SportsEye
·12 de julio de 2025
Warum Stöger bei Rapid alles anders macht

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Peter Stöger gibt sich nach den ersten Wochen als Trainer des SK Rapid Wien entspannt und optimistisch. Trotz nicht erfüllter Transferwünsche und fortwährender Kaderplanung wirkte er im Trainingslager in Freistadt gelassen, wie er im Interview mit dem Kurier schildert. Stöger betont, dass ein erfolgreicher Start in die neue Saison die bereits vorhandene Euphorie der Fans weiter anfachen könne. „Wenn wir über eine ganze Saison performen, kommt erst der richtige Boost“, so Stöger. Die spezielle Unterstützung der Anhänger habe ihn an Rapid besonders gereizt.
Er beschreibt sich als jemanden, der mit Gelassenheit und Respekt auf Menschen zugeht, egal ob privat oder im Fußball. „Ich habe keine Feinde. Ich will allen mit Wertschätzung begegnen. Ein Trainer ist austauschbar“, betont er. Stöger nimmt sich selbst nicht zu wichtig und ist überzeugt davon, dass der Fußball ein privilegiertes Umfeld ist.
Einen besonderen Fokus legt Stöger auf sein Trainerteam. Die Auswahl von Thomas Sageder als Co-Trainer geschah laut Stöger bewusst, um unterschiedliche Sichtweisen ins Trainerteam zu bringen. Die tägliche Diskussion und das Zerpflücken aller Details mit eigenständigen Trainern sieht er als wichtigen Baustein der Arbeit.
Der 59-Jährige ist bekannt für seinen Humor und seine Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. Diesen Zug zeigt Stöger auch im Umgang mit Medien, aber auch im Tagesgeschäft beim Verein, etwa wenn er legendäre Schmähs der Fans aufgreift oder ohne Berührungsängste an Rapid-Rituale teilnimmt. „Liebevolle Verarschung mag ich“, sagt er dazu. Auch gegenüber den Fans und Ultras sucht Stöger das direkte Gespräch. „Viele Probleme entstehen, wenn schlecht oder gar nicht kommuniziert wird. Mir ist das wichtig.“ Wechselnde Traineridentitäten bei Rapid kommentiert er nüchtern: Letztlich falle die Kritik bei Misserfolg oft unabhängig von der Person aus, weil der Verein so groß und emotional sei.
Taktisch tüftelt Stöger im Trainingslager an einer offensiven Grundordnung mit technisch starken Spielern wie Sangare, Schaub und Seidl im zentralen Mittelfeld. Entscheidend sei dabei, wie viel Defensivarbeit die Kreativspieler leisten können: Je stabiler das Kollektiv ist, desto offensiver könne Rapid auftreten.
Auch im Umgang mit Spielern setzt Stöger auf Nähe. Körperkontakt ist für ihn selbstverständlich, wenn es für die Betroffenen passt. „In mir ist das drinnen, immer schon. Wenn es jemandem unangenehm ist, hoffe ich, dass er es mir sagt.“
Offen spricht Stöger auch über schwere persönliche Verluste, die ihn in den letzten zwei Jahren geprägt haben. „Die vier wichtigsten Menschen haben uns verlassen. Bis dahin hätte ich einfach nicht Trainer sein können.“ Diese Erfahrungen hätten ihn noch gelassener gemacht, viele Alltagsprobleme könne er seitdem besser einordnen.
Quellen: Kurier
Photo by Michael Campanella/Getty Images