern begegnet er zudem immer mit größtmöglicher Höflichkeit.
Endgültig zur Gallionsfigur des Vereins avancierte Polzin dann mit seiner Rede im Hamburger Rathaus. Nach der geschafften Bundesliga-Rückkehr sprach der 34-Jährige vor den Granden der Lokalpolitik von einem „anderen HSV“ als jenen, den die Bundesliga vor sieben Jahren verabschiedet hat. Man werde die neue Herausforderung „mit maximalem Anspruch, der nötigen Demut und Respekt vor der Aufgabe“ annehmen.
Dieser Erfolg wurde jedoch erst möglich, da Polzin zuvor diverse harte Entscheidungen getroffen hatte. Sebastian Schonlau, Kapitän und seit dreieinhalb Jahren unumstrittener Abwehrchef, setzte er nach einer heftigen Formduelle in der Hinrunde auf die Ersatzbank. An seiner Stelle rückte der eigentliche Mittelfeldspieler Daniel Elfadli in die Innenverteidigung und machte seine Sache hervorragend.
Und auch nach dem Aufstieg greift der gebürtige Hamburger weiterhin konsequent durch: Die Helden der Vorsaison genießen bei Polzin keinerlei Bonus. So müssen unter anderem Robert Glatzel und Jonas Meffert um ihre Stammplätze fürchten. Auch Elfmeter-Killer Daniel Heuer Fernandes bekam mit Daniel Peretz einen ernsthaften Konkurrenten um die Nummer eins an die Seite gestellt. Je nach Verlauf der Vorbereitung könnte die HSV-Zeit von Schonlau zudem endgültig zu einem Ende kommen.
Die aus Fan-Sicht vielleicht härteste Entscheidung hat Polzin aber erst kürzlich getroffen: Er teilte Publikumsliebling Bakery Jatta mit, dass er aktuell keine Verwendung für ihn habe. Als einzigen Feldspieler ließ er den Gambier im Testspiel gegen Graz (1:2) für 90 Minuten auf der Ersatzbank. Das habe „rein sportliche Gründe“, teilte Polzin später mit.
Im Trainingslager in Herzogenaurach führte der Coach mit dem vielleicht beliebtesten HSV-Spieler der vergangenen Jahre ein keinesfalls leichtes, aber dennoch deutliches Gespräch hinsichtlich seiner Zukunftsperspektive. Auch Bild vermeldet, dass Jatta bei den Hanseaten auf der Streichliste steht. Es wäre beileibe nicht die erste kontroverse Maßnahme, die Polzin in den letzten Monaten treffen musste.
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