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·26 de noviembre de 2024
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Das Champions-League-Endspiel findet in München statt. Darum will der FC Bayern unbedingt den Finaleinzug. Der gute Saisonstart in der Bundesliga zählt da wenig
Dienstagabend spielt Bayern München in der Champions League gegen Paris Saint-Germain. Und obwohl auf der Gegenseite Kylian Mbappé längst nicht mehr mitspielt und PSG aus den Play-off-Rängen gefallen ist (nur Platz 25!), ist das keine leichte Aufgabe für den deutschen Rekordmeister.
Der FC Bayern selbst muss in der Königsklasse Boden gutmachen: Nach vier Spieltagen liegt das Kompany-Team mit zwei Siegen und zwei Niederlagen nur auf Platz 17. In der Champions League nutzt der fantastische Bundesliga-Start herzlich wenig.
Die Großkotzigkeit, mit der Uli Hoeneß schon den Gewinn der Deutschen Meisterschaft ausruft, ist für Trainer Vincent Kompany wenig hilfreich. Jeder weiß: Breitbeinigkeit motiviert Gegner umso mehr. Warum Hoeneß trotzdem rumposaunt, ist unerklärbar.
Gewiss, seine Bayern haben einen Lauf: 29 Punkte nach elf Bundesliga-Spieltagen sind phänomenal – sein neuer Trainer leistet offensichtlich sehr gute Arbeit. Zur Wahrheit gehört aber auch: Vorgänger Thomas Tuchel war voriges Jahr nicht schlechter in die Saison gestartet.
Tuchel hatte im Herbst 2023 ebenfalls neun Siege und zwei Unentschieden in seiner Bilanz stehen. Seine Mannschaft erzielte sogar sechs Tore mehr (42:9) als die Kompany-Mannschaft heute (36:7) und brillierte zeitweise in der Champions League.
Man sieht: Die gefühlte Wirklichkeit kann sich bei Uli Hoeneß massiv von der tatsächlichen Realität unterscheiden. Wenn es einen Unterschied zum Vorjahr gibt, dann diesen: Bayer Leverkusen.
Damals war Thomas Tuchel nämlich mit den Bayern nur Zweiter, weil Bayer Leverkusen vom ersten Spieltag an wie verrückt punktete und nach dem 11. Spieltag halt Tabellenerster mit einem Zähler Vorsprung war.
Das hatten die Bayern ein Jahrzehnt lang nicht erlebt: dass ein Konkurrent nicht einknickte. Das Zwischenhoch, das sie jetzt in der Bundesliga erleben, ist darum nicht mehr als eine Wasserstandsmeldung. Die Woche der Wahrheit beginnt heute.
Das Programm: Zuerst das Heimspiel gegen Paris St. Germain, dann die Dienstreise nach Dortmund zu den daheim ungeschlagenen Borussen und schließlich das DFB-Pokalduell gegen den wiedererstarkten Titelverteidiger Bayer Leverkusen.
Erst danach wird man wissen, wie stark diese Bayern wirklich sind. Wir erinnern uns: Der eben erwähnte Tuchel leitete seinen späteren Abschied im Herbst ein: Von der überraschenden Pokalpleite in Saarbrücken (1:2) haben er und die Mannschaft sich nicht mehr erholt.
Es sind Kleinigkeiten, die nachher den Unterschied ausmachen. Ein Verein, der am Saisonende das Champions-League-Endspiel im eigenen Stadion veranstaltet, will den Finaleinzug unbedingt. Auf dem Weg dorthin darf Kompany nicht stolpern.
So muss er die Worte von Uli Hoeneß auch verstehen: Für den Patriarchen ist die Bundesliga-Meisterschaft schon erreicht gleich abgehakt und jedenfalls keine Kompensation mehr, wenn die Königsklasse Schwierigkeiten bereitet.
Kompany muss, wie man so schön sagt, „liefern“. Das klingt bei einem, der sich in kürzester Zeit großes Ansehen erworben hat, etwas banal. Aber der Verweis auf die Verwundbarkeit von Tuchel voriges Jahr sollte ihm eine Warnung sein.
Erfolge aus der Vergangenheit zählen beim FC Bayern wenig, wenn die Gegenwart keine rosige Zukunft verspricht. Man wird folglich in einer Woche sehen, wohin die Reise mit Kompany wirklich führt.